Hochzeitsfieber bei den MacGregors
gummiartige Hähnchen zu sagen gewusst, das zu essen sie vorgegeben hatte.
Und dann hätten sie wahrscheinlich getanzt, statt sich noch neunzig Minuten lang über Laserchirurgie zu unterhalten, bevor sie sich schließlich entschuldigt und das Weite gesucht hatte.
Warum dachte sie jetzt an Branson? Sie schüttelte über sich selbst den Kopf und stieg aus. Mit ihm hatte sie doch auch nicht gehen wollen, oder? Sie hatte eigentlich nur zu Hause bleiben und es sich vor dem Kamin mit einem guten Brandy und einem spannenden Buch gemütlich machen wollen. Da es nun zu spät dafür war, würde sie sich für ihr warmes Bett und süßes Vergessen entscheiden.
Sie war schon fast an der Tür, als sie das Bäumchen sah, das in einem Topf auf der Veranda stand. Verdutzt bückte sie sich und schaute auf den kleinen Vogel, der an einem Zweig befestigt war, an dem goldene Birnen aus Seide hingen.
Da auf dem beigefügten Umschlag ihr Name stand, nahm sie ihn ab und riss ihn auf.
Betrachte dies als den ersten Tag der Weihnachtszeit.
Bran
Er hat mir ein Rebhuhn in einem Birnbaum geschickt, dachte sie, presste die Karte an ihre Brust und seufzte selig auf. Gott, wie süß. Sie fuhr mit den Fingerspitzen über eine der glänzenden Birnen und versetzte sie in Schwingungen, wobei sie törichterweise den Vogel anlächelte.
Und begriff mit einer Plötzlichkeit, die sie veranlasste, sich hart neben den dummen kleinen Baum auf die Veranda fallen zu lassen, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten war.
15. K APITEL
Während Gwen den OP drei verließ, rieb sie sich einen Krampf aus den Fingern. Es war eine lange, komplizierte Operation gewesen, aber sie hatte sich gefreut, assistieren zu dürfen. Sie war seit mehr als zehn Stunden auf den Beinen und hoffte, jetzt so schnell wie möglich aus dem Krankenhaus herauszukommen.
Als sie Branson auf dem Korridor warten sah, wurde ihr klar, dass die Dringlichkeit, das Krankenhaus möglichst schnell zu verlassen, noch gestiegen war.
»Man sagte mir, dass du hier oben bist und irgendeinen Kerl zusammenflickst.«
»Ich habe nur assistiert«, korrigierte sie. »Aber zusammenflicken kommt der Sache sehr nah. Ein sechsundsechzigjähriger Mann, der höchst unvorsichtig mit einer Kreissäge war.«
»Oje.«
»Aber ich denke, er wird seinen Arm behalten.« Sie rollte den Kopf, um ihre verspannten Muskeln zu lockern, während sie den Knopf für den Aufzug drückte. »Dr. Merit ist der beste Chirurg im ganzen Bundesstaat. Ich kenne niemanden sonst, der das hätte leisten können, was er heute geleistet hat. Der massive Blutverlust und der Muskel- und Nervenschaden. Und mit gut hundert Pfund Übergewicht war der Patient nicht gerade der beste Kandidat für eine Operation. Aber es ist trotzdem gut möglich, dass er im nächsten Dezember die Kreissäge wieder schwingt, um sich einen Weihnachtsbaum zu holen.«
»Habt ihr euren schon?«
»Unseren Baum?« Sie warf einen kurzen Blick in die Notaufnahme, erleichtert darüber, dass es ruhig zu sein schien. »Wir kümmern uns dieses Wochenende darum.« Ein Blick auf die Anzeigetafel sagte ihr, dass sie nicht gebraucht wurde. »Ich hole mir einen Kaffee.«
»Hast du nicht jetzt Feierabend?«
»In zehn Minuten.« Sie war schon im Aufenthaltsraum und ging schnurstracks auf die Kaffeemaschine zu. »Ich habe heute gar nicht mehr mit dir gerechnet.«
»Ich hatte ein paar Sachen zu besorgen.« Er zog eine Schachtel aus seiner Tasche. »Hier ist eine davon.«
Mit der Kanne in der Hand schaute Gwen auf die hübsche silbern verpackte Schachtel. »Branson, du musst damit aufhören.«
»Warum?«
»Du kannst mir nicht ständig irgendwelche Geschenke machen.«
»Warum denn nicht?« Er grinste sie an. »Die anderen haben dir alle gefallen, und ich habe schließlich ein Thema.«
Der Birnbaum, dachte sie, die zwei niedlichen Turteltäubchen, das blödsinnige Hühnertrio aus Porzellan und vier lachhafte Vögel, die anfingen zu zwitschern, wenn man sie aufzog. »Wenn dein Thema erst neun tanzende Ladys erfordert, wirst du in Schwierigkeiten kommen.«
»Keine Angst, ich habe bereits eine Lösung. Komm, mach es schon endlich auf.«
Er nahm ihr die Kanne aus der Hand, reichte ihr das Päckchen, dann schenkte er zwei Tassen ein. Sie war entzückt, und sie wussten es beide. Er hörte ihren hilflosen kleinen Seufzer, als sie, nachdem sie den Deckel gehoben hatte, die lange Halskette mit den fünf kompliziert ineinandergeflochtenen Ringen sah.
»Wie hast du das
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