Hochzeitsfieber bei den MacGregors
geschafft?«
»Geduld, Entschlossenheit, Durchhaltevermögen.« Er stellte die Tassen ab. »Warte, ich lege sie dir um.« Er nahm die Halskette aus der Schachtel und legte sie ihr um den Hals. Sie bildete einen verblüffenden Kontrast zu dem langweiligen grünen Kittel. »Sehr modisch.«
Gwen betastete bewundernd die Kette. »Ich sollte sie nicht annehmen.«
»Natürlich sollst du. Du willst sie doch.«
»Natürlich will ich sie«, sagte sie mit einem Anflug von Verzweiflung. »Sie ist wunderschön.«
Es ergab einfach keinen Sinn. Sie kannten sich kaum. Sie hatte ihn nicht ermuntert. Er war nun einmal nicht der nächste Schritt, den sie für ihr Leben geplant hatte. »Warum tust du das?«, fragte sie.
»Weil ich noch immer dieses Ding für dich habe.« Er beugte sich zu ihr herunter, streifte ihre Lippen mit den seinen, genoss die Mischung aus Verwirrung und Verärgerung, die in ihren Augen stand. »Und es scheint sich zu verfestigen. Was hältst du davon, wenn du dir etwas ein bisschen weniger Einschüchterndes anziehst und dann mit mir essen gehst?« Er legte ihr den Arm um die Taille. »Versuch es heute mit dem Abendessen bei Kerzenschein.«
»Ich bin nicht zum Ausgehen angezogen.«
»Du siehst wundervoll aus. Hübsch. Perfekt.« Er spürte, dass sie schwankte. »Ich möchte mit dir zusammen sein, Gwendolyn. Ich will mit dir Liebe machen. Ich kann mich nicht erinnern, je etwas so sehr gewollt zu haben, und es gibt eine Menge Dinge, die ich mir in meinem Leben schon gewünscht habe.«
Sie spürte, wie sie in den Kuss hineinglitt, bevor sie sich davon abhalten konnte. »Ich hatte kaum Zeit, Atem zu holen, seit du mir über den Weg gelaufen bist.«
»Denk einfach nicht darüber nach. Und komm mit.« Sein Mund war jetzt fordernd, besitzergreifend und erstickte jeden Gedanken an Protest. Sie wurde von Erregung überschwemmt, als er sie in die Hitze, in die Dunkelheit zog. »Um Himmels willen, Gwendolyn, lass mich dich berühren.«
»Ich will …« Ihre Hände lagen an seinem Gesicht, sie fuhr ihm mit den Fingern durch sein dunkelblondes Haar, ballte sie zur Faust. »Ich will dich auch. Ich bin nicht spröde und spiele auch keine Spielchen mit dir.« Sie bog sich ein bisschen zurück, damit sie seine Augen sehen konnte. Es erschien ihr lebenswichtig, aufrichtig und logisch zu sein. »Ich habe noch nie jemanden genug gewollt, um mich von ihm anfassen zu lassen.«
Es dauerte einen Moment, bis er den aufkommenden Sturm in seinem Innern so weit unter Kontrolle hatte, dass er einen klaren Gedanken fassen konnte. Einen Moment, um sich abzukühlen und darüber nachzudenken, was sie eben gesagt hatte.
Sie war noch unberührt. Unschuldig. Sie war eben doch eine Märchenprinzessin.
Instinktiv lockerte er seinen Griff. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viel mir das bedeutet. Ich möchte dir nicht wehtun.«
»Davor habe ich keine Angst.« Sie trat einen Schritt zurück und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich bin Ärztin, ich …« Ihre Augen verengten sich misstrauisch, als er leise auflachte. »Worüber lachst du?«
»Manche Sachen mögen vielleicht etwas mit Anatomie zu tun haben, Dr. Schnippler, aber ganz und gar nichts mit Medizin.«
»Dr. was ?«
»Du hast mich gehört.« Gott, es machte sogar Spaß, sie zu schockieren. »Und glaub mir, du wirst nicht wie eine Ärztin denken, wenn ich mit dir Liebe mache.«
»Bis jetzt ist längst noch nicht klar, dass du das tun wirst«, sagte sie ruhig. Ihre Verärgerung über sein selbstsicheres Grinsen und sein männliches Gehabe genügte ihr, sich wieder in den Griff zu bekommen. »Und wenn du meine mangelnde Erfahrung auf diesem speziellen Gebiet weiterhin so belustigend findest …«
»Ich finde deine mangelnde Erfahrung auf diesem speziellen Gebiet überhaupt nicht belustigend. Ich finde sie erotisch. Ungeheuer erotisch. Und ich würde gern das Abendessen durch ein spätes Abendessen ersetzen. Sehr spät. Ich würde gern eine Menge Zeit damit verbringen, dich in die …«, er streckte die Hand aus, griff nach der Kette und zog Gwen näher zu sich heran, »… Geheimnisse dieses speziellen Gebiets einzuführen.«
»Ich habe mich noch nicht entschieden«, sagte sie und wurde von einer Welle der Erleichterung überschwemmt, als sich ihr Pieper meldete. »Entschuldige mich.« Sie trat zurück und warf einen Blick auf das Display des Piepers, um den Code zu entziffern. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und stürmte in das Zimmer des diensthabenden
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