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Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Hochzeitsfieber bei den MacGregors

Titel: Hochzeitsfieber bei den MacGregors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sie.
    »Vielleicht habe ich ja das Thema gewechselt.« Das schnelle beunruhigte Aufflackern in ihren Augen nahm er mit Befriedigung zur Kenntnis. »Mach sie auf, dann findest du es heraus.«
    Sie zog die Schleife auf und hob den Deckel.
    Die Schale war herrlich, die Innenseite glänzte himmelblau. Auf der Außenseite sah man acht hübsche Mädchen auf umgestülpten Melkeimern sitzen und vergnügt gefleckte Kühe melken. Sie brauchte nicht erst auf die Signatur auf der Unterseite zu schauen, um zu wissen, wessen Arbeit das war.
    »Tante Shelby«, murmelte sie. »Wie hast du das denn angestellt?«
    »Ich habe sie gebeten. Oder besser gesagt habe ich Julia gebeten, und sie hat ihren Einfluss bei ihrer Mutter geltend gemacht. Man hat mir erzählt, dass die ehemalige First Lady über meinen Wunsch amüsiert war.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Sie ist wunderschön.« Sie sprach leise, während sie spürte, wie ihr Herz anschwoll vor Glück. Was machte er mit ihr? Wie konnte es sein, dass sie in so kurzer Zeit so viele verschiedene Dinge fühlte? »Ich glaube nicht, dass du das noch übertreffen kannst.«
    »Ich habe noch ein oder zwei Asse im Ärmel.«
    »Es ist noch eine Woche bis Weihnachten«, sagte sie, dann warf sie sich mit einem erstickten Aufschluchzen in seine Arme. »Ich weiß nicht, was mit mir passiert. Es geht alles so schnell, dass ich kaum Schritt halten kann.«
    »Halt dich einfach an mir fest. Wohin wir auch immer gehen, wir gehen zusammen.«
    »Ich muss irgendwie mein inneres Gleichgewicht wiederfinden. Du hast mich völlig aus der Bahn geworfen.« Sie klammerte sich an ihn. »Es ist so, als würdest du wissen, was ich denke, was ich fühle. Noch bevor ich es selbst tue. Es ist beunruhigend.« Sie seufzte und legte ihren Kopf an seine Schulter.
    Sie wusste nicht, warum ihr plötzlich das, was er vor ein paar Minuten gesagt hatte, durch den Kopf schoss. Warum die Worte in ihren Ohren wie eine Alarmglocke klingelten. Aber die Augen, die sie geschlossen hatte, öffneten sich. »Was hast du damit gemeint, als du sagtest, dass dich niemand gewarnt hat?«
    »Hm?«
    Sie machte sich von ihm frei und schaute ihn forschend an. »Mit wem hast du über mich gesprochen?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst. Das wird das Frühstück sein.« Erleichtert über die Unterbrechung ging er zur Tür.
    Sie sagte nichts, als der Zimmerkellner das Tablett auf dem Tisch abstellte. Aber ihr Gehirn begann zu arbeiten, und sie kam zu ein paar logischen Schlussfolgerungen.
    »Du hast mich studiert, stimmt’s, Branson?«, fragte sie, nachdem sie wieder allein waren. »Als ein Prototyp, wie du es einmal ausgedrückt hast.«
    »Natürlich habe ich dich studiert.« Er schenkte bedächtig Kaffee ein. »Aus rein beruflichem Interesse. Wir waren uns von Anfang an darüber einig.«
    »Aber jetzt ist es zwischen uns kein rein berufliches Interesse mehr.«
    »Und das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Absolut nichts.« In seinen Augen flackerte Verärgerung auf. »Glaubst du, ich verwende das, was zwischen uns ist, für ein Buch? Willst du mir das vorwerfen?«
    »Ich werfe dir überhaupt nichts vor, ich frage nur.«
    »Dann ist die Antwort nein.« Er verengte die Augen. »Du glaubst mir nicht.«
    »Es ist einfach nur merkwürdig, dass du mich so gut kennst, als ob du mich als Charakter angelegt hättest.«
    »Ich habe deinen Berufszweig hergenommen, dein Geschlecht, deinen Blickwinkel. Ich habe Audrey – die blonde Medizinstudentin –, ihren Ehrgeiz und ihren Hang zu Konkurrenzdenken mit der Körpersprache der Oberschwester in der Notaufnahme vermischt. Das ist es, was ich getan habe. Ich habe für das verdammte Buch nicht ein Sterbenswörtchen von dem verwendet, was Daniel und Anna mir von dir erzählt haben.«
    Die Welle von Scham, die angefangen hatte, sich in ihr aufzubauen, schlug über ihr zusammen. »Was erzählt?«
    Er hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen. Wut untergräbt immer die Selbstkontrolle, erinnerte er sich. »Über dich eben. Das Essen wird kalt.«
    »Du hast sie über mich ausgefragt?«
    »Was ist daran so schlimm?«, fragte er. Die Kälte in ihrer Stimme kroch ihm den Rücken hinauf, und er wusste, dass sie es geschafft hatte, ihn in die Ecke zu drängen. »Ich habe mich für dich interessiert. Ich wollte mehr über dich wissen.«
    »Wann?«
    »Kurz nachdem wir uns kennengelernt hatten. Du meine Güte, sie haben mir doch keine Staatsgeheimnisse verraten«, sagte er ungeduldig. »Genauso gut könntest du

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