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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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gehöre er einer Familie von Stand an, doch sie mochte Chloe nicht fragen.
    Ihr war der Gedanke gekommen, er könnte mit Ellens verstorbenem Gatten verwandt sein, aber natürlich hatte sie ihn nicht gefragt, um nicht impertinent zu erscheinen; außerdem wünschte Ellen ja nicht, dass ihr momentaner Aufenthalt in Bath bekannt wurde. Jedenfalls würde sie sie beim nächsten Treffen darauf ansprechen, denn wenn da wirklich eine Verwandtschaft bestünde, könnte er vielleicht etwas für sie tun.
    Lady Wainwright war zu dem Schluss gekommen, dass die Bäder ihr wohltaten und sie weitere nehmen würde, und so erklärte sie, am Kurhaus angekommen, huldvoll, sie komme allein zurecht, und Jo könne in die Bücherei gehen oder Freunde besuchen.
    „Aber komm auf keinen Fall zu spät zum Tee, Josephine. Ich wäre sehr ungehalten, wenn du mich abermals versetztest. Wie kann ich dir zu Freunden verhelfen, wenn du so entsetzlich uninteressiert bist?“
    „Ja, ich war wirklich gedankenlos“, gab Jo zu. „Heute werde ich mich bestimmt nicht verspäten, Tante.“
    Sie überließ Lady Wainwright ihren Anwendungen und eilte zuerst zu der Konditorei, wo sie die versprochenen Trüffelpralinen besorgte, hübsch in einer Schachtel verpackt und mit einem bunten Band verschnürt. Außerdem erstand sie eine Portion kandierter Veilchen als kleine Gabe für Ellen. Anschließend lieh sie in der Bibliothek einige Bücher aus und begab sich dann zu Mrs. Beverley. Als sie die steile Straße erklommen hatte, an deren Ende Ellens Wohnung lag, sah sie einen Herrn aus dem Haus treten und in entgegengesetzter Richtung davongehen. Jo schaute ihm nach und glaubte schließlich, Mr. Hal Beverley in ihm zu erkennen. Ob er selbst herausgefunden hatte, dass Ellen sich in Bath aufhielt?
    Kaum dass die Türglocke verklungen war, öffnete die junge Frau, und Jo sah ihr gleich am Gesicht an, dass etwas Bedeutendes geschehen war.
    „Ach, ich bin so froh, dass Sie kommen“, rief Ellen. „Es gibt Neuigkeiten.“
    „Aufregende Neuigkeiten?“
    „Ja, ich denke schon. Gerade hat mich der Bruder meines Gatten besucht. Er diente zur gleichen Zeit in Spanien wie Matt, daher kenne ich ihn. Er sagte, dass er mich seit einiger Zeit sucht und mir helfen möchte.“
    „Ach, Ellen, das ist wahrhaftig eine gute Nachricht! Hatten Sie denn bisher noch nicht daran gedacht, ihn um Unterstützung zu bitten?“
    „Nein, warum hätte er die Kosten für meinen Unterhalt tragen sollen? An Lord Beverley hätte ich mich natürlich gewandt, wenn er nicht so strikt gegen unsere Heirat gewesen wäre, aber Hal muss für mich nicht aufkommen. Ich sagte ihm, dass ich dankbar für praktische Hilfe wäre, jedoch im Augenblick meine eigenen Mittel ausreichen.“
    „Und was hielt er davon?“, fragte Jo grimmig, denn sie fand, dass Mr. Hal Beverley sich über Ellens Skrupel hätte hinwegsetzen und ihr eine anständige Summe aussetzen sollen, damit sie nicht mehr so viel arbeiten musste.
    „Er sagt, ich sollte ihn als Freund und Bruder betrachten. Es macht ihn wütend, dass sein Vater nichts für mich tut. Leider kann er mich zu seinem Bedauern vorerst nur heimlich aufsuchen, weil Lord Beverley sich andernfalls übermäßig aufregen könnte. Ich glaube, sein Vater würde ihn, wie vorher auch Matt, enterben, deshalb finde ich es sehr mutig von Hal, dass er um meinetwillen so viel aufs Spiel setzt.“
    Jo zog eine Grimasse. „Lord Beverley scheint ein sehr unangenehmer Mensch zu sein. Es war sehr unrecht von ihm, seinen Sohn zu enterben – und auch, Ihnen gegenüber so hart zu sein.“
    „Das hat Hal ebenfalls erzürnt, aber er erklärte, er möchte lieber nicht mit seinem Vater streiten, weil dessen Gesundheit seit einiger Zeit zu wünschen übrig lässt. Hal ist finanziell unabhängig, und das Erbe bedeutet ihm nicht viel, doch natürlich sorgt er sich um seinen Vater.“
    „Ja, ich verstehe. Meine Tante Wainwright mag ich auch nicht besonders, trotzdem würde ich ihr keine Krankheit gönnen – und es würde mich bekümmern, wenn ich die Ursache für eine Erkrankung wäre.“
    „Ich verstehe Hals Standpunkt voll und ganz“, sagte Ellen. „Matt hat immer gehofft, die Differenzen mit seinem Vater beilegen zu können. Dass Hal nach mir gesucht hat, war sehr gütig von ihm, und ich werde mich bestimmt an ihn wenden, wenn es notwendig wird, doch vorerst möchte ich lieber keine Wohltaten annehmen. Selbstverständlich werde ich weiterhin Matts Namen tragen, er steht mir ja zu, doch die

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