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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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„Nur selten hat eine junge Dame so verständige Ansichten über diese Dinge, Miss Horne. Es ist mir eine große Freude, Sie kennengelernt zu haben.“
    „Oh, loben Sie mich nicht zu sehr, Sir. Ich sehe es nicht als eine Pflichtübung, da ich solche Projekte gern unterstütze.“
    Wenn möglich, schaute der Reverend noch beifälliger drein, ließ das Thema jedoch ruhen und lenkte das Gespräch auf die politische Lage, die recht bedenklich war, da man einen weiteren Krieg mit Frankreich wohl nicht mehr ausschließen konnte. Nach einer halben Stunde verabschiedete er sich, wobei er ihre Hand kurz in die seine nahm, als Jo ihn hinausbegleitete, und ihr noch einmal für die versprochene Hilfe dankte.
    „Ich helfe wirklich gern“, wiederholte Jo noch einmal, und meinte es ehrlich; auch ihren Vater hatte sie oft bei diesen Aufgaben unterstützt. „Danke für Ihren Besuch, Sir.“
    Als sie in den Salon zurückkehrte, betrachtete Lady Wainwright sie beifällig. „Das hast du sehr gut gemacht. Du hast dich als genau das Mädchen erwiesen, das ein Mann in seiner Position schätzt. Ich bin sicher, du gefällst ihm. Mach nur weiter so, dann wird er vielleicht um dich anhalten. Ich weiß nämlich aus sicherer Quelle, dass er sich nach einer Gattin umsieht. Es wäre genau das Richtige für dich, Josephine – und du kannst ja kaum auf eine bessere Partie hoffen. Von Seiten seiner Familie hat er, glaube ich, ein kleines Einkommen, und außerdem ist da sein Gehalt als Geistlicher, also kann er eine Frau unterhalten.“
    Ungläubig starrte Jo ihre Tante an, die den Reverend wirklich für die perfekte Partie zu halten schien. „Ich kenne Mr. Browne noch kaum, Tante. Er scheint zwar ein recht angenehmer Mensch zu sein und hat wohl auch sehr erfreuliche Ansichten, aber ich weiß nicht, ob wir wirklich zusammenpassen würden. Außerdem weiß ich nicht, ob ich überhaupt heiraten möchte.“
    „Lächerlich! Ein Mädchen muss heiraten! Was sonst? Welche andere Zukunft hast du? Oder willst du dein Leben lang zu Hause bei deiner Mama bleiben?“
    „Ich möchte ein glückliches Leben führen, und ich glaube nicht, dass die Art Heirat, die Sie im Auge haben, mich glücklich macht, Tante. Ich habe eher den Eindruck, dass er mich langweilen könnte, wenn ich mit ihm zusammenleben müsste.“
    „Wie kannst du das wissen?“, fragte ihre Tante, während ihr Gesicht wieder den gewohnten missmutigen Ausdruck annahm. „Du sagtest doch gerade, dass du ihn nicht gut genug kennst.“
    Jo merkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie konnte ihrer Tante unmöglich erklären, dass Reverend Browne auf keinen Fall in Frage kam, selbst wenn das hieß, dass sie niemals heiratete; sie würde sich nur den Zorn Lady Wainwrights zuziehen und sich damit selbst das Leben sehr schwer machen. Bestimmt war es ausnahmsweise besser, wenn sie ihr Temperament zügelte und über dieses Thema unauffällig hinwegging. Letztendlich war Mr. Browne ihr ja nicht völlig zuwider.
    „Ja, richtig, Tante. Ich habe ihn ja gerade zum ersten Mal gesehen, und man sollte sich seiner Sache erst sicher sein. Hals über Kopf zu heiraten wäre sicher unpassend und vielleicht auch töricht, finden Sie nicht?“
    Da eine solch gemäßigte Haltung für Jo uncharakteristisch war, sah ihre Tante sie misstrauisch an. „Glaub nicht, dass du mich narren kannst, Josephine. Ich weise dich nur auf eine mögliche Chance hin, eine, die du bedenken solltest, wenn du klug bist. Eine gesellschaftliche Chance wie diese wirst du kein zweites Mal bekommen. Vergiss nicht, eines Tages wird es dir daheim vielleicht langweilig werden. Ich weiß, du bist gerne tätig, und die meisten Frauen ziehen einen eigenen Haushalt vor – und Kinder. Du magst Kinder. Wie kannst du dich damit zufriedengeben, niemals ein eigenes Kind im Arm zu halten?“
    „Aber es geht doch auch um Zuneigung und Respekt voreinander, Tante. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich nicht von Liebe spreche, denn ich bin nicht sicher, ob es sie gibt, obwohl Marianne ihren Gatten tatsächlich liebt. Aber man sollte doch den Mann, den man heiratet, zumindest mögen und respektieren, meinen Sie nicht auch?“
    „Ja, natürlich, und ich würde dir niemals zumuten, jemanden zu heiraten, den du nicht wertschätzen kannst – aber ich denke, dass Mr. Browne ein Mann ist, den jedes Mädchen mit Freuden nehmen würde. Besonders wenn es kein Vermögen hat.“
    „Da werden Sie recht haben, Tante. Wollen Sie mich nun bitte entschuldigen? Ich sollte

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