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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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ich mich nicht“, erklärte Hal, während er sie prüfend ansah. „Seltsam, dass ich heute kaum einen Bekannten hier treffe – aber vermutlich bringen zu dieser Jahreszeit viele Mütter ihr jüngsten Töchter her, damit sie vor ihrem Londoner Debüt ein wenig gesellschaftlichen Schliff lernen.“
    Verblüfft entdeckte Jo, wie schalkhaft seine Augen funkelten. „Wahrscheinlich sind Sie an anspruchsvollere Gesellschaften gewöhnt, Sir? Hier in Bath muss es Ihnen recht fade erscheinen.“
    „Vielleicht“, entgegnete er, doch in seinem kühnen Blick blitzte Spott. „Welch ein Glück, dass Chloe eine Freundin hat, sonst hätte ich nicht tanzen können.“
    „Oh, bestimmt hätte sich jemand bereit gefunden, Sie den anderen jungen Damen vorzustellen, Sir.“
    „Ja, aber ich weiß nicht, ob ich mit einer der anderen jungen Damen tanzen möchte, Miss Horne.“ Wieder schenkte er ihr dieses schalkhaft-verruchte Lächeln!
    Ihre Erheiterung verbergend, sah Jo ihn streng an. „Ich kann mir nicht vorstellen, warum, denn es wimmelt hier von hübschen Mädchen.“
    „Ganz recht. Das ist unzweifelhaft wahr.“
    „Nun, also warum dann?“, fragte sie mit funkelnden Augen. „Nein, antworten Sie nicht; ich weiß, ich hätte nicht fragen sollen.“
    Hal lachte unterdrückt. „Ich weiß nicht, warum, doch ich finde, dass die andern jungen Damen sich entweder ununterbrochen über nichtige Dinge auslassen oder gleich ganz schweigen – und das eine ist so ermüdend wie das andere.“
    „So sagen Sie mir, zu welcher Sorte sie mich zählen“, sagte Jo, das Kinn reckend, „damit ich mich bessern kann.“
    „Ah, Sie gehören zu keiner von beiden.“ Er sah sie neckend an. „Und das ist eine Erkenntnis, denn schließlich sind wir ja schon bekannt miteinander, nicht wahr?“
    „Sie meinen, weil ich Ihnen heute Vormittag beinahe auf die Zehen getreten wäre? Oder weil Sie mir in der Poststation zu Hilfe kamen?“ Sie provozierte ihn bewusst. „Und natürlich trafen wir uns ja heute Nachmittag schon wieder …“
    „Ja, genau“, stimmte er ebenso scherzhaft wie sie zu. „Wer weiß, Miss Horne, vielleicht ist es uns bestimmt, uns auf Schritt und Tritt und immer wieder zu begegnen, wie rastlose Geister nächtens aneinander vorbeistreifen. Sind Sie wahrhaft Miss Horne oder nur eine Erscheinung, eine Elfe, gesandt, um Männer ins Verderben zu locken? Ich glaube fast, es muss Letzteres sein, denn es umgibt Sie ein Hauch von Geheimnis, der mich fasziniert.“
    „Ich wiederum glaube, Sie flirten ganz unverschämt, Sir, und reden eine Menge Unsinn.“ Jo konnte sich kaum das Lachen verbeißen.
    „Dem würde mein Vater auf der Stelle zustimmen“, entgegnete Hal gespielt ernst. „Doch mir scheint, die Vorsehung gibt uns einen guten Grund, uns noch einmal zu treffen – das sollten wir indes nicht heute Abend besprechen.“
    Jo war erstaunt. „Ich verstehe Sie leider nicht, Sir.“
    „Wie könnten Sie auch.“ Er lächelte rätselhaft. Als die Musik schwieg, fügte er hinzu: „Es tut mir leid, heute Abend kann ich Ihnen nicht mehr sagen. Danke, dass ich Ihre Gesellschaft genießen durfte. Ich werde Sie nun zu Ihren Freunden zurückbringen, und dann muss ich aufbrechen.“
    „So bald schon?“, fragte sie, enttäuscht, da er einem Abend, der ansonsten nicht sehr aufregend war, einen gewissen Zauber verliehen hatte.
    „Ich habe noch eine Verabredung“, erklärte Hal, respektlos grinsend, „doch ich hoffe, wir sehen uns bald wieder, Miss Horne … wenn Sie Miss Horne sind und nicht eine der Sirenen, die mich verlocken will, mein Schiff auf die verderblichen Klippen zu steuern.“
    Jo neigte anmutig den Kopf, verzichtete jedoch auf eine passende Bemerkung, da sie inzwischen bei ihrer Tante und Mrs. Marsham angekommen waren. Sie dankte ihm und blickte ihm grübelnd nach, als er den Saal verließ.
    Auch Chloe gesellte sich ihnen wieder zu. Enttäuscht fragte sie: „Ist Mr. Beverley schon fort? Wir tanzten die ersten beiden Tänze, aber ich hatte gehofft, er werde mich noch einmal auffordern.“
    „Er erwähnte eine andere Verabredung“, erklärte Jo, „ich glaube, er ist nur hergekommen, um mit dir zu tanzen, Chloe.“
    „Oh …“ Chloe errötete und schaute sehr erfreut drein.
    Jo nahm an, dass Chloe auf einen Antrag von Mr. Beverley hoffte. Sie selbst wusste nichts über ihn, außer dass er einen ausgeprägten Sinn für Spötteleien besaß, was ihr gefiel, und dass er außerordentlich attraktiv war. Sie vermutete, er

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