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Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe

Titel: Hochzeitsglocken zum Fest der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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erklärte Jack. „Darf ich mich vorstellen, Madam? Captain Manton, ein Freund von Mr. Hal Beverley, für den ich eine wichtige Mitteilung habe. Sein Vater sagte, ich würde ihn hier bei Ihnen finden.“
    „Vor zwei Tagen besuchte er uns kurz“, sagte Mrs. Horne, „doch er hatte für seinen Vater noch Geschäftliches zu erledigen und wollte uns danach wieder aufsuchen.“
    „Verwünscht!“, fuhr es Jack heraus. „Ah, verzeihen Sie, Madam, Miss. Ich hoffte so sehr, ihn hier zu finden. Erlauben Sie mir, ihm eine kurze Nachricht zu schreiben? Er muss unbedingt erfahren, was ich weiß – er könnte in Gefahr sein.“
    Jos Herz krampfte sich vor Angst zusammen. „Geht es um jemanden namens Mr. Ralph Carstairs?“, fragte sie. „Um diesen fürchterlichen Menschen, der Hals Bruder tötete?“
    „Was wissen Sie über den?“, fragte Jack verblüfft.
    Jo erklärte kurz, was vor einigen Wochen in dem Wald von Bellingham Park geschehen war.
    „Dann müssen Sie Jo sein.“ Jack lächelte sie strahlend an. „Hal erwähnte Sie, als er mich wegen Carstairs um Hilfe bat. Ich hatte dafür sorgen wollen, dass der Bursche hinter Schloss und Riegel bleibt, doch ehe ich gehört wurde, ließ ein übereifriger Friedensrichter ihn, angeblich mangels Beweisen, laufen. Aber möglicherweise war da Bestechung im Spiel. Das heißt, zurzeit läuft Carstairs frei herum und ist wahrscheinlich darauf aus, sich an Hal zu rächen.“
    „Nein, um Himmels willen!“, rief Jo entsetzt. „Sie müssen ihn warnen, Sir. Bitte versuchen Sie, ihn zu finden!“
    „Das beabsichtige ich, Miss Horne“, versicherte der junge Mann. „Wenn er wieder hierher kommt, wird ihn dieser Brief warnen; ich selbst werde in der Umgebung nach ihm Ausschau halten.“
    „Sie lassen uns wissen, wenn Sie ihn gefunden haben?“ Jo war sehr bleich. „Bitte, Sir!“
    Ein Blick in ihr Gesicht verriet ihm alles. „Selbstverständlich, Miss Horne. Doch ich denke, Sie müssen sich nicht sorgen; Hal weiß auf sich aufzupassen.“
    Mrs. Horne führte Captain Manton zu einem kleinen Sekretär, wo er rasch ein paar Zeilen auf ein Blatt warf, ehe er sich verabschiedete.
    Nachdem er gegangen war, schaute Jo mit Tränen in den Augen ihre Mutter an. „Wenn ihm etwas zustößt, Mama … nie könnte ich mir verzeihen … wäre ich doch nur nicht so unvernünftig gewesen …“
    „Fasse dich, Jo!“, sagte Mrs. Horne streng. „Ich bin sicher, Mr. Beverley ist heil und gesund. Warum auch nicht? Was sollte diesen schrecklichen Mann in unsere Gegend treiben?“
    „Ach Mama, du weißt ja nicht … du hast doch gehört … Hal hat ihn geprügelt und … und … Carstairs wird sich an ihm rächen wollen. Wenn er kann, wird er ihn töten.“
    Jo stand in ihrem Zimmer am Fenster und schaute in die Ferne. Inzwischen hatte Tauwetter eingesetzt, dennoch ängstigte sie sich, denn tief im Innern glaubte sie zu spüren, dass Hal etwas zugestoßen war. Zwei Tage waren vergangen, ohne dass sie von ihm oder Captain Manton etwas gehört oder gesehen hatten. Während sie sich all die Schrecknisse ausmalte, die Hal zugestoßen sein konnten, wurde ihr die Kehle eng.
    „Ach, Liebster, wenn du doch nur nicht tot bist“, flüsterte sie flehentlich. „Ich könnte es nicht ertragen, dich im Leben nie wieder zu sehen. Komm doch zurück zu mir, bitte, mein Liebster.“
    „Mama! Mama! Komm, ich glaub, der Herr wacht auf!“, rief Rosie über das Geländer nach unten. Wie befohlen hatte sie Wache über den Mann gehalten, und nun regte er sich und hatte sogar ein schlimmes Wort gemurmelt.
    Sally Reed ging, sich die Hände an der Schürze trocknend, zum Fuß der Treppe, denn ihr Töchterchen klang ein wenig ängstlich. „Hat er was gesagt, Rosie?“
    „Äh, ich glaub, er hat geflucht, Mama.“ Die Kleine grinste frech. „Kommst du wohl? Ich glaube, er braucht Hilfe.“
    „Nu, dann will ich ihn mir mal ansehen. Ich hatt’ schon Angst, der Arme bleibt uns nicht erhalten – aber seit heut Morgen geht das Fieber zurück, dann wird er wohl wieder werden.“
    Ihrer Tochter voran betrat Mrs. Reed den Schlafraum, gerade rechtzeitig, ihren Patienten dabei zu erwischen, wie er sich aufrichtete, aber ächzend wieder zurücksank.
    „Nicht doch, Sir, lassen Sie das.“ Sie gluckste wie eine aufgeregte Henne. „Der Doktor sagt, Sie müssen ein paar Tage im Bett bleiben. Sie hatten Glück, dass Mr. Reed mit seinem Lastkarren vorbeikam und Sie aufsammelte, wie Sie da mitten im Schnee lagen. Am nächsten Morgen

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