Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
Vom Netzwerk:
verrührte süße Sahne, Zucker, frisches Vanillemark, zwei Eier, etwas Milch und sauren Rahm und goss die Mischung über die gefüllten Strudelblätter. Dann setzte sie ein paar Butterflöckchen und den restlichen sauren Rahm darauf – schließlich konnte das Ganze immer noch ein paar mehr Kalorien vertragen – und schob die Bratreine in den Backofen. In diesem Moment fuhr ein Auto in den Hof.
    »Oh. Jetzt ist der Max da«, sagte Luise und lächelte. Dann tat sie etwas, das mir schließlich doch für einen Moment die Tränen in die Augen trieb. Sie streichelte mit ihrem Handrücken über meine Wangen und sagte leise: »Bestimmt wird alles gut!«
    »Ja«, sagte ich nur und schluckte. Rasch drehte ich mich um und ging nach draußen.
    »Max!« Er war auf dem Weg in die Scheune.
    Überrascht drehte er sich um. »Hanna?« Er blieb stehen.
    »Ich muss mit dir sprechen.«
    »Wenn du mich bitten willst, dass ich das Hochzeitsauto fahre, dann kann ich dir nur wieder sagen, dass die Hochzeit nicht stattfinden wird.« Er sah mich provozierend lächelnd an.
    »Du hast recht. Wird sie nicht.«
    Er lächelte immer noch und schien auf etwas zu warten.
    »Können wir irgendwo in Ruhe reden?«, fragte ich.
    »Du meinst das im Ernst?«, fragte er, und sein Lächeln verschwand.
    »Ja.«
    »Stefan hat kalte Füße bekommen?«
    »Hat er nicht. Wo können wir reden?« Ich versuchte immer noch, ganz ruhig zu bleiben, aber langsam kroch mir der Ärger im Nacken hoch.
    Er ging zur Scheune, und ich folgte ihm.
    »Jetzt bin ich aber gespannt«, sagte er und schaute mich neugierig an.
    »Der Hof gehört dir!«
    »Das sag ich doch schon die ganze Zeit«, sagte er grinsend.
    »Ich meine, ich werde nicht mehr darum kämpfen. Nicht mehr heiraten. Er gehört heute schon dir.« Und hat dir immer schon gehört, setzte ich in Gedanken dazu.
    Natürlich hätte ich die Sache mit meinem Vater verschweigen und Stefan heiraten können, um das Erbe anzutreten. Aber ich hätte mir im Spiegel nicht mehr ins Gesicht schauen können. Max war Bertas einziger richtiger Enkel und somit der rechtmäßige Erbe. Warum sie das nicht gleich im Testament geregelt hatte, konnte ich mir nur dadurch erklären, dass sie mich und vor allem wohl meine Mutter damit über ihren Tod hinaus ärgern wollte.
    »Warum gibst du auf?«, fragte er und schien richtig enttäuscht zu sein.
    Was war denn das jetzt? Ich hatte gedacht, er würde sich freuen!
    »Das ist es doch, was du wollest!«, fauchte ich ihn an. Ich war plötzlich wütend geworden.
    »Nein! Das wollte ich nicht!«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften und schaute ihn an.
    »Wer bitte versucht denn seit der Testamentseröffnung alles, damit ich von hier verschwinde? Hast du vielleicht einen Zwillingsbruder, von dem ich nichts weiß?«
    »Ich habe nie versucht, dich von hier zu vertreiben. Und jetzt sag mir sofort den Grund, warum du so plötzlich deine Meinung geändert hast!«, forderte Max mich auf, ohne auf meine Frage einzugehen.
    »Das geht dich gar nichts an!«, giftete ich, obwohl ich ihm genau das eigentlich erklären wollte. »Und dass du es weißt, ich habe mir etwas Geld von Omas Konto genommen für meine Firma in München. Ich werde dir aber alles auf Heller und Pfennig wieder zurückzahlen. Ich brauche nur ein wenig Zeit!«
    Und ein kleines Finanzwunder – setzte ich in Gedanken hinzu. Vielleicht konnte ich mich ja irgendwie unter den Euro-Rettungsschirm schummeln?
    »Für welche Firma?«, fragte er verblüfft.
    Stimmt. Verdammt, jetzt hatte ich mich auch noch verplappert. Doch das war jetzt auch schon egal, und mehr würde er jetzt auch nicht mehr erfahren.
    »Das spielt jetzt keine Rolle. Du kriegst dein Geld.«
    Er packte mich plötzlich am Arm. »Hanna. Schau mich an und sag mir jetzt sofort, warum du auf das Erbe verzichtest!«
    Ich schüttelte seinen Arm ab. »Erst wenn du mir sagst, warum du jetzt so tust, als ob du es gar nicht möchtest.«
    Ich war wirklich irritiert. Eigentlich hatte ich mich innerlich gegen seine Selbstgefälligkeit und seinen Spott gewappnet. Und jetzt so etwas?
    »Dir ist es jetzt also wirklich ernst damit, das Erbe nicht anzunehmen?«, fragte er, als ob er noch immer damit rechnete, dass mein Verzicht bloß ein Trick war.
    »Soll ich es mir auf dir Stirn tätowieren lassen?« Irgendwie tat es mir gut, mich mit ihm so zu fetzen.
    Er lachte plötzlich. »Es reicht, wenn du ein Schild hochhältst!«
    » Max bekommt das Erbe und Hanna geht leer aus oder wie?«
    »Hanna geht

Weitere Kostenlose Bücher