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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Jahre oder so.« Wie lange genau wollte mir im Moment nicht einfallen. Außerdem kam es mir noch gar nicht so lange vor.
    »Heiliger Bimbam! Das ist aber gar nicht gut!«
    »Nicht?«
    Er schüttelte mitfühlend den Kopf. Naja. Klar wäre es mal wieder schön, einen festen Freund zu haben. Jemanden, der die Schmetterlinge im Bauch wachkitzeln und zum Flattern bringen würde. Jemanden, auf den man sich verlassen konnte, mit dem man glücklich war.
    Und guter, anständiger Sex wäre auch mal wieder nicht schlecht. Nach Simon hatte ich zwar eine kurze Affäre mit einem dänischen Kunsthändler gehabt, den ich bei meinen Recherchen kennengelernt hatte. Aber wir hatten schnell gemerkt, dass wir nicht zusammenpassten.
    »Weißt du was? Ich nehme das jetzt mal in die Hand und helfe dir!«, sagte Willy, plötzlich sehr vergnügt.
    Ich klatschte begeistert. »Oh ja!« Willy war einfach großartig, und in meiner momentanen Stimmung zweifelte ich keinen Moment daran, dass er es schaffen würde.

Kapitel 11
    Nie wieder würde ich einen Tropfen Alkohol anrühren! Ich schwor es! Nie, nie wieder! Und sollte ich meinen Schwur eines Tages brechen und doch wieder Alkohol trinken, dann sicherlich keinen Rum – egal, ob mit oder ohne Topf. Natürlich war ich selbst schuld, weil ich es am vergangenen Abend ganz einfach übertrieben hatte. Aber gestern hatte es so lecker geschmeckt! Im Nachhinein verstand ich, dass Kindern der Genuss des Getränks, dessen Namen ich nicht mehr aussprechen wollte, verboten war. Ich konnte mich nicht erinnern, dass ich mich jemals so elend gefühlt hatte.
    Es war bereits Mittag, als ich endlich aufstehen konnte. Fanny knurrte mich grantig an und verschwand wie der Blitz nach draußen, als ich die Haustür öffnete. Mit wackeligen Beinen schlurfte ich in die Küche und setzte Kaffee auf. Doch als das dampfende Haferl dann vor mir stand, konnte ich mich nicht dazu überwinden, einen Schluck zu trinken.
    »Wie geht es dir denn?«, fragte Willy fürsorglich. Er stand in der offenen Küchentür und schaute mich mitleidig an.
    »Frag mich das am besten nächste Woche wieder«, stöhnte ich gequält.
    Er trat in die Küche und grinste. »Das wird schon wieder. Am besten wäre jetzt ein eisgekühltes Weißbier«, riet er mir zwinkernd. »Das würde dir bestimmt helfen!«
    Schon allein der Gedanke daran ließ mich erschaudern. Ich schüttelte den Kopf und zuckte gleich darauf zusammen. Mein Körper war noch nicht bereit für schnelle Bewegungen.
    »Hast du es dir mit Pit nochmal überlegt?«, fragte Willy mich. Er hatte mir gestern vorgeschlagen, dass ich mich mit Pit aussprechen sollte. Denn ohne ihn würde es auf dem Hof schwierig werden.
    »Ich lass ihn mal ein paar Tage schmoren, dann ruf ich ihn an«, sagte ich, denn so ganz ungeschoren sollte er auch nicht davonkommen. »Schaffst du es bis dahin alleine, Willy?«
    »Na freilich. Das kriegen wir schon hin.«
    »Danke!«
    Erst jetzt bemerkte ich, dass er einen Zettel in der Hand hielt, den er vor meiner Nase auf den Tisch legte.
    »Hier sind die Zugangsdaten und das Passwort für deine neue E-Mail-Adresse.«
    »Welche E-Mail-Adresse?«, fragte ich nach.
    »Für das Inserat, das wir gestern aufgegeben haben.«
    Langsam schlich sich die Erinnerung in meinen Kopf. Stimmt. Wir hatten online eine Annonce für die Zeitung aufgegeben.
    Ich schaute auf den Zettel.
    »[email protected] … Oh lieber Gott! Was ist denn das für eine bescheuerte Adresse?«
    »Gestern hast du sie lustig gefunden.«
    Gestern hätte ich wahrscheinlich auch Nagelpilz oder Jack the Ripper lustig gefunden. Gestern hätte ich alles lustig gefunden!
    »Wann ist das Inserat in der Zeitung?«
    »Am Freitag.«
    »Morgen schon?« Das ging aber schnell. Und jetzt fiel mir siedend heiß ein, dass morgen auch das Treffen mit Frank Cornelius in meinem Terminkalender stand. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass eines der Geschenke, die wir uns überlegt hatten, ihn vom Hocker reißen würde.
    Am nächsten Tag ging es mir Gott sei Dank wieder besser. Ich war sehr früh aufgestanden und drehte mit Fanny eine große Runde entlang der Felder. Der Spaziergang in der frischen Luft munterte mich auf, und ich bereitete mich innerlich auf das Gespräch mit Cornelius vor.
    Zurück auf dem Hof schnappte ich mir die Zeitung und blätterte zu den Bekanntschaftsinseraten. Unseres stach mir sofort ins Auge. Ich zuckte zusammen. Was hatten wir uns nur dabei gedacht? Besser gesagt, was hatte sich Willy nur dabei

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