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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Pit an unserem Tisch vorbei. Als er mich sah, drehte er den Kopf zur Seite und ging rasch weiter.
    »Entschuldige bitte kurz«, sagte ich, stand auf und folgte Pit durch das Zelt nach draußen.
    »Pit! Warte mal!«, rief ich ihm hinterher. Er steuerte auf den Schießstand zu.
    »Pit!«
    »Ja?«, fragte er in einem nicht gerade freundlichen Ton. Sein Atem roch nach abgestandenem Alkohol, und das Weiß in seinen Augen war von roten Äderchen durchzogen. Ich wich einen kleinen Schritt zurück.
    »Zehn Schuss!«, orderte er bei der jungen Dame im Stand.
    »Sag mal, können wir vielleicht nochmal über alles reden?«, schlug ich vor.
    »Warum?«
    »Jeder macht mal einen Fehler. Aber wenn wir …«
    »Meine Freundin hat mich rausgeworfen. Wegen dir. Ganz zu schweigen davon, dass ich meine Arbeit verloren habe, die mir wirklich wichtig war.«
    Er nahm das geladene Gewehr entgegen und legte an.
    »Gerade darüber wollte ich mit dir nochmal reden, Pit.«
    »Aber vielleicht will ich das nicht.« Er klang aggressiv und schoss. Jeder Schuss traf.
    Moment mal. Was war das denn jetzt? Er tat ja so, als ob ich an der ganzen Sache schuld war. Dabei war doch eigentlich er derjenige, der sich zu entschuldigen hatte.
    »Hör mal, Pit, du kannst doch nicht mir die Schuld …!«
    »Was ich kann oder nicht, geht dich einen Scheißdreck an«, unterbrach er mich derb und gab das Gewehr zurück. Gott sei Dank! Die Frau reichte ihm seinen Preis: Ein Puzzle mit dem Motiv des Passauer Doms. Fünftausend Teile. Damit war er eine Weile beschäftigt.
    »Ich werde nicht mehr zurückkommen. Weil Max früher oder später den Hof übernehmen wird. Oder du doch noch einen Dummen findest, der dich heiratet … Darauf bist du doch scharf, oder?«, fragte er schneidend. »Dann bin ich überflüssig. Das spar ich mir.«
    »Pit, ich …«
    »Außerdem finde ich bald was viel Besseres!«
    Damit drehte er sich um und verschwand unter den vielen Menschen, die ins Zelt drängten. Nach seinem aggressiven Verhalten – und der Demonstration seiner ausgezeichneten Schießkünste – war ich jetzt fast froh, dass er nicht mehr auf den Hof kommen würde. Der Kerl schien nicht ganz dicht zu sein. Wie man sich nur so in einem Menschen täuschen konnte.
    Gleich nächste Woche würde ich beim Arbeitsamt anfragen und einen vorübergehenden Helfer suchen.
    Nachdenklich ging ich zurück an den Tisch. Der kleine Maximilian war inzwischen aufgewacht und wurde von seiner Mama mit Obstbrei gefüttert.
    »Schau nicht so grantig, sonst findest du nie einen Mann«, witzelte Max, als ich mich wieder setzte.
    Mir war überhaupt nicht nach seinen Späßen zumute. Aber vor den sympathischen Hubers wollte ich nicht humorlos erscheinen, und so setzte ich eine freundliche Miene auf.
    »Das grantig Schauen dient sicher einem Zweck, Max. Vielleicht möchte deine Cousine damit testen, welcher der Männer ihr gewachsen ist«, warf Karl Huber ein und zwinkerte mir freundlich zu.
    Ich lächelte zurück. Dann stießen wir alle an. Die anderen mit Wein und ich mit einer Schorle. Mein Versprechen hatte ich nicht sonderlich lange gehalten. Aber eine Weinschorle war ja nicht so wirklich Alkohol. Vor allem nicht, wenn sie so verwässert war wie diese hier.
    »Prost!«
    »Prost. Darauf, dass Hanna schnellstens einen passenden Landwirt findet!«
    Bei diesen Worten zuckte ich leicht zusammen. Hatte Max das Inserat inzwischen doch gelesen und spielte jetzt darauf an? Es sah ganz danach aus. Wenn er die Sache hier ausposaunte, würde ich ihm den Kopf abreißen.
    »Wieso ausgerechnet einen Landwirt?«, fragte Lene überrascht.
    »Sei doch nicht so neugierig, Lene!«, tadelte sie ihr Mann.
    »Ach, das ist doch kein Problem«, sagte Max. »Die Geschichte ist wirklich ziemlich verrückt, nicht wahr, Hanna? Also, Berta, unsere Oma …«
    Abrupt stand ich auf. Dieser Mann war einfach unmöglich! Er konnte doch nicht allen Ernstes glauben, dass ich hier sitzen blieb, während er diesen Leuten erzählte, dass ich krampfhaft auf der Suche nach einem Mann war.
    »Ich … ich muss mal … kurz raus.«
    Ich würde mir draußen ein Taxi bestellen und nach Hause fahren. Es tat mir zwar leid wegen der Hubers, aber das konnte ich jetzt auch nicht ändern.
    Als ich mich in Richtung Ausgang kämpfte, ging die Musik gerade zu Ende. Der Sänger sprach ins Mikrofon.
    »Liebe Gäste, vorhin habe ich einen Zettel zugesteckt bekommen, mit der Bitte, ihn vorzulesen. Es geht um eine Dame im zarten Alter von 33, die scheinbar

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