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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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sinnierte ich und schaute mich um, ob sonst noch irgendwo ein Buchstabe zu finden war. Aber es blieb bei dem einen V.
    »Sollen wir die Polizei anrufen?«
    Ich überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. »Was sollte das bringen?«
    »Naja … irgendjemand versucht, dich fertig zu machen. Oder denkst du, dass es ein Verehrer war, der Verliebt in Hanna auf das Tor schreiben wollte?«
    »Es wär auf jeden Fall die schönste Erklärung dafür.« Aber ich glaubte selber nicht daran.
    Fanny stand ganz dicht an mich gedrängt, und ich streichelte sie automatisch. Sie hob den Kopf und sah mich mit ihren treuen Augen so unglücklich an, dass ich das Gefühl hatte, sie wolle sich dafür entschuldigen, dass sie den Übeltäter nicht gefangen hatte. Für mich stand es außer Frage, dass derjenige, der die Fallen gelegt hatte, auch für die heutige Aktion verantwortlich war. Fanny hatte ihn bestimmt am Geruch erkannt. Und weil der Geruch für sie mit den Fallen und den Schmerzen, die sie ihr verursacht hatten, verknüpft war, hatte sie so heftig reagiert.
    »Denkst du, es war Pit?«, sprach ich endlich meine Befürchtung aus.
    »Ehrlich gesagt, nein. Er war ja in den letzten Tagen hier, und Fanny war völlig normal. Nein. Pit war es nicht.«
    Er war sich ziemlich sicher. Und ich eigentlich auch. Pit könnte womöglich uns überlisten, aber nicht Fanny.
    Plötzlich überkam mich eine große Müdigkeit. Ich wollte nur noch schlafen und nicht mehr nachdenken müssen.

Kapitel 35
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst mir sofort Bescheid sagen, wenn wieder etwas passiert auf dem Hof!« Max war ziemlich wütend, als er erst zwei Tage später von Willy erfuhr, was passiert war.
    »Glaubst du, ich klingle dich mitten in der Nacht aus dem Bett?«
    »Die Tageszeit ist mir völlig egal. Das nächste Mal holst du mich, hast du verstanden?« Er packte mich am Arm und schaute mich eindringlich an.
    »Aua. Geht’s vielleicht noch fester?«, beschwerte ich mich.
    Er ließ mich sofort los.
    »Tut mir leid. Aber es ärgert mich einfach, wenn ich sowas nur durch Zufall erfahre.«
    »Okay. Nächstes Mal sag ich es dir gleich.«
    Ich ging in die Küche und setzte Kaffee auf. Max folgte mir. Er war immer noch verärgert.
    »War das der einzige Vorfall, von dem ich nichts weiß?«
    Ich verdrehte die Augen. Auf der einen Seite war ich ja froh, dass er sich um mich sorgte, aber andererseits brauchte er sich nicht gleich so aufzuspielen.
    »Jetzt sag schon, ich merke doch, dass du mir was verschweigst.«
    Er würde sicher keine Ruhe geben, bis ich es ihm sagte.
    »Es gab noch was …«, begann ich und ahnte, dass er gleich explodieren würde.
    »Aha! Ich höre?« Er verschränkte die Arme und schaute mich mit verkniffener Miene an.
    Ich erzählte ihm von dem Rosenstrauß. Und dem Juckreiz. Und er explodierte – wie erwartet. Ich ließ ihn erst einmal Dampf ablassen, bis er etwas ruhiger wurde.
    »Jetzt reg dich nicht so auf. Willy und ich kommen schon klar hier mit allem.«
    »Ich reg mich aber auf. Wer weiß, was noch alles passieren wird!«
    »Das weiß ich auch nicht. Und es macht mir auch ein bisserl Angst«, gestand ich.
    Plötzlich schossen mir Tränen in die Augen. Dass mich jemand fertigmachen wollte, setzte mir wirklich zu. Ohne dass ich etwas dagegen tun konnte, begann ich zu heulen wie ein kleines Kind. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr beruhigen.
    »Hey. Schon gut … Hanna … Komm!« Max legte einen Arm um mich und führte mich hinaus in den Garten zur Hängematte. Er legte sich mit mir hinein, und ich kuschelte mich ganz fest an seine Brust.
    »Ich hab doch keinem was getan«, schluchzte ich unglücklich.
    »Nein. Du kannst nichts dafür … und ich werde auf dich aufpassen.«
    Er streichelte sanft über meine Haare und redete leise auf mich ein. Das leichte Schaukeln der Hängematte, seine vertraute Stimme und die Kraft, die von seinem Körper ausging, beruhigten mich endlich. Langsam löste ich mich von ihm und setzte mich auf. Mit einem Schlag war es mir schrecklich peinlich, dass ich mich vor ihm so hatte gehen lassen.
    »Tut mir leid«, sagte ich und wischte verlegen die Tränen aus dem Gesicht.
    »Was tut dir denn leid? Dass du mein Hemd nassgeheult hast?«, fragte er und grinste.
    Ich stieg aus der Hängematte.
    »Nein, ich …«
    »Hey, schon gut.«
    »Tja, ich …« Ich wusste gar nicht, was ich jetzt sagen sollte.
    »Versprich mir einfach, dass du mich das nächste Mal sofort holst, wenn hier was passiert oder wenn dir

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