Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
Vom Netzwerk:
eingeladen hatte. Er war ein sehr angenehmer Mann, und wir fanden sofort tausend Dinge, über die wir reden konnten. Das heikle Thema Hochzeit umgingen wir beide vorerst geflissentlich.
    Ehrlich gesagt traute ich mich nicht, ihn darauf anzusprechen. Eigentlich hatte ich vorgehabt, den Männern erst kurz vor der Heirat reinen Wein wegen der Scheidung einzuschenken. Oder am besten erst danach. Doch bei René wollte ich nicht verschweigen, warum diese Hochzeit so schnell stattfinden musste.
    Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, schaute er mich lange an.
    »Das ist sehr schade«, sagte er schließlich. »Und du willst dich auf jeden Fall gleich wieder scheiden lassen?«
    Ich nickte und fühlte mich in diesem Moment ziemlich mies. Doch es wäre nicht fair gewesen, ihm etwas vorzuspielen. Er war mir total sympathisch, aber meine große Liebe würde er niemals werden. Und verheiratet bleiben wollte ich nur mit dem Mann, den ich wirklich liebte.
    »Dann tut es mir leid, Hanna. Ich würde dir gerne helfen, dein Erbe zu bekommen, aber wenn ich heirate, dann soll es fürs Leben sein. Ich möchte nur einmal im Leben heiraten und mit meiner Frau eine Familie gründen.« Er schaute mich bedauernd an.
    »Das verstehe ich natürlich.«
    »Aber es war schön, dich kennengelernt zu haben.« Er stand auf und verabschiedete sich. Ich schaute ihm nach, wie er aufrecht zu seinem Wagen ging und wegfuhr.
    Somit blieb als Heiratskandidat doch nur noch der Schweinebauer Marco.

Kapitel 36
    »Und du hast dich wirklich entschieden?«, fragte Daniela aufgeregt.
    »Ja. Es bleibt mir nichts anderes übrig. Marco weiß es zwar noch nicht, aber wenn ich am Wochenende mit ihm ausgehe, dann will ich ihm einen Heiratsantrag machen.«
    Ich kam mir selber etwas seltsam vor, als ich das sagte, und Daniela kicherte.
    »Und wie schaut er eigentlich aus?«, wollte sie wissen.
    »Ich zeig ihn dir.« Ich rief am Rechner seine E-Mail auf und zeigte ihr das Foto, das er mir geschickt hatte.
    »Ddd…das ist der Schweinebauer?«, fragte Daniela baff. »Wow. Der ist ja der absolute Wahnsinn!«
    Ich lächelte. Es ging ihr genau wie mir, als ich sein Foto zum ersten Mal gesehen hatte.
    »Und der will dich wirklich heiraten?«, rutschte ihr heraus.
    Ich lachte. »Ich glaube schon.« Eigentlich war ich mir sogar ziemlich sicher.
    »Wahnsinn!« Sie kriegte sich kaum wieder ein.
    Ich versuchte gar nicht erst, ihr zu erklären, dass er in Wirklichkeit eine völlig andere Wirkung hatte. Sie würde es mir nicht glauben. Und vielleicht war das ja auch nur bei mir der Fall.
    »Nach der Hochzeit kann ich den Kredit für das Segelboot aufnehmen.«
    »Puh!«, sagte sie erleichtert. »Bin ich froh, dass ich nicht anrufen muss.«
    »Wann ist die Rechnung fällig?«
    »Eigentlich schon in den nächsten Tagen. Aber ich habe ein Zahlungsziel bis zwei Tage vor Ankunft im Hamburger Hafen ausgehandelt.«
    Ich schaute sie kopfschüttelnd an. »Wie machst du das nur immer?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Aber es funktioniert!« Sie grinste. »Sobald wir das Schiff haben, werde ich mich diskret nach einem Käufer umsehen. Womöglich werden wir beim Verkauf aber etwas Verlust machen.«
    »Das muss ich in Kauf nehmen. Aber jetzt warten wir mal ab. Ich bin mir sicher, du wirst jemanden finden, der gut dafür bezahlt.« Die Perspektive, Marco zu heiraten und das Erbe anzutreten, milderte den finanziellen Druck, der auf mir lastete, merklich. Mein Magen entspannte sich etwas.
    »Ist die Liste für Simon jetzt fertig?«, fragte ich.
    »Ja. Aber er will sich nächste Woche nochmal mit mir treffen und alles persönlich besprechen.«
    »Der macht es aber kompliziert.«
    »Ja. Und er versucht, mich anzubaggern«, gestand sie.
    »Was? Dieser Mann ist echt zum … Naja, ich sag besser nichts dazu.«
    In diesem Moment war ich zum ersten Mal wirklich glücklich darüber, dass Simon mich damals verlassen hatte.
    »An mir beißt er sich sowieso die Zähne aus. Ich steh nicht so auf blondierte Männer«, sagte sie, und wir lachten.
    Dann fiel mir ein, dass ich dringend noch etwas zu erledigen hatte.
    »Ich versuche mal, Frank Cornelius zu erreichen.«
    Ich nahm das Handy und wählte seine Nummer. Es klingelte zweimal, dann nahm er ab, sagte jedoch nichts.
    »Hallo. Hier ist Bea … Hallo?«
    Gleich darauf wurde aufgelegt. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Entweder hatte er nicht reden können, oder es war jemand anderes rangegangen. Was sollte ich jetzt machen? Nochmal anrufen? Oder

Weitere Kostenlose Bücher