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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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Bedingungen zu akzeptieren.
    »Na gut«, sagte ich. Er lächelte plötzlich breit und hielt mir seine Hand entgegen. Ich schlug ein. Obwohl mir das halbe Jahr etwas zu schaffen machte, atmete ich erleichtert auf. Ich hatte es doch noch geschafft, einen Mann zum Heiraten zu finden. Max würde platzen, dachte ich zufrieden und sah sein wütendes Gesicht schon vor mir.
    »Du musst mir aber versprechen, dass du es dir von Max nicht ausreden lässt«, stellte auch ich jetzt noch eine Bedingung.
    »Von Max? Auf keinen Fall! Komm, darauf trinken wir einen Schnaps!«, sagte mein Zukünftiger.
    Den konnte ich jetzt tatsächlich gut gebrauchen.
    Als ich wieder zum Wagen ging, waren aus dem einen Himbeergeist insgesamt drei geworden. Autofahren wollte ich jetzt nicht mehr, auch wenn der Weg noch so kurz war. Ich würde mit Fanny zu Fuß nach Hause gehen und den Wagen morgen abholen.
    Ich öffnete die Autotür. Noch bevor ich sie an die Leine nehmen konnte, sprang Fanny heraus und rannte bellend auf einen der Tische im Biergarten zu.
    »Fanny! Platz!«, rief ich energisch hinterher, aber der Hund war nicht zu bremsen. Einige Leute schrien erschrocken, andere sprangen ängstlich auf, und eine Mutter hob rasch ihre kleine Tochter auf den Arm. Ich hetzte hinter meinem Hund her.
    Fanny stand jetzt vor einem Tisch und bellte böse die Gäste an.
    »Kannst du nicht auf deinen Köter aufpassen?«, rief eine der Frauen am Tisch. Bevor ich sie sah, hatte ich sie auch schon an ihrer Stimme erkannt: Verena.
    Ich hielt Fanny am Halsband fest und hängte sie an die Hundeleine.
    »Aus jetzt!«, rief ich energisch, und endlich hörte sie auf zu bellen. Dafür knurrte sie leise.
    »Es tut mir leid, das hat sie noch nie gemacht«, entschuldigte ich mich. Es war mir total peinlich, wie der Hund sich gerade aufführte.
    »Man sollte die Polizei rufen«, beschwerte sich die Mutter, die immer noch ängstlich ihre kleine Tochter an sich drückte.
    »Alle möglichen Deppen müssen Hunde haben und sind zu blöd, damit umzugehen«, keifte ein älterer Mann.
    Ich war inzwischen knallrot im Gesicht geworden. Am besten sollte ich jetzt schleunigst verschwinden. Und mit Fanny würde ich daheim ein ernstes Wörtchen reden müssen. Ich kam mir vor wie eine Mutter, die auf dem Spielplatz miterleben musste, wie ihr geliebter Sprössling einem anderen Kind mit Absicht eine Sandschaufel über den Kopf zog.
    »Hanna. Komm, ich begleite dich zum Wagen«, sagte mein Verlobter, der plötzlich neben mir stand, ruhig. Und zu seiner Bedienung rief er. »Gabi, bring mal eine Runde Obstler für unsere Gäste auf den Schrecken. Und den Kindern ein Eis.«
    Dann hakte er mich unter und ging mit mir und meinem missratenen Ungetüm zum Parkplatz.
    »Es tut mir schrecklich leid, Stefan, norlman …normalerweise mache ich sowas nie.« Die Wirkung des Schnapses hatte inzwischen ihren Höhepunkt erreicht.
    »Ich hab dich auch noch nie bellen gehört, Hanna«, Stefan grinste und zeigte dabei sein Grübchen.
    »Bellen? Nein, ich mein doch …« Oh Gott. Ich strich mir fahrig durch die Haare. Dieser Teufelsschnaps hatte es in sich.
    »Ich glaube, es ist keine gute Idee, wenn du noch fährst«, sagte er fürsorglich.
    »Ich wollte sowoso zu Fuß gehen.« Buchstaben konnten nach Alkoholkonsum mitunter sehr zickig sein.
    Plötzlich packte er mich und zog mich an sich. Und bevor ich überhaupt wusste, wie mir geschah, gab er mir einen Kuss.
    Tags darauf trafen Stefan und ich uns noch einmal, um ein wenig ausführlicher über die geplante Hochzeit zu sprechen. Ich hatte noch zehn Tage Zeit, bis ich offiziell unter der Haube sein musste. Da ich am Montag nach München fahren würde, um Bettina Cornelius im Fitness-Center zu beobachten, vereinbarten Stefan und ich, am Tag darauf gemeinsam in die Gemeindeverwaltung zu gehen, um dort den Termin für die Hochzeit zu vereinbaren.
    Als wir uns verabschiedeten, versuchte er schon wieder, mich zu küssen. Diesmal wich ich ihm geschickt aus. Da ich ihn nicht verärgern wollte, bevor der Standesbeamte alles besiegelt hatte, verschwieg ich ihm vorerst, dass es nach der Hochzeit keine weiteren Küsse und schon gar keine Hochzeitsnacht geben würde. Notfalls müsste ich in der nächsten Zeit ein Pflaster über meine Oberlippe kleben und Herpes vortäuschen. Ich fand das weder berechnend noch boshaft. Schließlich wusste Stefan ganz genau, dass ich diese Ehe nur einging, um an das Erbe zu kommen. Und er bekam dafür auch noch eine ganze Menge Geld. Wenn

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