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Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition)

Titel: Hochzeitsstrudel und Zwetschgenglück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Schwarzhuber
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man es genau überlegte, war eigentlich er derjenige, der die Situation jetzt ein bisserl ausnutzen wollte. Da durfte ich mir auch so ein kleines Pflasterchen aufkleben.
    Der Sonntag war auch der Tag des Abschieds von Pauline. Die Ferien waren vorüber, und Mutter und Dieter holten sie auf der Rückfahrt aus Südfrankreich ab.
    Da ich keine Lust auf eine Diskussion mit Mama hatte, versuchte ich, keine Sekunde mit ihr alleine zu sein. Doch sie waren ohnehin schon sehr in Eile, wieder zurück nach München zu kommen.
    Kaum waren sie abgefahren, kam Max auf den Hof geradelt. Eigentlich hatte ich ihm ja gesagt, dass ich ihn nie wieder sehen wollte. Aber es war zu verlockend, ihm unter die Nase zu reiben, dass ich Stefan heiraten würde.
    »Servus, Hanna!«, begrüßte er mich freundlich, als ob nichts gewesen wäre.
    »Hallo, Max!«, grüßte ich zuckersüß zurück und lächelte breit. Das schien ihn etwas zu verunsichern. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass ich ihn mit der Mistgabel vom Hof jagen würde.
    »Du, es tut mir wirklich total leid wegen gestern … Geht es dir wieder besser?«, fragte er scheinheilig.
    Von wegen, es tat ihm total leid! Das glaubte er doch selber nicht!
    »Nicht nur besser, sondern hervorragend«, flötete ich.
    »Hör mal, ich möchte, dass du verstehst …«
    »Du brauchst mir überhaupt nichts zu erklären, Max. Ich verstehe dich bestens.«
    »Dieser junge Hüpfer wäre doch überhaupt nichts für dich gewesen …«
    »Da hast du recht. Stefan ist ein viel besserer Ehemann für mich.«
    Ich registrierte zufrieden, wie ihm bei diesen Worten die Kinnlade herunterklappte.
    »Stefan?«
    »Ja. Wir haben schon alles abgesprochen und werden am nächsten Freitag heiraten. Ich hätte dich ja gerne gefragt, ob du mein Trauzeuge sein magst, aber vermutlich liegt dir das nicht so, oder?«
    Er sah aus wie ein begossener Pudel. Ach, es tat gut, ihn so zu sehen!
    »Du wirst Stefan nicht heiraten!«, sagte er plötzlich bestimmt.
    Aber das brachte mich nicht aus der Ruhe. Er mochte einen naiven, jungen Mann wie Marco verjagen können, aber Stefan war ein gestandenes Mannsbild und ließ sich von Max nicht sagen, was er zu tun und zu lassen hatte.
    »Oh doch, das werde ich«, flötete ich vergnügt. »So, und jetzt ist es Zeit für mein Beautyprogramm. Ich will ja schließlich gut aussehen in meinem Brautkleid.«
    Ohne mich noch einmal umzudrehen ging ich ins Haus. Und um jeglichen Eventualitäten vorzubeugen, versperrte ich sorgfältig die Tür.

Kapitel 39
    Mit einer kleinen Sporttasche in der Hand betrat ich am nächsten Tag das exklusive Fitness-Studio in der Münchner Innenstadt. Da man hier nur als VIP oder auf besondere Empfehlung reinkam, hatte Cornelius’ Sekretärin mich unter dem Namen Britt Lambert angemeldet. Beim Bezahlen der Tageskarte musste ich schlucken. Der Betrag war so hoch, dass eine fünfköpfige Familie locker eine Woche lang davon hätte leben können. Cornelius hatte die Kosten leider nicht übernommen. Hoffentlich würde das Finanzamt diesen Betrag als Geschäftsausgabe anerkennen.
    Ich schaute auf meine Armbanduhr. Kurz vor vierzehn Uhr. Sie müsste eigentlich schon hier sein.
    Auf dem Weg zum Umkleideraum sah ich mich neugierig um. Nicht wenige Frauen hatten mehr Make-up aufgelegt als ich zur Hochzeit von Natascha und Benjamin, und alle trainierten in sichtlich teuren Sportklamotten. Ich schämte mich fast ein wenig für meine einfache graue Jogginghose und das schwarze T-Shirt.
    Als ich meine Turnschuhe anzog, öffnete sich die Tür und Bettina Cornelius kam herein, gefolgt von einer etwas jünger aussehenden Frau. Ihre Freundin, wie ich gleich erfahren sollte. Ich tat völlig unbeteiligt, band meine Schnürsenkel und machte mir einen festen Pferdeschwanz.
    »Denkst du wirklich, das Training ist schon etwas für dich?«, fragte die Freundin, anscheinend nicht zum ersten Mal an diesem Tag. Sicher spielte sie damit auf die Viruserkrankung in Südamerika an.
    »Ja, Petra!«, kam es etwas genervt von Bettina. »Wie oft denn noch? Es geht mir wieder gut! Ich muss mich endlich mal wieder auspowern.«
    Ich ließ mir Zeit, meine Straßenkleider in den Spind zu räumen. Als die beiden Frauen umgezogen waren, folgte ich ihnen unauffällig nach draußen.
    Zuerst ging es auf die Crosstrainer. Ich ergatterte ein Gerät in ihrer Nähe und konnte unauffällig ihrer Unterhaltung zuhören. Um nicht als Anfängerin aufzufallen, begann ich sofort, fest zu trainieren.
    Zunächst war die

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