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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Stützpunktes war bei mir, gleich , nachdem ihm die Schwestern mitgeteilt haben, dass ich aufgewacht und ansprechbar bin. Ich habe darauf bestanden, dir die Nachricht persönlich zu überbringen und warte seit zwei Stunden an deinem Bett.“
    „Wo ist Nash?“
    „Er wurde operiert und liegt noch im Aufwachraum.“
    Virgin atmete heftig aus. Das Letzte, woran er sich erinnerte, waren überlaute Geräusche, ein Hämmern, von dem er glaubte, es hätte sich nur in seinem Kopf abgespielt. Als grelles Licht die Kabine flutete, war sein Bewusstsein endgültig abgedriftet.
    „Erzähl mir, was passiert ist, seit du mich vom Boden gepflückt hast.“
    „Hast du während deiner Schockfrostattacke mal nach draußen blicken können?“
    Virge schüttelte den Kopf. Er hatte die ganze Zeit mit erhobenen Händen vor der Ausstiegstür gestanden und sich vorgestellt, wie er warme Luft über seinen Rücken aufnahm und sie kühlte, bis sie als eisige Kälte seinen Handflächen entwich. Beinahe wären seine Finger am Metall der Tür festgefroren. Ihm war das im letzten Moment bewusst geworden, und so hatte er die Arme gerade noch rechtzeitig zurückgezogen. Von da an verschwamm seine Erinnerung und er sah nur vereinzelte Bilder vor seinem inneren Auge aufblitzen.
    „Zuerst ist es im Flugzeug immer kälter geworden, keine Ahnung, wie kalt – aber so sehr, dass alles Zusammendrängen nicht mehr half. Einige Passagiere sind bewusstlos geworden.“
    „Ist jemand …“ Er schluckte hart und spürte seinen Adamsapfel auf und ab hüpfen.
    „Tot? Nein. Nicht von den Passagieren. Der Pilot und der Copilot und eine Frau …“
    „Ja, ich weiß. Weiter, was geschah dann?“
    „Quinn hat die Passagiere angehalten, sich wie Pinguine zusammenzudrängen, stets in Bewegung zu bleiben und die Außenstehenden immer wieder in die Mitte aufzunehmen.“
    „Was für eine Frau! Hat es funktioniert?“ Ein Gefühl der Wärme und Zuneigung floss durch sein Innerstes, doch es beruhigte seine aufgebrachten Nerven höchstens für eine Sekunde. Er wollte zu Quinn, wollte sie an seiner Seite wissen, sich überzeugen, dass sie noch lebte.
    „Weitestgehend. Wie gesagt, ein paar sind umgekippt, aber sie haben es überstanden. Nur Nash hat sich die ganze Zeit am Rand aufgehalten und das Geschehen draußen beobachtet.“
    „Was ist mit ihm? Warum musste er unters Messer?“
    „Seine Augen … er hat zwei Ödeme unter den Augen als Folge von Erfrierungen, möglicherweise dritten Grades.“
    „Fuck!“
    „Der Arzt meinte, sie konnten durch Drainagen ein weiteres Anschwellen verhindern, sodass keine Nerven gequetscht würden und die Augäpfel nicht unter zu hohen Druck geraten.“
    „Weiter“, forderte Virgin. Die Hitze in seinem Inneren steigerte sich.
    „Zuerst ist nichts weiter passiert. Die Lastwagen sind abgefahren und einige Jeeps. Nur ein Team blieb zurück und bereitete die Sprengung vor. Buchstäblich in letzter Sekunde ist es dir gelungen, die Kälte nach draußen zu steuern. Wie hast du das gemacht?“
    „Keinen Schimmer! Ich glaube nicht, dass ich die Richtung steuern kann. Es muss sich über das Metall nach draußen verbreitet haben.“
    „Na, da wird Max in Zukunft ja seine wahre Freude daran haben, mit dir zu trainieren.“
    Das würde sich noch zeigen. Im Moment wünschte sich Virge nichts anderes als Quinn an seine Seite.
    „Egal, wie“, fuhr Dix fort. „Jedenfalls sind die Kerle draußen plötzlich blau angelaufen und umgekippt.“
    „Echt?“ Virgin grinste. Die Schadenfreude prickelte ihm auf der Haut.
    „Hey, du tust es schon wieder. Hör auf damit.“
    „Womit?“
    Dix rieb sich die Arme. „Kälte kann ich für mein Lebtag nicht mehr ausstehen.“
    Virgin gab einen lang gezogenen Seufzer von sich. Er versuchte, seine Anspannung zu bändigen. Nach mehrmaligem tiefen Luftholen ließ die Hitze nach und er fühlte, wie er wieder einen kühleren Kopf bekam – in zweifacher Hinsicht. Sein erster klarer Gedanke bahnte sich vehement in den Vordergrund: Er musste es schaffen, die Barriere zu überwinden, die ihn hinderte, sich zu bewegen. „Okay, ich hab sie also ausgeknockt. Was dann?“
    „Kurz darauf ist amerikanisches Militär aufgetaucht, mit Ärzten, Sanitätern und Transportfahrzeugen. Sie kamen nicht sofort an uns heran, sondern mussten erst mit Schneidwerkzeugen die Türen öffnen. Bis dahin hat sich die Kälte in der Kabine gehalten wie in einer Kühltruhe. Den Rest weiß ich auch nur aus der Erzählung des

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