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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Richtige?“
    Zumindest wollte Quinn das glauben. „Wir werden unter den Touristen in Dubai nicht auffallen“, versicherte sie der Freundin zum wiederholten Mal. Ihr Herzklopfen ignorierte sie, denn im Grunde benötigte sie selbst die stetige Wiederholung der Beteuerung, dass ihre amerikanischen Papiere echt waren, ihre Gesichter auf keinen Fall Fatma Masaad und Latifa Maron Memduha Antun Sa’ada erkennen ließen und in Dubai zu Hundert Prozent alle Vorkehrungen getroffen worden waren, um ihrer beider Sicherheit zu gewährleisten. Der Sheikh würde keine Bedrohung darstellen. Jedenfalls sagte das ihr Herz – denn das pochte seit Samstag lauter und energischer, machte sich bei jedem Gedanken bemerkbar und meldete sich zu allen Fragen mit einer einzigen Erwiderung: einem Gefühlscocktail aus Liebe, Zärtlichkeit und brennender Sehnsucht. Die Wirkung versetzte sie in einen Rausch.
    Es gab keine andere Entscheidung, keine Wahl. Sie musste nach Dubai.
    Endlich ließ Vanita sie los und Quinn stieg aus. Der Privatdetektiv blieb an ihrer Seite wie ein Freund, der gute Bekannte zum Flughafen begleitete. Er bezahlte den Fahrer, organisierte einen Gepäckwagen und begleitete sie zum Check-in.
    Früher war dies eine Prozedur, die sie nie mitmachen mussten. Wenn die Familie des Sheikhs irgendwohin flog und Frau oder Kinder und Personal ihn begleiteten, fuhr die Limousine direkt zum Rollfeld bis vor die Treppe des Privatjets. Von Gepäckkontrollen, Sicherheitschecks und Schlangestehen vor einem Schalter hatten sie nie etwas mitbekommen, aber unbekannt war ihnen dies längst nicht mehr. Vanita und sie waren mittlerweile mehrfach mit Linienflügen geflogen , und selbst wenn sie es sich hätten leisten können, Business oder First Class zu buchen, um schneller abgefertigt zu werden, hätten sie sich jedes Mal freiwillig für die Standardvariante entschieden. Niemals wieder wollten sie sich von normalen Bürgern unterscheiden.
    Das Leben, das sie führen durften, war das schönste, das sie sich vorstellen konnten.
    Für einen Moment zuckte der erschreckende Gedanke durch ihren Kopf, ob sie sich gerade davon verabschiedeten. Würden sie jemals nach Amerika zurückkehren? Waren ihre Ängste berechtigt und angebracht? Niemand wäre dumm genug, sich mit offenen Augen ins Verderben zu stürzen. Oder doch? Nein, es hieß korrekt, blind in sein Verderben zu rennen. Das tat sie nicht. Sie hatte sich ausreichend Gedanken um die Gefahren und Konsequenzen gemacht. Sie musste darauf vertrauen, dass es genug Sicherheit bot, mit ihrer geänderten Identität und ihrem neuen Aussehen als Touristin nach Dubai zu reisen. Immerhin gab es auch dort eine amerikanische Botschaft. Und sie war Amerikanerin. Nichts anderes. Prinzessin Latifa Maron Memduha Antun Sa’ada und Fatma Masaad gab es nicht mehr.
    Ließ sich Sehnsucht aufhalten und schaltete das Gefühl den Verstand aus?
    Vielleicht. Auf diese Fragen fand sie keine Antwort, die nicht mit einem schmerzhaften Ziehen in der Brust verbunden war. Vielleicht redete sie sich all die beruhigenden Argumente nur ein.
    Ähm. Hieß es nicht doch: Mit offenen Augen ins Unglück rennen? Blind ins Verderben? Wie denn nun?
    Irgendwie verlor sie nach und nach die Fähigkeit, klar zu denken. Das konnte nur an der wachsenden Aufregung liegen, die sie sich bisher nicht hatte eingestehen wollen. Dieses Mal war sie es, die nach Vanitas Fingern tastete und sie umklammerte.
    In der Warteschlange am Check-in-Schalter ging es nur schleppend voran. Die Frau vor ihr, eine Mutter von zwei Teenagern neben einem gleichmütigen Ehemann ließ – zum wievielten Mal? – ein ohrenbetäubend schrilles Lachen erklingen , bei dem ihre Kinder beschämt versuchten, sich zur Seite zu drücken, um zu demonstrieren, nicht zu dieser Frau zu gehören.
     
    *
     
    Virge trat der Not gehorchend einen Schritt beiseite, doch das rettete ihn nicht vor dem schrillen Gezeter hinter ihm. Die Frau musste sich bei der Vergabe der Stimmen noch weiter hinten angestellt haben als in dieser Schlange. Genervt blickte er über die Köpfe der wartenden Passagiere hinweg. Gab es auf diesem verdammten Flughafen nirgendwo eine Wanduhr? Seine Teamkollegen und er waren so überstürzt aufgebrochen, sodass er kaum Zeit gefunden hatte, eine Reisetasche zu packen. Und natürlich hatte er seine Armbanduhr im Bad auf dem Waschbecken liegen gelassen. Er würde sich in Indien eine neue kaufen und seinen Errungenschaften hinzufügen, die auf diese unfreiwillige

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