Hoehenfieber
„Das Flugzeug unterteilt sich in vier Abschnitte. Hinter dem Cockpit liegen zwei Toiletten und eine Bordküche, daran schließt sich die First Class an. Dahinter folgt die Business Class und wieder eine Bordküche und zwei Toiletten. Die Economyclass ist in zwei Abschnitte geteilt und verfügt über eine Bordküche und zwei Toiletten jeweils in der Mitte und am Ende.“ Er schlug ein Blatt auf seinem Klemmbrett um und zeigte ihnen eine Sitzplatzlegende. „Mein Team besteht aus zwölf Flight-Attendant s . Es sind ausreichend Plätze frei, um die Passagiere aus First und Business in Economy umzusetzen. Jeweils sechs Flight-Attendants werden die beiden Economy Abteile betreuen.“
„Sind Sky Marshals an Bord?“
„Ja. Zwei.“
„Können Sie die Männer für uns identifizieren?“
Der Flugbegleiter tippte auf seine Skizze. „17 C und 32 H.“
„Lassen Sie den Herren die Information zukommen, dass wir an Bord sind und dass sie sich weiterhin bedeckt halten sollen.“
„Ja, Sir.“
„Wir werden uns in die Business Class zurückziehen. Erteilen Sie Ihren Leuten sämtliche erforderlichen Anweisungen und folgen Sie uns dann.“
„FBI, ja?“ Virge sprach leise, aber nicht in seinem Flüstermodus.
„Was immer du willst.“ Nash grinste breit. „CIA, FBI, NSA, Navy SEALs, DIA …“
„Defense Intelligence Agency? Der Geheimdienst des Pentagons?”
„General Powells Beziehungen reichen weit. Er wird das hier klären, sobald es ausgestanden ist.“
Darauf würde er wetten. Die weitreichenden Beziehungen hatte Max bereits mehrfach erwähnt , und soweit Virge wusste, profitierte ihr Teamführer auch davon. Wenn sie heil aus dieser Sache herauskamen, wurde es Zeit, dass Max endlich einmal ein paar Einblicke in diverse Themen offenbarte.
Buck Taylor betrat die Business Class. „Ich habe bereits den Kapitän informiert.“ Er griff zur Bordwand und reichte einen Telefonhörer in ihre Richtung. „Wer von Ihnen will mit Mr. Sullivan sprechen?“
Dix hatte sich mit geschlossenen Lidern in seinem Sitz zurückgelehnt.
Nash nahm den Hörer entgegen. „Nash Rayo. FBI. – Danke, das hoffe ich auch. – Bitte schildern Sie mir das Geschehen seit dem Landeanflug.“
Virge rückte dichter an Nash heran, um die Notizen lesen zu können, die der Black Boy in einer großen, steilen Handschrift auf einen Block kritzelte.
13:58 Anflug eine halbe Stunde zu früh
14:00 Landeerlaubnis ohne Probleme
14:17 Unmittelbar nach der Landung erste Information, dass sich der Ausstieg verzögere
14:24 Vorübergehende Unterbrechung des Funkverkehrs, Ausfall aller Signale
14:27 Mitteilung, dass die Einreise verweigert wird
14:33 Detonation
14:37 Mitteilung der Erpresserdrohung , seither kein Kontakt (möglich)
Der Pilot war tatsächlich nicht schlauer als die Passagiere.
„Welche Beschädigungen liegen vor?“
„Die Bordelektronik zeigt keine Ausfälle“, wiederholte Nash Sullivans Aussage.
Für die offenbar geringe Schadenshöhe vermutete Virge zwei gute Gründe: Der oder die Erpresser wollten das Flugzeug nicht fluguntauglich beschädigen und es sollte niemand verletzt werden. Ein Warnschuss, sozusagen. Aber warum stellte er keine weitere Forderung? Allein, dass kein Passagier die Maschine verlassen durfte, konnte nicht sein Ziel sein. Was bezweckte der Erpresser? Geld. Darum ging es doch in den meisten Fällen. Wenn es sich auch jetzt so verhielt, dann war eine entsprechende Forderung vielleicht noch nicht gestellt worden, oder Air-Emirates hatte sie noch nicht weitergegeben. Aber was sollte der Militäraufmarsch draußen? Es gab keinen Grund, das Flugzeug zu stürmen. Irgendetwas passte nicht zusammen. Dieser Aufmarsch war viel zu schnell vonstattengegangen , beinahe, als wäre das Flugzeug erwartet worden.
Nash bedankte sich bei Sullivan und reichte den Hörer an Taylor zurück.
Eine Flugbegleiterin betrat die Business Class und wandte sich an ihren Kollegen. „Die Sky Marshals sind informiert. Sie beobachten die Lage und halten sich erst mal zurück.“
„Danke“, sagte Taylor. „Sonst noch etwas?“
„Da ist eine junge Frau, die darum bittet, zu den drei Herren zu dürfen.“
Virge stockte der Atem.
„Sie klang sehr eindringlich.“
„Ist es eine zierliche Schwarzhaarige mit Kurzhaarfrisur?“, fragte er.
„Ja.“
Er stand auf. „Ich gehe zu ihr und frage, was sie will.“
„Nichts! Es dringt kein einziges Wort aus irgendeinem verdammten Sende…“ Dix unterbrach sich abrupt,
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