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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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herumgeschleudert wurde. Ihr Kopf prallte gegen etwas Hartes, Vanitas Haar legte sich über ihr Gesicht, verstopfte Quinns Nase und ihren aufgerissenen Mund.
    Sie schaffte es kaum, die Hand zu heben und gegen die physikalischen Gewalten anzukämpfen. Sie brauchte Luft.
    Immer heftigere Stöße rüttelten an ihrem Körper, rissen ihre Arme unkontrolliert umher und schleuderten ihren Kopf nach vorn, bis sie mit dem Kinn an die Brust stieß. Gleich darauf katapultierten die rüttelnden Kräfte sie zurück an die Rückenlehne des Sitzes.
    Gepäckfächer klappten auf, Gegenstände flogen wie Katapultgeschosse umher. Die Schreie um sie herum dröhnten in ihren Ohren.
    Es roch nach Blut.
    Plötzlich kippte sie mit einem neuerlichen Ruck nach vorn, als wäre die gesamte Sitzreihe aus der Verankerung gerissen. Ein ohrenbetäubendes Kreischen von Metall prasselte auf ihre Trommelfelle und es wollte und wollte nicht aufhören.
    Quinn versuchte erneut, irgendwo Halt zu finden. Sie krallte die Hände in die Seiten der Sitzfläche. Schreie, Schmerz und Tränen wollten sie ersticken.
    Es schepperte und krachte immer lauter, dröhnender.
    Rohe Gewalt riss ihren Oberkörper zur Seite. Sie landete an Virgins Schulter. Lag sein Arm wie eine Klammer um ihre Schultern und hielt sie f… sie hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, da warf ein weiterer Ruck sie mit brutaler Gewalt in den Sitz zurück. Ein letztes Mal fiel sie nach vorn.
    Und dann bewegte sich nichts mehr.
    Sie hörte nichts mehr. Sie spürte nichts mehr.
     
    Zwanzig Stunden zuvor …
     
    Sadia hatte den Taxifahrer gebeten, abseits der Einfahrt zum Anwesen ihrer Familie zu stoppen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen drehte sie sich um und suchte vergeblich nach den Scheinwerfern, die sie mehrmals während der Fahrt hinter sich gesehen hatte. Alessa musste den Wagen bereits geparkt haben.
    „Fahren Sie vor“, gab sie dem Mann Anweisung. Am Tor stieg sie aus und stellte sich unter den Schein der Laterne, damit die Kamera auf dem mannshohen Steinsockel ihr Gesicht erfassen konnte.
    „Sayeeda Sadia“, hörte sie einen Bediensteten.
    „Schicken Sie bitte einen Boten mit Geld hinaus und lassen Sie das Tor öffnen“, sagte sie, ehe der Angestellte Luft holen konnte.
    Ein Felsbrocken fiel ihr vom Herzen, als sie Alessa angejoggt kommen sah.
    Sie ignorierte das verblüffte Gesicht des Fahrers, hielt der jungen Frau die Wagentür auf und stieg ebenfalls wieder ein. Gleichzeitig glitten die Torflügel auseinander.
    „Nun fahren Sie schon. Folgen Sie dem Weg und biegen Sie am Ende rechts ab.“ Links lagen die Villen ihrer Geschwister, das mütterliche Anwesen fand sich direkt an den Bootsstegen der kleinen Marina. Ihr verstorbener Zwillingsbruder Said hätte hier als ältester Sohn eines Tages wohnen sollen.
    Eine Welle Traurigkeit und Wehmut schwemmte Tränen in ihre Augen, doch schnell stellte sie fest, dass es die Gedanken an Latifa waren, die tief hinter ihren Gefühlen steckten und sie jederzeit in eine Flut aus Tränen ausbrechen lassen konnten.
    Der Wagen stoppte vor dem Haus ihrer Mutter. Vor der Tür warteten bereits Ziad und ein Bediensteter.
    Also doch! Er musste etwas wissen, oder warum erwartete er sie mitten in der Nacht in Anzug und Krawatte? Nicht einmal, ohne sich anzuziehen, hätte er es in den wenigen Minuten seit ihrem Auftauchen vor dem Tor geschafft, von seiner eigenen Villa herüberzueilen.
    Mit langen Schritten kam ihr Bruder auf das Fahrzeug zu und riss den hinteren Wagenschlag auf.
    „Sadia! Was tust du hier?“ Erst auf den zweiten Blick stellte er fest, dass sie nicht allein war. Er versteifte sich und nahm eine korrekte Haltung ein. „Wen möchtest du mir vorstellen?“
    Sadia ließ sich aus dem Wagen helfen, während der Diener auf der anderen Fahrzeugseite Alessa unterstützte.
    „Das ist Alessa, Fadis Verlobte.“ Sie senkte den Kopf, weil ihr Hitze in die Wangen stieg. Sie kannte nicht einmal den vollständigen Namen ihrer zukünftigen Schwiegertochter.
    „Freut mich“, sagte Ziad. „Ihr entschuldigt meine Knappheit, ich muss ins Konferenzzimmer zurück. Gesellt euch doch ins Wohnzimmer, dort sitzen die anderen Frauen zusammen. Sie werden dich über alles aufklären.“
    Oh nein! So würde ihr Bruder ihr nicht davonkommen.
    „Warte! Was ist mit Latifa?“ Kurzatmigkeit ließ ihre Stimme grell klingen.
    Ziad hielt vor den breiten Stufen inne, die zu der Doppeltür der Villa führten. „Sadia, es tut mir leid, dass ich dich

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