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Hoehenfieber

Hoehenfieber

Titel: Hoehenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Haut.
    „Der Erpresser verlangt fünfzig Millionen Dollar.“
    „Moment, Moment“, mischte sich Ziad ein. „Kann es sein, dass zwei Forderungen gestellt wurden? Zwei mal fünfzig Millionen?“
    „Es ist mir gleichgültig, wie viel der Mann verlangt. Und wenn es mein letztes Hemd wäre“, sagte Sadia. „Hat er ein Ultimatum gestellt? Wie lange brauchen wir, um das Geld bereitzustellen?“
    Fadi erhob sich und stützte die Hände auf die Tischplatte. Er war weiß um die Nase geworden und die Blässe stach kränklich von seiner gebräunten Hautfarbe hervor. „Du willst doch nicht auf die Forderung eingehen, Mutter? Die Defence Force plant …“
    „Und ob ich das will. Was immer die Soldaten planen, du wirst es abblasen, und zwar schleunigst.“

Samstag, 1. Oktober, 10:00 Ortszeit Kuba
     
     
     
    F elsbrocken schienen Quinns Brustkorb zu zerquetschen, so sehr drückte ein Gewicht auf ihre Rippen. Sie versuchte, sich aufzurichten. Vergeblich. Es fiel ihr schwer, zu begreifen, was passiert war. Stattdessen fühlte sie sich, als würde die Zeit stillstehen, als schwebte sie schwerelos im Nichts. Erst nach und nach schälten sich Geräusche wie aus weiter Ferne hervor. Sie versuchte, sich zu bewegen, doch etwas hielt sie mit eisernen Fesseln umklammert.
    Jemand rief ihren Namen.
    Ihre Augenlider wogen schwer wie Blei, sie schaffte es nicht, sie zu heben.
    Warum konnte sie sich nicht bewegen? Ein Gewicht lag auf ihrem Brustkorb, das ihr das Atmen fast unmöglich machte. Sie zog die Arme an und presste gegen den Widerstand. Endlich wich die Last von ihr.
    „Quinn. Mach die Augen auf. Sieh mich an, hörst du?“
    Menschen schrien. Strenger Blutgeruch kroch ihr in die Nase. Jäh war alles wieder da. Die Bruchlandung. Heiliger! Sie lebte noch? Vanita! Virgin!
    Sie riss mit Gewalt die Augen auf. Sofort floss ihr etwas ins Auge, trübte ihr Sichtfeld. Sie fuhr sich an die Stirn, ertastete klebrige Feuchtigkeit. Warum spürte sie keinen Schmerz? Keine Wunde? War das nicht ihr Blut?
    „Quinn! Fuck! Bist du verletzt?“
    „Virge …“ Sie nestelte an ihrem Gurt. Ihre Beckenknochen brannten wie ein Höllenfeuer.
    Er half ihr, den Verschluss zu öffnen. „Kannst du dich bewegen? Wie viele Finger?“
    Ihr Blick war noch immer viel zu verschwommen. „Drei? Sechs? Ich bin okay.“ Glaubte sie. Bis darauf, dass ihr Unterleib schmerzte, ihr Kopf dröhnte, und sich sämtliche Knochen anfühlten, als befänden sie sich an einer falschen Position in ihrem Körper.
    Virge betrachtete sie von Kopf bis Fuß. „Kannst du atmen? Hast du Schmerzen?“
    Sie nickte. „Es geht … was ist mit Van?“
    Zu Quinns Füßen rappelte sich ihre Freundin auf. „Alles g…“ Sie spuckte Blut.
    Quinn schrie auf, als sie sich bewegte, um neben Vanita auf die Knie zu gehen.
    Vanita betastete ihre geöffneten Lippen. „Ein Zahn … abgebrochen.“
    „Bist du ansonsten okay?“
    „Ich glaube, ja.“
    Quinn löste ihre Hand aus Virgins Umklammerung. „Ist dir auch nichts passiert?“
    Er wies auf einen Riss in seiner blutdurchtränkten Jeans in Höhe des Oberschenkels. „Nichts bis auf das da.“
    „Das … das muss genäht werden. Du musst die Blutung stoppen.“
    „Ja.“
    Sie bewegten sich wie Zombies. Alles um sie herum schien noch immer wie in Zeitlupe abzulaufen. Quinn griff nach dem Bund ihrer Bluse. So einfach, wie sie es sich vorgestellt hatte, schaffte sie es nicht, einen Streifen abzureißen. Jede Bewegung schmerzte abscheulich, und sie bewegte sich so zäh, als müsste sie sich durch eine Morastschicht wühlen, die ihr bis zum Hals reichte.
    „Hilf mir, bitte. Schaffst du das?“, fragte sie an Vanita gerichtet und versuchte, sich die Bluse von den Schultern zu streifen. Als sie den Stoff endlich in den Fingern hielt, wickelte sie ihn fest um Virgins Bein und band die Ärmel zu einem Knoten, der wie ein Druckverband auf der Wunde lag.
    Virge sog zischend Luft zwischen den Zähnen ein. „Danke.“
    „Wir müssen den anderen Passagieren helfen.“ Quinn schaffte es, auf die Beine zu kommen.
    Im ersten Moment schwankte sie, doch das lag weniger daran, dass ihr Körper revoltierte, sondern weil sich das Flugzeug in unnatürlichem Winkel nach unten neigte. Nach vorn fiel der Gang ab, nach hinten ging es aufwärts. Hingen sie etwa über einem Abgrund? Sie wischte sich mit dem nackten Arm über die Stirn. Woher kam das Blut? Vorsichtig tastete sie ihre Kopfhaut ab, doch sie spürte keine Verletzung.
    Und dann sah sie den

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