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Hoehepunkte der Antike

Titel: Hoehepunkte der Antike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Brodersen
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Leuchtturms, die wesentlich dazu beitrugen,
     Alexandria in der Erinnerung Europas zu halten. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts schrieb der englische Mönch Beda Venerabilis:
     
    Das zweite (Weltwunder) ist der alexandrinische Pharos, der auf vier gläsernen Krebsen zwanzig Doppelschritt (etwa 30 Meter)
     unter dem Meer aufgebaut ist. Auf welche Weise die so großen Krebse gegossen sind oder wie man sie ins Meer gebracht hat,
     ohne sie zu zerbrechen, wie man die Fundamente aus Zement über ihnen anbringen und wie der Zement im Wasser hart werden konnte
     … das alles ist ein großes Wunder, und wie es gemacht wurde, ist schwer zu verstehen.
    (Beda Venerabilis =
Patrologia Latina
90,961–962)
     
    |99| In der Tat! Längst waren solche Betrachtungen ebenso abgehoben von jeglicher Realität wie die bildlichen Darstellungen dieses
     Leuchtturms in den Werken der europäischen Malerei, nachdem der Pharos wohl im 14. Jahrhundert, bei einem der großen Erdbeben
     der Jahre 1303 oder 1323, eingestürzt war.

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    |100| Der Berg der Seligpreisungen und der Hügel Golgata: Jesu Botschaft von der Gottesherrschaft 1
    WOLFGANG KRAUS
     
    Die Geschichte des Rabbi Jesus aus Nazaret spielt sich im Wesentlichen zwischen Galiläa und Jerusalem ab – verglichen mit
     den antiken Metropolen in einem Winkel der Weltgeschichte. Doch nicht nur welthistorisch, sondern auch geographisch scheint
     der Begriff „Höhepunkte“ nur bedingt brauchbar: Der See Genessaret in Galiläa liegt auf 200 Meter unter, Jerusalem auf etwa
     800 Meter über dem Meeresspiegel. Geographische „Höhepunkte“ sind auch das nicht gerade. Dennoch hat die Geschichte des Rabbi
     aus Nazaret eine Wirkungsgeschichte wie die kaum einer anderen Person der Antike. Innerhalb der Geschichte Jesu sind die „Höhepunkte“
     zweifellos der Berg, auf dem Jesus nach Matthäus die Bergpredigt samt den Seligpreisungen gesprochen hat, und der Hügel Golgata
     vor den Toren Jerusalems, auf dem Jesus hingerichtet wurde. Integrales Thema der Verkündigung Jesu durch Wort und Tat ist
     seine Botschaft von der Gottesherrschaft. Auf dem Berg der Seligpreisungen und auf dem Hügel Golgata spitzt sich alles zu.
     
     
    Der zeitgenössische Hintergrund
     
    Jesus von Nazaret stammt aus Galiläa, dem nördlichen Teil Palästinas. Ursprünglich handelt es sich um das Siedlungsgebiet
     der israelitischen Stämme Ascher, Sebulon und Naphtali. Der Name Palästina wird erst nach dem 2. jüdischen Krieg gegen Rom
     (132–135 n. Chr.) allgemein gebräuchlich. Kaiser Hadrian machte Jerusalem zu Aelia Capitolina und benannte das Land Israels
     um in Palästina = Philisterland. Bereits seit 63 v. Chr. war das Land grundsätzlich unter römischer Oberhoheit. Jüdische Herrscher
     waren durch Rom geduldet. Herodes der Große |101| (37–4 v. Chr.) galt als
Rex socius et amicus populi Romani
, „Beikönig und Freund des römischen Volkes“.
    Der Name Galiläa, auf Hebräisch
ha Galil
, auf Deutsch „der Kreis“, ist vielleicht abgeleitet aus Jesaja 8,23, wo vom „Kreis der Völker“ gesprochen wird. Die Landschaft
     liegt zwischen dem See Genessaret und der Küstenebene am Mittelmeer. In der Geschichte Israels spielte Galiläa keine besondere
     Rolle. Im Zuge des Untergangs des Nordreiches Israel (722 v. Chr.) wurde Galiläa durch den Assyrer Tiglat-Pileser III. erobert
     und der assyrischen Provinz Megiddo eingegliedert. Dabei erfolgte eine starke Dezimierung der israelitischen Bevölkerung.
     Ein noch verbliebener Teil wurde im Anschluss an die Makkabäerkämpfe um 160 v. Chr. nach Judäa überführt. So gab es in Galiläa
     in der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. kaum israelitische Bevölkerung. Seit 100 v. Chr. wurde Galiläa durch die Hasmonäer
     zurückerobert. Es folgte eine Einwanderungsbewegung aus Judäa.
    Seit etwa 40 v. Chr. war in Palästina das Geschlecht des Herodes an der Macht – geduldet von Rom. Herodes der Große war ein
     Parteigänger der Römer. Ursprünglich aus einem idumäischen Scheichgeschlecht stammend konnte er sein Reich ausdehnen, so dass
     es annähernd die Größe des Reiches Davids wieder umfasste. Herodes der Große war ein kluger, aber politisch durchtriebener
     Herrscher. Aus seinen zehn Ehen gingen sieben Söhne hervor, von denen er vier umbringen ließ. Nach seinem Tod (4 v. Chr.)
     wurde sein Reich auf die drei verbliebenen Söhne verteilt: Herodes Archelaos wurde Ethnarch von Judäa, Idumäa und Samaria
     (4 v. Chr.–6 n. Chr.). Herodes

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