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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hatte er noch nichts angerührt.
    Hellami war verunsichert. Sie wusste nicht, was Leandra ihren Eltern alles erzählt und bei welchen Dingen sie sich zum Schweigen entschlossen hatte. Sie wusste überdies selbst viel zu wenig von dem, was Leandra widerfahren war, nachdem sie und Hellami sich damals in den Hügeln von Südakrania getrennt hatten.
    Leandras Vater sagte: »Ich weiß ja nicht, ob mich das alles etwas angeht, was ihr Mädchen da für Geheimnisse habt. Ich kann auch hinausgehen, wenn ihr wollt. Aber es würde mich doch verteufelt interessieren, was sich damals alles zugetragen hat.«
    »Es ist eine schwierige Geschichte, Paps«, sagte Leandra. »Und das meiste hab ich dir ja schon erzählt. Nur ...«
    Hellami sah Leandra erwartungsvoll an.
    »Dass Limlora starb, weiß das ganze Land«, sagte Vater und in seiner Stimme schwang eine gewisse Strenge mit. »Schließlich herrscht ja deswegen der Hierokratische Rat und wir haben keinen Shabib. Aber dass du sie umgebracht haben sollst - das ist mir neu!« Er schnaubte. »Und außerdem würde ich es kaum gutheißen können.«
    Leandra schwieg eine Weile nachdenklich. Schließlich sagte sie: »Die Gerüchte sind wahr. Ich habe Limlora tatsächlich getötet.«
    Hellami ächzte und Waldo richtete sich in seinem Stuhl auf. »Du hast ... was?«
    Leandra nickte schwer. »Ja. Ich musste es tun. In ihr saß ... ein dämonisches Wesen, Sardin, der Hohe Meister der Bruderschaft von Yoor, der eigentlich schon seit zweitausend Jahren tot ist. Er hätte uns alle vernichtet.«
    Vater stieß die angehaltene Luft aus. Er schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Die Bruderschaft von Yoor war eine Gruppe abtrünniger Magier«, erklärte Leandra, »die damals, vor zweitausend Jahren, einen furchtbaren Kampf gegen die Magiergilde focht. Dabei kam es zu einer Katastrophe. Das gesamte Trivocum wurde niedergerissen und das Dunkle Zeitalter brach an.«
    Vater nickte mit ernster Miene. »Ja, davon hast du schon erzählt.«
    »Und jetzt, nach dieser langen Zeit«, fuhr Leandra fort, »erhob sich die Bruderschaft erneut. Munuel und ich gerieten in diese Geschichte hinein und auch ... Hellami und die anderen Mädchen. Gewissermaßen verbindet uns alle diese schreckliche Sache mit der Bruderschaft.«
    »Und ... du hast tatsächlich Limlora getötet?«, fragte Hellami ungläubig.
    Leandra schien nicht wohl in ihrer Haut zu sein. »Ihr könnt mir glauben, dass ich mir schon tausendmal gewünscht habe, ich hätte es vermeiden können. Aber ... Sardin hatte Besitz von ihr ergriffen. Ich habe sie - oder besser: ihn - gesehen. So etwas könnt ihr euch gar nicht vorstellen!« Sie hob beschwörend die Arme. »Ich bin so manchen üblen Kreaturen begegnet, aber Sardin - der war einfach unbeschreiblich! Das Wort Albtraum ist noch milde gewählt. Ein Monstrum. Mit einer Macht, die völlig abwegig war. Kein lebendes Wesen dürfte je eine solche zerstörerische Kraft in sich tragen!«
    Waldo runzelte die Stirn. »Und trotzdem hast du es geschafft, ihn ... umzubringen?«
    Leandra nickte. »Ja. Mit der Jambala - dem magischen Schwert, das nur ich berühren durfte. Keine andere Waffe hätte wohl die Macht gehabt, dies zu vollbringen.«
    »Ja, aber dann ...«
    Leandra hob die Hand. »Es war nicht wirklich meine Entscheidung, es zu tun. Es war ... wie ein Zwang. Limlora, von der Sardin Besitz ergriffen hatte, war die einzig verbliebene Thronerbin - nachdem Sardin den Rest der Shabibsfamilie hatte ermorden lassen. Sie hätte als Shaba den Thron von Akrania besteigen können - und in ihrem Körper hatte er sich eingenistet.«
    Vater und Hellami sahen sich ungläubig an, aber es schien, als würde ihnen nun immer mehr von dem erklärlich, was ihnen zuvor grotesk und unverständlich erschienen war.
    »Wir haben schließlich gesiegt«, sagte Leandra wie zur Entschuldigung. »Sardin starb ... und mit ihm leider auch Limlora. Aber auch wir mussten bezahlen. Munuel kam um. Und auch Hennor Tharlas, ein befreundeter Magier, verlor eine Hand. Und ich ...« Sie blickte zu Boden. Vater nickte wissend.
    »Was ... war mit dir?«, fragte Hellami besorgt.
    Waldo räusperte sich. Seine Blicke, die auf Leandra ruhten, zeigten Vorwurf, aber auch Stolz. »Sie kam halb tot hier an«, erklärte er. »Einer ihrer Gefährten brachte sie zurück. Sie war für Monate gelähmt. Eine Zeit lang rechneten wir jeden Tag damit, dass sie sterben würde. Aber ... nun, es ist wohl eine Art Wunder. Sie hat sich wieder erholt.«
    Für eine Weile saßen

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