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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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nicht ganz leicht beseitigen könnte, wenn er von dir wusste? Was sollte ich da für eine Rolle spielen?«
    Roya versteifte sich innerlich immer mehr, das konnte er deutlich spüren. Er wusste, dass Chast ihre Schwester getötet hatte. Jetzt auch noch den Tod von Hellami hinnehmen zu müssen war ganz offensichtlich zu viel für sie.
    »Hör mal!«, sagte er. »Ich bin sicher, dass du dich an eine Zeit erinnern kannst, in der du nicht in Minoor warst. Denn ich war dort! Und ich habe dich kein einziges Mal gesehen!« Er bemühte sich, seine Stimme fest klingen zu lassen. »Folglich musst du weg gewesen sein - mindestens für eine Woche. Auch wenn es dir blöde vorkommt - ich weiß ganz sicher, dass ich mich an dich erinnern würde. Tut mir Leid, aber ein Mädchen, das so aussieht wie du, würde ein Mann niemals übersehen. Und ich im Besonderen nicht, weil du eine Freundin von Hellami warst und dich zwangsläufig irgendwo in ihrer Nähe aufgehalten hättest!«
    »Du hast doch angeblich meinen Namen schon vorher von Leandra erfahren! Warum hast du Hellami dann nicht gefragt, wo ich bin?«
    Er warf die Arme in die Luft. »Ich habe mich Hellami nie zu erkennen gegeben!«, rief er und wandte sich ab. Er kam sich plötzlich vor wie ein Schwein. »Sie hätte mir ebenso misstraut, wie du es jetzt tust. Außerdem ...«
    »Was?« Ihre Stimme war scharf wie ein Messer.
    »Ich brachte es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass ... nun, wie es um Leandra stand. Dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach tot war. Außerdem hätte das alles nur noch schwieriger gemacht. Hellami hätte am Ende geglaubt, dass ich ein Lügner bin - genauso, wie du es jetzt tust. Dass ich sie von Minoor fortlocken sollte - in Chasts Auftrag. Die Ausgangssperren wurden gerade verhängt, es hätte nur eine einzige Verwirrung gegeben. Ich wollte nicht, dass Hellami Minoor verließ, denn es war nur allzu klar, dass sie dabei den Wachtruppen in die Arme laufen würde.« Er winkte niedergeschlagen ab. »Ach, ich weiß auch nicht, was mir damals alles durch den Kopf ging.«
    Sie warf ihm einen schwer zu deutenden Seitenblick zu. »Soll ich dir was sagen? Das alles klingt für mich wie ein Haufen ziemlich dummer Ausreden.«
    »Ach, du hast doch keine Vorstellung davon, wie es mir damals ging«, erwiderte er ärgerlich.
    Sie starrte ihn nur an.
    »Außerdem erfuhr ich zu jenem Zeitpunkt, dass Chast noch lebt.«
    »In Minoor?«
    »Ja. Und ich sah plötzlich einen Weg für mich, in die Bruderschaft eindringen zu können. Ich fasste augenblicklich den Entschluss, Minoor zu verlassen und alles daran zu setzen, Chast gegenüberzutreten und ihn für das zur Verantwortung zu ziehen, was er uns allen angetan hat.«
    Ihr Blick war voller Zweifel - aber dennoch war sie offenbar ein wenig neugierig geworden.
    »Ein junger Mönch war in Minoor aufgetaucht«, fuhr er fort, in der Hoffnung, sie mit dieser Geschichte ein wenig beeindrucken zu können. »Er stammte aus Hegmafor und war auf dem Weg nach Savalgor. Er hatte sich verlaufen und landete in Minoor. Ich wusste, dass Hegmafor zuvor eine Hochburg der Bruderschaft gewesen war, und ich wunderte mich, dass jemand von dort nach Savalgor beordert wurde.«
    Er spähte zu Roya und sah, dass sie ihre Neugierde zu verbergen versuchte.
    »Er hatte Angst«, fuhr Valerian fort, »weil er sich verlaufen hatte und um Tage zu spät kommen würde. Aber ... nun, bei einer so weiten Reise und auch noch zu Fuß - wer könnte ihm da einen Strick daraus drehen, dass er ein wenig später kam? Das erschien mir sehr seltsam. Und wie gesagt: Er stammte aus Hegmafor.«
    Roya starrte ihn mit finsteren Blicken an. Doch Valerian bildete sich ein, dahinter ein Fünkchen Hoffnung erkennen zu können. Hoffnung, hier nicht ganz allein zu sein und vielleicht einen wirklichen Freund finden zu können. Was er ihr erzählte, war die Wahrheit, und er ging davon aus, dass er sie irgendwann davon überzeugte. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein.
    Valerian erzählte weiter. »Nun, jedenfalls begann ich damit, ihn auszufragen. Ich wollte wissen, was es mit Hegmafor auf sich hatte. Ich hegte die Befürchtung, dass wir in Unifar die Bruderschaft doch nicht ganz zerschlagen hatten. Und dann schließlich erwähnte dieser junge Mönch seinen ›Hohen Meistere Du weißt ja, was das ist. Der Titel des Oberhaupts der Bruderschaft.«
    Roya runzelte die Stirn. »Erwähnte er denn auch den Namen Chast?«
    Valerian schüttelte den Kopf. »Nein, das tat er nicht. Er kannte

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