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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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mit unserer Magie - die wir Menschen kennen. So etwas vermag nur ein Wesen wie Ulfa zuwege zu bringen. Vielleicht nur er allein.«
    Hellami seufzte wieder. Ihr Augenaufschlag war langsam und vorsichtig, so als fürchte sie, mit einer zu heftigen Bewegung ihr neu gewonnenes Leben wieder zu verlieren.
    »Sieh mal - es ist ja nicht so«, bemühte sich Leandra zu erklären, »dass du auf ... natürliche Weise gestorben wärest. Ich meine, dass deine Zeit abgelaufen war oder wie immer du das nennen willst. Mag sein, dass niemand auf der Welt das Recht hat, einen anderen wiederzuerwecken, der normal gestorben ist. Aber es war ein feiger Mord. Ein Schuss auf einen unbewaffneten, wehrlosen Menschen, ohne Notwendigkeit und ohne Vorwarnung.«
    Hellami sah sie nur matt an.
    »Und weil Ulfa ein Wesen ist, dessen ... Entscheidungen von ganz woanders her stammen als unsere menschlichen - nun, nimm es einfach so, wie es ist. So etwas wird nicht wieder passieren. Dieses Glück wirst du sicher nicht noch einmal haben. Sieh es als eine Entscheidung der Kräfte. Sie schickten Ulfa, weil dein Tod nicht gerecht gewesen wäre.«
    Hellamis Stimmung schien sich nicht bessern zu wollen.
    Leandra warf das Stück Murgofleisch in die Ecke. »Bah!«, machte sie. »Das schmeckt wirklich scheußlich.« Sie wischte sich den Mund ab und sah Hellami wieder an. »Nach allem, was ich über Magie weiß, kannst du eigentlich gar nicht richtig tot gewesen sein. Dann wäre es aus und vorbei gewesen. Ulfa hat ganz sicher deinen letzten Lebensfunken gerettet.«
    Abermals seufzte Hellami, diesmal aber klang es um eine Winzigkeit besser. Leandra wusste, dass sie es in Wahrheit nicht wirklich nachfühlen konnte. Sie war damals nur gelähmt gewesen, als Ulfa begonnen hatte, sie zu heilen. Hellami lehnte sich an sie.
    »Und wie lange war ich ... weggetreten?«
    »Ungefähr eine Woche. Ich habe versucht, Ulfa zu helfen. Ein langer, tiefer Schlaf auf magischem Wege, verstehst du?«
    Hellami blickte wieder zu dem kleinen Drachen und streichelte mit zwei Fingern sanft seinen Kopf.
    Leandra versuchte sie mit einem Lächeln aufzumuntern. »Er ist nicht von deiner Seite gewichen. Die ganze Woche. Ich konnte richtig sehen, wie er abmagerte. Ich habe zwei Kaninchen erwischt, aber das Fleisch mochte er nicht fressen. Ich weiß bis heute nicht, wovon sich Baumdrachen eigentlich ernähren.«
    »Ich bin müde«, sagte Hellami. »Ich lege mich wieder hin.«
    Leandra nickte. Sie half Hellami, deckte sie zu und machte sich dann daran, die Höhle aufzuräumen. Als sie wieder zu Hellami sah, war ihre Freundin schon eingeschlafen. Aber sie bewegte sich ein wenig und ihre Gesichtsmuskeln zuckten. Leandra schalt sich eine Närrin wegen ihrer dummen Antwort. Sie entsprach zwar der Wahrheit, das wusste sie; sie hatte sich damals die Frage oft genug selber gestellt. Aber sie war gewiss nicht das, was jemand hören wollte, der gerade dem Tod entronnen war.
    Als sie fertig war, legte sie sich zu Hellami und nahm sie fest in den Arm. Ulfa lag schon bei ihr - offenbar hatte er sein Werk noch immer nicht ganz vollendet.
    »Vielleicht kannst du ihr Gemüt wieder ein bisschen aufhellen«, flüsterte sie dem kleinen Drachen zu. Dann schloss sie die Augen und schlief bald ein. Sie war müde und außerdem überzeugt, dass sie ihre Kräfte in nicht allzu langer Zeit in vollem Umfang wieder brauchen würde.

20 ♦ Die Basilika
     
    Es war das erste Mal, dass Victor die Cambrische Basilika betrat. Sie war ein so riesiges, Ehrfurcht gebietendes Gebäude, dass er schon beim ersten Schritt in die Haupthalle unwillkürlich stehen blieb. Roya war an seiner Seite und auch sie blickte in die Höhe, zu der gewaltigen Kuppel hinauf, deren Rund mit riesigen Malereien und Fresken bedeckt war.
    Sie zeigten Bilder aus der Geschichte der Höhlenwelt, vom Dunklen Zeitalter über die großen Kriege bis hin zur Errichtung dieses Bauwerkes vor ungefähr vierhundert Jahren - was die Zeit der Neugründung des Cambrischen Ordens markierte. Gewaltige Säulen, der Art der Stützpfeiler nachempfunden, die den Felsenhimmel trugen, strebten in einem monumentalen Kreis in die Höhe auf, um dort die riesige Kuppel zu stützen. In der Mitte unter der Kuppel befand sich ein großes, rundes Stufenpodest. Auf seiner obersten Ebene war das Ewige Feuer aufgebaut - ein kunstvoll gestaltetes Schmiedewerk mit einer großen Schale, in der ein heißes Feuer aus geheiligtem Öl loderte.
    Victor wunderte sich, dass es brannte - war dies

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