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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Monolithen begrenzt, gewaltig hohen Felswällen, die einen natürlichen Schutz gegen Angriffe boten. Nach Süden hin lagen der Hafen und das Meer, und hier nach Norden hin, wo sich die beiden in einem der vielen kleinen Wäldchen versteckt hielten, bildete eine gewaltige, über einhundert Ellen hohe Trutzmauer die Grenze der Stadt - sie schloss links und rechts an die riesigen Monolithen an. Savalgor galt als eine uneinnehmbare Festung. Genauso kam es Leandra nun auch vor.
    »Ich wüsste vielleicht einen Weg, wie wir dennoch hineingelangen könnten«, sagte sie nach einer Weile.
    »So? Und wie sollte das gehen?« Leandra deutete nach Westen, an der Stadt vorbei.
    »Wir müssen warten, bis es Abend wird. Kannst du klettern?« »Klettern?«
    Leandra nickte. »Ja. Mir ist etwas eingefallen. Als ich damals entführt wurde, du weißt schon, zu Guldors Hurenhaus, da schleppten mich die zwei Kerle über einen geheimen Weg aus den Quellen von Quantar hinauf in die Stadt.«
    Hellami folgte Leandras Finger, so als könne sie in dieser Richtung etwas erkennen.
    »Es war ein Gang, der aus den Quellen mitten durch den Monolithen hinauf führte. Dann folgte eine Tür und plötzlich standen wir weit droben in der Wand des westlichen Monolithen und konnten hinab aufs Land schauen.«
    »Weit droben? Wie weit droben?« Leandra hob die Schultern. »Zwei- oder dreihundert Ellen vielleicht. Der Monolith ist, glaube ich, an die achthundert Ellen hoch.«
    »Aber ... ich dachte, er wäre unbezwingbar!« Leandra hob die Schultern. »Na ja, damit ist wohl gemeint: für ein Heer. Und oben sind ja auch Wachen und Ausgucke. Aber senkrecht ist er nicht gerade. Jedenfalls nicht bis zu dieser Stelle. Ich denke, wir könnten bis dort hinauf klettern.«
    »Puh!«, machte Hellami. »Sind die Wände der Monolithen nicht völlig glatt? Und wie willst du dann in der Dunkelheit die Stelle finden, an der diese Tür war?«
    »Wir müssen jetzt gleich losmarschieren. Solange es noch hell ist, können wir den Punkt vielleicht von unten erkennen. Und wenn die Dämmerung anbricht, klettern wir.«
    Hellami schüttelte zweifelnd den Kopf. »Du weißt, wie hoch die beiden Monolithen sind! Und da willst du einen kleinen Einstieg irgendwo in dreihundert Ellen Höhe erkennen? Ich glaube, das stellst du dir zu einfach vor!«
    »Ich kann mich erinnern, einen kleinen Bauernhof von dort oben gesehen zu haben. Direkt quer ab. Wenn wir den finden, können wir von dort aus die Stelle vielleicht entdecken. Ich weiß auch noch, dass kurz unter der Stelle ein kleiner Baum aus dem Fels ragte, irgend so eine Art Gebirgskiefer. Das müsste doch zu finden sein!«
    Hellami sah nicht besonders glücklich aus, aber für den Augenblick schien sie ihre weiteren Zweifel für sich behalten zu wollen. Leandra war froh darum. Seit ihrem ›Erwachen‹ war Hellami nicht mehr die Alte; sie stellte alles in Frage - sich selbst am häufigsten.
    »Ich kann uns vielleicht ein wenig mit Magie beim Klettern helfen«, schlug Leandra vor. »Jedenfalls dann, wenn niemand sonst in der Nähe ist.«
    »Könntest du uns denn nicht mit Magie durch eines der Stadttore bringen?«
    Leandra verzog das Gesicht. »In normalen Zeiten vielleicht schon. Es gibt ein paar Illusionen, mit denen ich uns ... nun, in so etwas wie eine Aura der Unauffälligkeit hüllen könnte. Allerdings befürchte ich, dass die Stadttore zur Zeit von Magiern bewacht sind, die auf so etwas achten. Ehrlich gesagt halte ich das Klettern für die ungefährlichere Möglichkeit.«
    Hellami blickte nach oben. »Und Ulfa? Könnte uns der nicht helfen?«
    »Ich habe ihn seit heute Morgen nicht mehr gesehen«, sagte Leandra und blickte ebenfalls hinauf in die Luft.
    Hellami seufzte. »Na gut. Was bleibt uns übrig? Sehen wir es uns an.«
    Sie zogen sich Richtung Norden wieder zurück, bis sie sich vollständig außerhalb der Sichtweite der Stadt befanden. Mit äußerster Vorsicht bewegten sie sich voran, ständig auf der Hut vor Wachtrupps. Mehrfach umgingen sie freie Stellen, die zu gute Einsicht boten.
    Und zweimal mussten sie sich im Wald verstecken, als Soldaten des Wegs kamen. Bis sie die Stadt so weit umrundet hatten, dass sie wieder Richtung Süden gehen konnten, waren zwei Stunden vergangen. Der Nachmittag schritt voran, und wenn sie das Licht des Tages noch ausnutzen wollten, um den Zugang zu entdecken, mussten sie den kleinen Bauernhof bald finden.
    Inzwischen erhob sich rechts von ihnen die rötlich graue Felsbarriere des westlichen

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