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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Nahrungssuche begeben würden.
    »Unglaublich!«, seufzte Roya, als sie neben Victor am Rand des Plateaus stand und auf das Land hinabblickte. Es mussten gute drei Meilen bis dort unten sein. »Hier oben sollte ein König leben«, sagte sie. »Das ist ein wundervoller Anblick!«
    Victor starrte versonnen in die Weite. »Es ist wie damals, in Bor Akramoria«, sagte er. »Vier Meilen hoch liegt es und unter dir braust der gewaltigste Wasserfall in die Tiefe, den du dir nur vorstellen kannst.«
    Roya blickte ihn neugierig an.
    »Sein Donnern ist wie ... ach, ich kann's nicht beschreiben. Du hörst es, lange bevor du ihn siehst. Eine Naturgewalt.«
    Sie trat zu ihm und hakte sich bei ihm unter. »Du vermisst Leandra, nicht wahr?«
    Er sah sie erstaunt an.
    Sie lächelte. »Du hast schon einmal von Bor Akramoria erzählt. Und von Leandra. So, als ob du ihr dort sehr nahe gewesen wärest.«
    »Es macht mir ein bisschen Angst, wenn mich jemand so gut durchschaut wie du. Du scheinst eine Menge verborgener Talente zu besitzen.« Er dachte kurz nach. »Wie hast du es eigentlich geschafft, diesen Mentalen Block von Faiona zu lösen?«
    Roya zog die Stirn kraus. »Weiß ich auch nicht so recht«, erwiderte sie. »Es lag plötzlich wie eine offene Lösung vor mir. Ich frage mich, ob ich nicht gleich hätte versuchen sollen, Scolar anzugreifen.«
    »Scolar?«, Victor ächzte. »Beim Felsenhimmel - sei froh! Der Kerl war ein brutaler Kampfmagier. Mit rohen Kräften, wie ein ...«
    »Das ist es ja«, sagte Roya in ihrer sanften Art, die den Gedanken, dass sie mit einem Magier wie Scolar kämpfen wollte, ein wenig abwegig erscheinen ließ. »Seine Magie ist stark - aber so einfältig. So schrecklich einfältig! Er reißt ein Loch ins Trivocum und ... drischt die grauen Energien mit seiner bloßen Willenskraft in irgendeine Richtung.«
    »Und?«
    Sie sah ihn an. »Ich bin nicht sicher, aber ich glaube fast, man könnte den Riss im Trivocum mit einer kleinen, geschickten Verwebung ganz einfach wieder schließen. Und schon stünde er da - ohne alles.«
    Victor machte ein erstauntes Gesicht. »Du denkst, du könntest das?«
    Sie hob die Schultern. »Ich habe es nicht gewagt, weil es in dem Moment ein zu großes Wagnis gewesen wäre. Ich bin nicht sicher, ob es geklappt hätte. Da habe ich lieber den Block in Faionas Hirn gelöst. Zumal ich die Lösung plötzlich ganz klar vor mir sah.«
    »Beeindruckend«, sagte Victor. »Glaubst du, dass Leandra das auch weiß? Ich meine, dass sie solche Magien kennt?«
    Sie hob die Schultern. »Als ich Leandra zum letzten Mal sah, beherrschte ich noch keinerlei Magie. Ich weiß nicht, was sie alles konnte. Vor allem nicht, was sie jetzt kann.«
    »Sie hat Usbalor getötet.«
    Roya nickte versonnen. »Ja. Wirklich erstaunlich. Wahrscheinlich aber kennt sie diese Dinge, die ich von Jerik gelernt habe, ebenfalls nicht. Jerik gab mir zu verstehen, dass seine Art von Magie etwas ganz Eigenes sei. Er war ein Einsiedler, weißt du? Nach allem, was ich bisher anderswo über die Magie mitbekommen habe, ist sie nicht so fein strukturiert wie die von Jerik. Könnte sein, dass es etwas ganz Neues ist. Man benötigt kaum hohe Iterationen dafür.«
    »Mit welcher Iteration hast du mich denn damals festgenagelt? In meinem Schreibzimmer?«
    Sie grinste. »Das wirst du nicht glauben. Es war nur eine erste.«
    Er löste sich von ihr. »Waas? Eine erste Iteration nur? Ist das dein Ernst?«
    Sie nickte. »Die Gefahr, in Torgard bemerkt zu werden, wäre mit einer stärkeren Iteration viel zu hoch gewesen.«
    Victor dachte nach. »Demnach kennst du dich mit sehr komplexen Magien aus, aber in ganz geringen Iterationsstufen. Ist das richtig?«
    »Ja, so könnte man sagen.«
    Er kaute auf den Lippen. »Vielleicht wären dann diese ... Krypti etwas für dich!«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber ich habe keine Ahnung, wie sie aussehen könnten.«
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Victor. »Aber ich habe einiges darüber gelesen. Es scheint, als liege die Kunst dieser Krypti, die damals so verbreitet waren, in ihrer Vielschichtigkeit.«
    »Aber ... wäre es denn für uns nicht besser, man würde ihn gar nicht auflösen? Ich meine ... er ist schließlich gegen die Bruderschaft gerichtet. Gegen unsere Erzfeinde und nicht gegen uns!«
    Victor sah sie vielsagend an.
    »Was ist?«
    Er wirkte verlegen. »Na ja, ich schätze, ich habe mal wieder eine meiner besonders dämlichen Ideen gehabt.«
    Sie dachte nach. Die letzte

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