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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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sicher?«
    »Natürlich!«, rief sie zurück und hob den Kopf wieder. »Das weiß doch jeder! Sie kam zusammen mit ihrem Meister um. Bei einem magischen Kampf - irgendwo in der Nähe von Tharul.«
    Sein linker Nasenflügel zuckte, während er sie anstarrte. Irgendwie erschien ihm ihre Antwort befriedigend, und er beschloss offenbar, es dabei zu belassen. Leandra hätte allzu gern gewusst, wie er auf die Sache mit ihr kam. Hatten sie tatsächlich Azranis Brief abgefangen und gelesen, bevor dieser Hellami erreicht hatte? Ihre Freundin hatte diese Vermutung geäußert. Dann aber wäre klar gewesen, dass sie, Leandra, noch lebte, denn in diesem Brief stand es so geschrieben.
    Woher hatte eigentlich Azrani gewusst, dass sie noch lebte? Es gab viele Rätsel, die noch zu lösen waren.
    »Wenn so ein Mädchen, wie ich es zuvor beschrieben habe, bei euch auftaucht, dann sagst du mir Bescheid, verstanden?«, sagte der Mann.
    Leandra nickte eifrig. »Ja, Euer Gnaden. Gibt es dann ... ich meine ...«
    »Was denn?«
    » ... eine Belohnung?«, Sie blickte auf und sah ihn mit hoffnungsvollen Blicken an.
    Er war erst verblüfft, dann schlich sich ein Lächeln in seine Züge. »Eine Belohnung?«
    Leandra nickte bescheiden. »Meine Mutter ... es geht ihr nicht sehr gut ... wisst Ihr ...« Ein Seitenblick zu Giesa, ihrer Begleiterin und Tenno sagte ihr, dass sie sich inzwischen auch über die Dummheit dieses Kerls amüsierten.
    »Ja ...«, antwortete er nachdenklich, und es war offenkundig, dass er sich in seiner gönnerhaften Machtposition gut gefiel. »Mal sehen. Mal sehen, Mädchen. Du kannst ja mal zu mir kommen. Ich meine, also ... du weißt schon.« Er wurde unsicher, blickte sich um und nickte dann streng.
    » ... wenn du was weißt, verstanden?«
    Leandra hauchte ein Ja.
    Dann richtete sich der Kerl auf und verließ den Laden. Die Tür klappte hinter ihm zu.
    Leandra hatte es plötzlich sehr eilig. Sie dankte Tenno und den beiden Frauen rasch für ihre Hilfe. Dann lief sie hinaus. Nun gab es für sie und Hellami gar keinen anderen Weg mehr, als von hier zu verschwinden. Die Sache wurde langsam brenzlig. Und irgendwie auch ... spannend!

4 ♦ Flucht
     
    Als Leandra zu Hause ankam, herrschte bereits große Aufregung. Mutter zog sie zur Tür herein und schloss sie schnell wieder. Sie eilten in die Küche. Cathryn hockte verängstigt auf einem Schemel in der Ecke und Vater marschierte nervös im Zimmer auf und ab. Hellami war nirgends zu sehen.
    »Was ist denn los?«, fragte Leandra beunruhigt.
    »Männer waren hier«, sagte Mutter und suchte die Nähe von Vater. Er blieb stehen und legte ihr beruhigend den Arm über die Schulter.
    »Hier im Haus?«, fragte Leandra.
    Mutter nickte. »Ja. Zum Glück machte Vater auf und ich konnte deine Freundin noch verstecken. Sie fragten nach einer jungen Frau mit blonden Haaren und ... nun ja, nach Hellami eben.«
    Leandra stieß einen Fluch aus.
    »Was sollen wir jetzt machen?«
    Leandra ließ sich auf einen Stuhl sinken und starrte nachdenklich an die Wand. »Sie werden wiederkommen«, sagte sie schließlich. »Ich war eben bei Tenno und da hat mich auch so ein Kerl erwischt.« Sie blickte auf. »Ich bin sicher, das sind Duuma-Leute!«
    Mutter wurde bleich. Sie sah, wie Vater einen Kloß im Hals herunterschluckte.
    »Er fragte mich nach mir selbst«, fuhr sie fort, »nach der Adeptin, die früher hier wohnte. Ich bin sicher, sie haben irgendeine Verbindung zwischen mir und Hellami geknüpft. Wahrscheinlich haben sie tatsächlich den Brief gelesen. Mir ist nichts Besseres eingefallen, da hab ich ihm gesagt, die Adeptin wäre tot und ich wäre ihre beste Freundin gewesen.«
    Vater ächzte und hob eine Hand. »Dann werden sie weitersuchen und ziemlich schnell herausfinden, dass diese Adeptin Leandra hier aus diesem Haus stammte!«
    »Wo ist Hellami?«, fragte Leandra.
    »Cathryn hat sie im Holzstadel hinterm Haus versteckt. Da ist so ein kleiner Hohlraum unter den Scheiten, wo sie eigentlich nicht spielen darf.« Mutter sah zu Cathryn, die verunsichert zu Boden blickte. »Jetzt sitzt Hellami dort. Lange können wir sie dort nicht lassen. Der Hohlraum muss winzig sein.«
    »Och ... so klein ist er auch wieder nicht ... «, meldete sich Cathryn zu Wort.
    »Ja, für dich vielleicht!«, sagte Vater und hob einen Finger.
    »Der Kerl bei Tenno hat sich so komisch ausgedrückt - so als wüsste er nicht sicher, ob ich noch lebe oder tot bin. Wenn sie den Brief abgefangen haben, dann müsste ihnen

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