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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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dem sie lechzte, ihre Lunge voll Wasser pumpen würde und dass das ihr Ende wäre. Sie versuchte alles, trat und strampelte im Wasser, um irgendwie an Höhe zu gewinnen - aber es war vergebens. Sie sah schließlich, dass sie es nicht mehr schaffen würde. Sie hörte auf zu strampeln und warf einen letzten, verzweifelten Blick nach oben. Dann sank sie tiefer.
    Plötzlich tat es einen lauten Schlag neben ihr. Einen Augenblick später wurde sie wie von einem Katapult nach oben geschossen. Sie konnte gar nicht recht Luft holen, als sie die Wasseroberfläche durchbrach, so verkrampft waren ihre Lungen - aber wer oder was auch immer sie nach oben befördert hatte, er hielt sie oben, und nach einigen Sekunden, in denen ihr schon schwarz vor Augen wurde, ging es schließlich wieder.
    Keuchend und rasselnd pumpte sie ihre Lungen voll. Als Nächstes wurde ihr schwindlig und sie verlor halb das Bewusstsein. Dennoch spürte sie, was sie über Wasser hielt - es waren Jackos Hände, die Hände, nach deren Berührung sie sich so sehr gesehnt hatte.
    Als sie wieder zu sich kam, lag sie oben auf dem blanken Felsen. Sie wollte sich krümmen und husten, spürte, dass sie Wasser in die Lunge bekommen hatte. Jacko kniete über ihr, hatte seine Hände auf ihre Brust gelegt und drückte immer wieder auf ihren Brustkorb, sodass ihr das Wasser aus dem Mund sprudelte. Trotz all der Hektik bemerkte sie, dass er Tränen in den Augen hatte, und sie musste lächeln. Dann überkam sie ein heftiger Hustenanfall und der Rest des Wassers spritzte aus ihrer Lunge und durch den Mund heraus. Jacko ließ in seinen Bemühungen immer noch nicht nach, und zwischen Husten und Spucken presste sie hervor: »He ... geht das nicht etwas ... gefühlvoller ... ?«
    Endlich sah er, dass sie über den Berg war. Er hob sie erleichtert hoch und drückte sie an sich. Sie hätte ihn gern auch umarmt, aber es fehlte ihr an Kraft. Sie genoss einfach nur, wieder atmen zu können.
    »Schnell, wir müssen hier weg!«, flüsterte er, stand auf, hob sie wie eine Puppe hoch und begann zu laufen.
    Sie bekam nicht mit, wohin er lief, nur, dass es auf dem Felsen entlang ging. Danach sprang er wieder ins Wasser und rannte mit platschenden Riesenschritten irgendeinen flachen Wasserlauf entlang. Sie spürte, wie ihre Kräfte langsam wiederkehrten.
    Nach einer Weile hämmerte sie mit der Faust gegen seine Schulter. »Lass mich runter, es geht wieder!«
    Er hielt an, maß sie mit einem sorgenvollen Blick und stellte sie dann zögernd auf die Füße. Zuerst war sie noch etwas wackelig, dann ging es langsam besser. Während sie sich zu fangen versuchte, spähte Jacko aufmerksam in den Gang.
    »Uuuh«, machte sie.
    Er hielt sie noch immer an den Schultern. »Du bist ein verdammt tapferes Mädchen«, sagte er. »Hättest du mir den Kerl nicht vom Leib gehalten, wäre ich jetzt tot.«
    Hellami lächelte ihm dankbar zu, auch wenn sie ihm das irgendwie nicht glauben konnte. Sie fühlte plötzlich so viel Zuneigung zu ihm, dass sie ihn am liebsten auf der Stelle umarmt und geküsst hätte. Aber bevor sie ihrer Eingebung nachgab, flüsterte ihr etwas ein, dass sie das nicht tun solle. Er hatte sie vorhin zurückgewiesen und dafür würde er büßen müssen.
    »Komm, du Muskelberg«, keuchte sie und rang sich ein mattes Grinsen ab. Sie fühlte sich wie betrunken. »Wir müssen weiter. Wo sind wir denn hier?«
    »Ich glaube, immer noch auf dem richtigen Weg. Es ist ein langes, flaches Stück, das nach dem Boot kam.«
    Hellami drehte sich um und versuchte sich zu orientieren. Jackos Aussage war zutreffend. Wenn sie sich recht erinnerte, war es von hier aus nicht mehr weit, bis das Wasser wieder tiefer wurde. Dann folgte ein fast kreisrunder Felsendom mit der tiefsten Wasserstelle, die sie bisher in den Grotten entdeckt hatte, und danach folgte ein weiterer langer, schmaler Gang mit flachem Wasser. Dahinter musste die Halle kommen, von der aus der Unterwassertunnel abzweigte, den sie erreichen wollten.
    Sie wandte sich um und winkte ihm. »Komm!«
    Sie tappte voran, zuerst noch sehr matt, aber mit jedem Schritt entschlossener. Als sie den Felsendom erreichten, war sie wieder einigermaßen sicher auf den Beinen. Irgendwie fühlte sie sich plötzlich einmalig.
    Sie ließ sich ins Wasser nieder, das hier langsam tiefer wurde, und bewegte sich vorsichtig an den Rand des Felsendomes. Seltsamerweise eilten hier keine Soldaten in ihre Richtung. Der Lärm, den der Kampf verursacht hatte, hätte eigentlich

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