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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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genügen müssen, um Massen von Soldaten aufzuschrecken. Aber dann kamen welche aus einem Gang weiter links; sie rannten gebückt mit gezogenen Schwertern und Hellami holte schnell Luft und ließ sich tiefer sinken.
    Unter Wasser entdeckte sie Jacko mit aufgeblasenen Wangen ganz in ihrer Nähe und schnitt ihm eine Grimasse. Er lächelte zurück. Nach einer Weile tauchten sie wieder auf - die Soldaten waren vorbeigeeilt, ohne sie zu bemerken.
    »Ich fürchtete schon, du würdest Angst kriegen, wenn du noch einmal tauchen müsstest«, sagte Jacko.
    »Ich auch«, gab sie erleichtert zurück. »Aber wahrscheinlich bin ich jetzt schon ein halber Fisch geworden.«
    Er grinste und sie grinste zurück. Das warme Gefühl in ihrem Bauch breitete sich immer weiter aus.
    »Komm, wir müssen dort rüber!«, sagte sie.
    Jacko tauchte unter und wartete, bis sie sich wieder an seinen Schultern eingehängt hatte. Dann schwamm er los, mit kräftigen Zügen. Sie machte sich nicht mehr die Mühe, mit den Füßen zu paddeln. Sie hatte es verdient, sich jetzt auszuruhen, schließlich hatte sie ihm das Leben gerettet. Jedenfalls ein bisschen.
    Sie durchquerten das Wasserbecken des Felsendoms, das sehr tief hinabreichte. Obwohl Jacko stets weit nach unten tauchte, näherte er sich dem Grund nicht einmal bis zur Hälfte. Sie hielt sich wie ein kleines Kind an einer der Schnüre seiner Schwertgurte und blickte blubbernd und mit aufgeblasenen Wangen in die Tiefe. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie Leandras Schwert verloren hatte.
    Als sie drüben wieder auftauchten, sagte sie ihm das.
    Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Dahin können wir jetzt nicht zurück. Ich kann es vielleicht später noch einmal versuchen, wenn es wieder ruhiger geworden ist.«
    Hellami nickte. Im Augenblick war ihr das Schwert egal. Sie genoss das Gefühl des Atmens und ihres zurückgewonnenen Lebens und auch, dass Jacko ihr so nah war. Sie überlegte, ob sie versuchen sollte, ihn zu verführen.
    Er aber war sehr geschäftig. Er zog sie in den Gang hinein und schritt unbeirrt voran. Sie ließ sich willig mitziehen. Ihr war tatsächlich zumute, als hätte sie eine ganze Flasche Wein getrunken.
    Bald darauf sahen sie weiter vorn einen einzelnen Mann in der Dunkelheit des Ganges sitzen. Er schien von der Verfolgungsjagd nichts mitbekommen zu haben und ließ abwesend die Beine ins Wasser baumeln. »Warte hier«, sagte Jacko.
    Hellami drückte sich wieder an die Felswand, diesmal entschlossen, ihm nicht zu helfen. Mit diesem Burschen musste er allein fertig werden. Gespannt wartete sie ab, was wohl geschehen würde.
    Er war schon wieder untergetaucht und für eine Weile passierte gar nichts. Hellami ließ sich von dem Anblick
    des ruhig dasitzenden Mannes, der abwesend mit den Beinen im Wasser platschte, einlullen.
    Dann schoss Jacko urplötzlich knapp vor dem Mann aus dem Wasser und hieb ihm noch in der Aufwärtsbewegung seine mächtige Faust seitlich gegen den Kiefer. Der Mann sackte ohne einen Laut in sich zusammen. Jacko fing ihn auf, damit er nicht ins Wasser schlug, nahm ihn einfach hoch, als wiege er nicht mehr als ein Kind, und legte ihn sachte auf den Felssteig, der neben dem Wasser entlang lief. Er wandte sich um und winkte Hellami heran.
    Sie setzte sich in Bewegung, erreichte ihn kurz darauf und erhob sich aus dem Wasser.
    »Ist er tot?«
    Jacko schüttelte den Kopf. »Wohl kaum. Ich bringe niemanden um, wenn's nicht sein muss.«
    Hellami betrachtete neugierig den reglosen Mann und stellte fest, dass sich sein Brustkorb langsam hob und senkte. »Wie lange wird er bewusstlos sein?«
    Jacko hob die Schultern. »Bestimmt eine Weile. Komm jetzt.«
    Leise wateten sie durch das Wasser. Es war sehr dunkel hier, im gesamten Gang gab es keine Öllampen, nur jeweils in den Hallen an seinem vorderen und hinteren Ende. Langsam wurde das Wasser wieder flacher. Ein Stück voraus konnte Hellami das Licht der Halle sehen, von der aus der Unterwassertunnel wegführen musste.
    Plötzlich erhoben sich Stimmen von dort.
    Sie befanden sich mitten im Gang und konnten nicht verschwinden. Jacko drückte sich in eine dunkle Nische und zog sie hinterher. Sie stand plötzlich ganz eng bei ihm und wusste nicht, warum ihr Herz so klopfte. Aus Angst vor den Männern oder weil sie ihm so nahe war? Sie hoffte inständig, dass sie nicht entdeckt wurden und bald die versteckte Grotte erreichten, denn sie hatte plötzlich eine Riesenlust auf ihn.
    Er offenbar auch auf sie.
    Während

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