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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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betrachten, dass sich hier inzwischen die besten und klügsten Kämpfer und Magier der Stadt versammelt hatten - während die Bruderschaft wahrscheinlich nur in den Führungspositionen über wirklich gute Leute verfügte. Der Rest dürfte sich aus einem Haufen unfähiger Fanatiker sowie einer Anzahl zwangsweise verpflichteter Soldaten zusammensetzen. Wie stark eine solche Truppe war, konnte man leicht an ihren Erfolgen in diesem Kampf ermessen. Solche Leute versagten oder liefen sofort zu der Seite über, auf der es den dickeren Eintopf gab.
    »So, das war's erst mal«, rief Leandra. »Sobald ihr eure Besten ausgewählt habt, werden wir uns daran machen, die Gruppen aufzustellen. An die Arbeit.«
    Leandra stieg die Treppe hinab. Jeder, der sich berufen fühlte, bei diesem Kampf mitzumachen, würde sich beteiligen können, und wenn er nur bei dem letzten Posten dabei war, der den Rückzug deckte.
    Die Planung schritt gut voran, etwa zehn kleine Gruppen aus vier bis sechs Leuten waren aufgestellt worden, aber je weiter dies voranschritt, desto schlechter wurde Leandras Laune.
    »Was ist mit dir?«, fragte Vendar, der sie irgendwann in einer abgelegenen Ecke entdeckte. Er setzte sich zu ihr und legte ihr den Arm über die Schultern. Sie lehnte sich dankbar an ihn.
    »Es ist wegen Chast, nicht wahr?«, fragte er. »Du hast Angst vor ihm.«
    Sie blickte ihm in die Augen, um herauszufinden, ob er ihr dies als Schwäche auslegte, aber davon war nichts zu sehen.
    »Ich kenne das«, fuhr er fort. »Ich stand auch schon so manchem Gegner gegenüber, der mir unbezwingbar erschien. Da weiß man nicht, ob man nicht lieber vorher schon aufgeben soll.« Er machte eine kurze Pause. »Aber das wäre ein Fehler - ein großer Fehler. Das hieße, seinem Gegner den Sieg zu schenken. Weißt du, was das Geheimnis ist?«
    Sie sah ihn nur an.
    »Chast hat auch Angst vor dir! Verstehst du? Du hast ihn schon einmal besiegt! Wahrscheinlich hat er sogar große Angst vor dir. Und das musst du dir zunutze machen. Verwirre ihn, täusche ihn, bis er glaubt, es sei allein noch die Frage, wann du ihn umbringst. Das wird ihn so verunsichern, dass du nur auf den entscheidenden Augenblick warten musst. Denk an diesen Magier da oben bei den Mädchen. Das war Karras. Kanntest du ihn?«
    Leandra schüttelte den Kopf.
    »Ein übler Bursche«, sagte Vendar. »Er war der Anführer einer Gruppe von Kampfmagiern. Und häufig anwesend, wenn die Stadtwache antreten musste. Der Kommandant der Wache unterstand ihm, glaube ich, direkt. Mit Sicherheit also war er einer der fähigsten Magier der Bruderschaft. Und du bist nur eine Adeptin ... nein, eine Jungmagierin - und einem Kerl wie Karras eigentlich um Klassen unterlegen. Was meinst du?«
    Leandra seufzte nur.
    »Trotzdem hast du ihn besiegt«, schloss Vendar und seine Worte hatten etwas Triumphierendes. Er tippte sich gegen die Stirn. »Mit Köpfchen! Er war einfach überheblich, hielt sich für den Größten. Das war sein Untergang!« Er schürzte die Lippen. »Wie hast du das eigentlich geschafft?«
    Leandra winkte ab. »Verrate ich nicht. Ein mieser Trick, aber er hat funktioniert. Leider hat Chast das bereits hinter sich. Seine Überheblichkeit hätte ihn damals beinahe das Leben gekostet. Aber leider nur beinahe. Diesmal wird er mit Sicherheit sehr viel vorsichtiger sein.«
    »Ist er denn wirklich so mächtig?«, fragte Vendar zweifelnd.
    Leandra seufzte noch einmal. »Das ist es ja, warum ich so viel Angst habe. Er ist ... ein Monstrum. In magischer Hinsicht. Er kann Dämonen herbeirufen. Er kennt sogar Magien, mit denen er sich in Luft auflösen und verschwinden kann. So etwas ist eigentlich unmöglich.«
    »Hm«, brummte Vendar nur. Es war offensichtlich, dass er nach Worten suchte, um Leandra aufzumuntern.
    »Bisher habe ich mich fast immer nur verteidigt«, sagte Leandra. »Wenn ich in Bedrängnis geriet, fiel mir immer irgendwas Verrücktes ein - das mir dann letztlich half. Wenn ich aber jetzt da reingehe, nach Torgard, dann bin ich der Angreifer.« Sie sah deprimiert zu Boden. »Ich habe keine Ahnung, womit ich ihn überhaupt in Verlegenheit bringen kann.«
    »Aber ... hattest du denn nicht einen Plan, als du hierher kamst? Ich meine, irgendwas, mit dem du dir einen Erfolg ausgerechnet hast? Ich kann mir nicht denken, dass du ...«
    Leandra hob eine Hand. »Natürlich hatte ich das. Aber ...«
    »Was?«
    Sie winkte ab. »Hat sich leider erledigt. Kann ich nicht mehr durchführen.«
    »Und was war

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