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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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das?«, fragte Vendar neugierig.
    Wieder studierte sie sein Gesicht. Dann blickte sie zur Seite. »Eine echt miese Sache. Erspar mir es, darüber reden zu müssen - jetzt, wo es ohnehin nicht mehr in Betracht kommt.«
    Er sah sie unschlüssig an, entschied sich dann aber, nicht weiter nachzubohren. »Immerhin sind der Primas und Meister Fujima bei dir«, sagte er. »Nach allem, was ich weiß, sind sie die mächtigsten Magier des Ordens. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Chast, so stark er auch sein mag, gegen diese beiden Männer ankommt. Und du selbst bist ja auch noch dabei!«
    »Chast kennt keinerlei Skrupel«, sagte Leandra. »Der würde die ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen, wenn es nötig wäre. Jockum und Fujima hingegen sind ehrenwerte Männer. Ich weiß nicht, wie das ausgeht.« Sie blickte zu ihm auf. »Kannst du nicht doch mitkommen?«
    Sie hatten die Übereinkunft getroffen, dass Vendar hier im Roten Ochsen bleiben sollte, für den Fall, dass Leandras Plan versagte und sie und die anderen nicht mehr zurückkehrten, so schrecklich das auch klang. Jacaires Leute brauchten einen Anführer, der den Kampf gegen die Bruderschaft weiterführte - jetzt, da niemand wusste, was Jacko widerfahren war.
    »Denkst du, ausgerechnet ich könnte etwas gegen Chast ausrichten?«
    Ihre Stimme war leise geworden. »Ich weiß nur, dass es immer meine Freunde waren, die mir die Kraft gegeben haben zu siegen.«
    Vendar spürte ein Gefühl von Wärme in sich aufsteigen. So verrückt ihre gemeinsame Nacht auch abgelaufen war, so viel Vertrauen hatte sie offenbar zu ihm gefasst. Er hatte ihr noch immer nicht gesagt, dass er verheiratet war, dass er eine Frau und zwei Töchter hatte, die im Osten der Stadt seit zwei Tagen auf ihn warteten und die er sehr liebte. Sein Abenteuer mit Leandra war eine Sache, die ihn sehr belastete - aber er hatte ihr vorgestern Abend einfach nicht widerstehen können. Er hatte nie vorgehabt, diese Sache mit ihr weiterzuführen, und zum Glück schien auch Leandra nicht daran zu denken. Dass sie ihn nun dennoch zu ihren Freunden zählte, und zwar zu denen, die ihr die Kraft zu siegen geben konnten, machte ihn froh. Er spürte, dass sie ihn brauchte.
    »In Ordnung«, sagte er und richtete sich auf. »Ich komme mit. Wir müssen einfach gewinnen. Und zwar im ersten Anlauf. Alles Weitere hat kaum noch Aussichten auf Erfolg. Und wenn du glaubst, dass ich dir helfen kann ...«
    Leandra atmete auf und schlang dankbar beide Arme um seinen Hals.

37 ♦ Ramakorum
     
    Das Wetter hatte sich verschlechtert, ganz in der Art eines bösen Omens. Dennoch waren sie ihm nicht unmittelbar ausgesetzt, denn die Drachen flogen einfach über die Wolken hinweg. Obwohl sie es vielleicht hätte froh machen sollen, den Naturgewalten einfach ein Schnippchen zu schlagen, befand sich Victors und Royas Stimmung nicht gerade auf ähnlichem Höhenflug wie der Kurs der Drachen.
    Sie saßen beide auf Tiraos Rücken, nachdem sie ihren beiden Drachenfreunden klargemacht hatten, dass ihnen ein gemeinsames Fliegen lieber war. Ein Drachenrücken war breit genug für zwei und man konnte sich aneinander festhalten und hin und wieder miteinander reden. Tirao und Faiona verstanden das, weder er noch sie fühlten sich dadurch gekränkt, dass nun einer allein fliegen musste, während der andere die ganze Last trug. Morgen, am letzten Flugtag, wollten Victor und Roya auf Faionas Rücken fliegen.
    Der Grund für ihre gedrückte Stimmung war die Begegnung mit Ulfa.
    Der kleine Baumdrache, in dem der Geist des mächtigen Urdrachen Ulfa steckte, der damals vor langer Zeit von Menschenhand getötet worden war, hatte ihnen bewusst gemacht, dass es hier bei weitem nicht allein darum ging, ihren Gegner Chast auszutricksen. Nein, wenn man es genau nahm, war dieser das kleinere Problem.
    Ein verdammtes Pech war wirklich, dass sie zwei Gegnern gegenüberstanden, die untereinander verfeindet waren, und dass sie sich nicht mit einem der beiden verbünden konnten. Gewöhnlich hätte einer von ihnen, wenigstens zeitweise, auf ihrer Seite stehen müssen. Aber das traf nicht zu. Sie würden Chast entwischen müssen, und nach den Andeutungen Ulfas hatten sie ebenfalls damit zu rechnen, gleichzeitig von den Drakken verfolgt zu werden. Diese Aussichten waren alles andere erhebend. Besonders, weil sie über keinerlei Macht verfügten. Chast hatte mächtige Magie zu Gebote, die Drakken zweifellos mächtige Waffen - aber sie, sie hatten gar nichts. Ein

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