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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Zeit verschaffen wollte, seinen Yhalmudt mit reinweißer Energie aufzuladen, damit er den Dämon vernichten konnte. Meakeiok war eine Persönlichkeit gewesen, die fast aus einer anderen Welt zu stammen schien: erhaben, stolz, klug, gütig und von unbeschreiblicher Überlegenheit -geistig wie auch moralisch. Dass dieses Wesen sein Leben für Munuel gegeben hatte, war schon beinahe so, als sei ein Gott für ihn gestorben.
    Victor stieß einen langen Seufzer aus. Roya versuchte sich schließlich mit einem missglückten Lächeln. »Dass ein Felsdrache einen Malachista umbringen kann ... das hätte ich nicht gedacht!«
    Victor hörte auf seinen Herzschlag, der sich allmählich wieder beruhigte. Schocks von dieser Art waren nicht gut für die Gesundheit eines Menschen, sagte er sich. Hoffentlich würde er nicht mehr allzu viele davon erleben müssen.
    Nach einer Weile verlangsamte Faiona ihren Flug. Sie schwebten über eine schwach nach Norden hin ansteigende Geröll wüste. Sie suchte sich einen Landeplatz und sank ruhig auf einem kleinen Felsplateau nieder. Zehn Minuten später war Tirao wieder bei ihnen.
    Roya lief gleich zu ihm und untersuchte teilnahmsvoll seine rechte Flügelspitze. Er hatte bei dem Kampf, wie er berichtete, beinahe einen tödlichen Fehler gemacht, als er dem Malachista einmal zu nahe gekommen war. Die Bestie besaß einen über die Maßen langen Hals und konnte selbst während des Fluges in alle Richtungen um sich schnappen. Ihm hätte das schon nach dem ersten Angriff klar sein müssen, meinte er.
    Tirao war erschöpft, und es erwies sich als gute Idee, dass sie ein paar Goolanüsse, eingewickelt in einer ihrer Schlafdecken mitgenommen hatten. Roya versuchte in lobenswerter Weise, eine kleine Heilmagie auf Tiraos Flügelspitze zu wirken, die leider jedoch keine große Wirkung zeitigte. Immerhin versiegte die Blutung. Victor sah, dass Drachen ebenso rotes Blut besaßen wie Menschen. Darüber hatte er nie nachgedacht.
    Tirao berichtete schließlich, wie er den Malachista besiegt hatte. Es war nicht einmal seine Absicht gewesen, den Riesendrachen zu töten, er hatte auch gar nicht damit gerechnet, dass es ihm gelingen könnte. Er hatte, genau wie Faiona es vorausgesagt hatte, den Malachista zu ermüden versucht. Das erstaunliche Ergebnis war jedoch, dass ihm dies in sehr gründlicher Weise gelungen war. Durch Tiraos Magien in die Verteidigung gezwungen, hatte der Malachista schon nach kurzer Zeit mit aller Kraft versucht, seinen Gegner zu erwischen, war dabei in immer größere Höhen geraten und hatte zuletzt sämtliche Kraftreserven aufgebraucht. Es war kurios, aber es schien, als wäre der riesige Malachista an Entkräftung gestorben. Irgendwann hatten seine Schwingen ihm den Dienst versagt und er war wie ein Stein in die Tiefe gestürzt und tief unten auf den Felsen zerschellt. Die Vermutung lag nahe, dass Malachista so groß und schwer waren, dass sie zumeist nur segelten und in einem Kampf stets einen schnellen Sieg zu erreichen versuchten. Eine längere Auseinandersetzung in der Luft kostete sie offenbar zu viel Kräfte.
    Ich habe zuvor noch nie einen dieser Drachen gesehen, erklärte Tirao, als er mit seinem Bericht endete. Und ich habe ihn auch nicht gespürt, so wie ich die Gegenwart eines anderen Drachen normalerweise verspürt hätte.
    Faiona bestätigte seine Meinung.
    Inzwischen glaube ich, schloss er, dass diese Malachista-Drachen keine wirklichen Artgenossen von uns sind. Vielleicht sind sie damals während des Dunklen Zeitalters entstanden - aus einer früheren Drachenart. Oder gänzlich durch die stygischen Kräfte.
    Das gab Victor zu denken. Er wusste, dass Drachen empfindsame und kluge Geschöpfe waren. Jetzt, nachdem Tirao diese Vermutung geäußert hatte, erschien es ihm als durchaus möglich, dass die Malachista vielleicht eine weitere Ausgeburt von Sardins zweitausend Jahre altem Werk waren. Wenn es kaum vorstellbar war, dass Menschen hier oben in der Hochebene von Noor lebten, warum sollten es dann ausgerechnet die Drachen tun - jedenfalls gewöhnliche Drachen? Diese Art, die man doch als viel gutartiger bezeichnen musste als die Menschen? Das ergab keinen Sinn.
    Tiraos Verletzung war nicht allzu schlimm und er hatte sich ein wenig ausruhen und Nahrung zu sich nehmen können. An der Art, wie Faiona sich ihm zuwandte, glaubte Victor erkennen zu können, dass die beiden sich wirklich liebten, dass sie ein Paar waren, was immer das auch für Drachen bedeuten mochte. Dabei musste

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