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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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kann es eigentlich nur wieder besser in Akrania werden!«
    Vater nickte mit Bestimmtheit. Man konnte ihm ansehen, dass das, was seine Tochter und Hellami vorhatten, durchaus nach seinem Geschmack war. Sicher wäre er am liebsten mitgekommen. Aber das war unmöglich, das wussten sie alle. Er musste sich um seine Frau und um Cathryn kümmern und letztlich wäre auch seine Abwesenheit nicht unbemerkt geblieben. Er war der Zimmermann des Dorfes.
    »Ich muss wieder zurück«, sagte er, und Hellami wie auch Leandra hatten den Eindruck, er wolle sich so rasch wie möglich der Versuchung entziehen, doch mit ihnen zu kommen. »Ich schätze, sie beobachten unser Haus.« Er beugte sich nach links und hob dann einen kleinen und einen großen Rucksack hoch.
    »Hier ... Mutter hat euch etwas Verpflegung eingepackt. Es sind auch Kochgeschirr und ein paar andere nützliche Sachen drin. Und eine Makori. Die habe ich mir am Nachmittag von Josbaol, unserem Schmied, besorgt. Wisst ihr, was das ist?«
    Leandra und Hellami nickten gleichzeitig. »Ja, so ein Mittelding zwischen einem Messer und einem Schwert«, sagte Hellami.
    Waldo nickte und erhob sich. »Ich muss jetzt los. Wenn ihr irgendwie könnt, dann lasst mir eine Nachricht zukommen. Sollte tatsächlich dieser Chast an der Macht sein und ihr schafft es, ihn auszuschalten, dann ist ein anständiger Aufstand angesagt. Da möchte ich einer der Ersten sein, versteht ihr?«
    Leandra umarmte ihn fest und zauste seine Haare. »Mach's gut, Paps. Du siehst uns wieder - alle beide! Ich versprech's dir. Wohlbehalten und gesund!«
    Er umarmte Leandra und dann auch Hellami - so fest, als wäre sie seine eigene Tochter. »Gebt auf euch Acht, ihr zwei. Mutter würde verzweifeln, wenn euch etwas zustieße. Und ich auch!«
    Hellami registrierte mit Dankbarkeit, dass er sie in seine Sorge ebenso mit einschloss wie Leandra. Es tat gut, jemanden zu haben, der sich um einen sorgte.
    Er winkte zum Abschied und eilte davon. Sie sahen ihm hinterher bis er in der abendlichen Dämmerung verschwunden war.
    »Hoffentlich passiert ihm nichts«, sagte Hellami. »Ihm und deiner Familie. Ich mag sie alle sehr.«
    Leandra legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern und schenkte ihr einen zuversichtlichen Blick. Dann wandten sie sich, am Flussufer entlang, nach Süden. »Vater ist stark. Und er hat sehr viel Vernunft. Was mir - zugegebenermaßen - manchmal fehlt. Aber um ihn mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Eher um Mam. Ich kann sie verstehen. Wenn sie eines Tages Trinchen heimbringen würden, halb tot und bis zum Hals gelähmt - da würde ich auch verzweifeln.«
    Hellami nickte verstehend. Dann sah sie Leandra neugierig an. »Was ist das eigentlich für ein Wunder -dass du wieder gesund geworden bist? Warst du wirklich so schlimm verletzt?«
    Leandra verzog das Gesicht ein wenig. »Es ist ein Geheimnis.«
    »So?«
    Sie nickte. »Aber dir werde ich es erzählen. Es ist ... nun, ein Freund hat mich geheilt. Ein sehr guter Freund.«
    »Ein sehr guter Freund?«
    »Ja.« Ihr Gesichtsausdruck hellte sich auf. »Du wirst ihn gleich kennen lernen! Na ja ... vielleicht. Los, komm mit!« Sie ließ Hellami los, wandte sich vom Flussufer ab in Richtung Westen und verfiel in einen leichten Trab. Hellami folgte ihr.
    Sie durchquerten einen Schlangenbaumhain und strebten auf diese Weise wieder dem Süden des Dorfes zu. Hellami bemerkte bald, dass ihr Ziel irgendwo im Wald südlich von Angadoor liegen musste. Die Dämmerung war schon fortgeschritten und der Mond ging über dem Angadoorer Sonnenfenster auf.

5 ♦ Ulfa
     
    Sie liefen eine Viertelstunde in Richtung Südosten und hatten dabei meist ein paar Lichter von Angadoor im Blickfeld. Aber sie hielten sich so weit abseits, dass sie keine Gefahr liefen, von jemandem gesehen zu werden. Es war durchaus möglich, dass die Duuma-Leute die Umgebung des Dorfes beobachteten. Dann hatten sie das Waldstück südlich von Angadoor erreicht. Leandra deutete durch die Bäume. »Dort ungefähr liegt unser Haus!«, flüsterte sie. »Und nun komm!«
    Sie eilten geradenwegs südwärts, durchquerten an einer Furt den Iser, drangen wieder in den Wald ein und liefen noch ein gutes Stück, bis sich schließlich eine kleine Lichtung vor ihnen auftat. Leandra verlangsamte ihre Schritte und blieb mitten auf der Lichtung stehen. Ihre Blicke schienen die Baumwipfel abzusuchen. Es war seltsam still. Hellami gesellte sich zu ihr und sah sich neugierig um.
    Leandra holte Luft und stieß

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