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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Listen bringen musste. Einmal habe ich mich verlaufen, stand dann an diesem Gangende und starrte verwundert die Mauern an. Die Stelle ist ein bisschen abgelegen, nicht weit, aber dennoch - es sind ein paar Dutzend Schritte. Ich glaube, dass es eine Möglichkeit geben könnte, von dieser Seite her diese vier, fünf zugemauerten Stellen zu erkennen.«
    »Du meinst, wir könnten dort durchbrechen?«
    Er zuckte die Achseln. »Es ist das Einzige, was mir einfällt. Mit Glück funktioniert es. Wie gesagt, die Stelle ist ein bisschen abgelegen.«
    Leandra seufzte erleichtert. Sie fühlte sich in der vollen Verantwortung, für den Erfolg ihres Vorstoßes zu sorgen, aber sie hatte wieder einmal nicht die geringste Vorstellung gehabt, was sie tun sollten, wenn sie erst einmal oben waren. Hamas zu finden und mitzunehmen war ein unerhörtes Glück gewesen. Sie marschierte auf ihn zu, nahm seinen Kopf in beide Hände, zog ihn zu sich herab und küsste ihn auf die Stirn. »Mann!«, sagte sie dankbar. »Wenn wir hier wieder raus kommen, sorge ich dafür, dass du einen Orden kriegst!«
    Hamas stand etwas verblüfft da und starrte sie an. Mit ihrer seltsamen Handlung schien Leandra die Erleichterung aller zum Ausdruck gebracht zu haben. Es war keinem entgangen, dass sich die Stimmung ihrer Gruppe bedenklich der völligen Ratlosigkeit genähert hatte.
    »Einen Orden?«, fragte Hamas.
    Vendar boxte ihn vor die Brust. »Ja. Und von mir noch ein Fass Bier dazu. Aber erst mal musst du uns noch was zeigen! Führ uns zu diesen verdammten Mauern. Und möglichst zu einer davon, die dünn wie Papier ist.«
    Der wackere Hamas bemühte sich, die Stimmung weiter zu verbessern. »Gibt das dann noch ein Fass Bier?«, wollte er wissen.
    »Für jede Elle, die die Wand dünner als sieben Ellen ist, noch eins«, versprach Meister Fujima. »Los jetzt. Ich möchte das hier hinter mich bringen!«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung, mit ein klein wenig neuem Mut. Jetzt brauchten sie nur noch eine Portion Glück, so groß wie ein Gebirge, und sie hatten vielleicht eine kleine Chance.
    Hamas schien die Ausdehnung von Torgard tatsächlich so gut erfasst zu haben, dass er die Gruppe mit Hilfe der Karte führen konnte. Immer wieder erreichten sie zugemauerte Stellen, bei denen Hamas aufgeregt und mit großer Gewissheit auf seine Karte deutete - woraufhin er die Gruppe mit entschlossenen Schritten weiterführte. Seine Treffsicherheit schien ihn immer mehr zu beflügeln, denn er hatte ein ums andere Mal recht. Bald erreichten sie nach seiner festen Überzeugung das vierte, danach das fünfte Stockwerk.
    Dann plötzlich blieb Meister Fujima stehen und hob die Hände. »Wartet!«, sagte er.
    Die Gruppe blieb stehen.
    »Habt ihr das gespürt?«, fragte er.
    »Was denn?«, fragte Leandra.
    »Etwas im Trivocum. Eine seltsame Regung - aber ich bin nicht ganz sicher.«
    »Magier? Könnten Magier der Bruderschaft hier sein?«, fragte Xarbas leise.
    Meister Fujima schien verwirrt zu sein. »Nein«, antwortete er flüsternd und schüttelte den Kopf, offenbar noch immer konzentriert ins Trivocum lauschend. »Keine Magier und auch keine Magie. Aber dennoch ... irgendetwas Seltsames.«
    Leandra spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. Vendar hob die Fackel höher und Yo trat mit der ihren ganz nahe zu ihnen. Sie standen in einem Gangstück, das so etwas wie eine Verzweigung in alle möglichen Richtungen war. Das war um so schlechter, da man hier kaum Übersicht gewinnen konnte. Hinter jedem Stein, jedem Durchgang und in jeder Nische konnte sich etwas verbergen.
    »Verdammt!«, flüsterte Leandra. »Ich kann nichts spüren! Was soll da sein?«
    »Es ist keine Magie«, sagte Meister Fujima ebenso leise. »Eher etwas, das von Magie berührt ist - oder berührt wurde; etwas Verändertes ... «
    Was es war, erfuhren sie alle im nächsten Augenblick auf die denkbar furchtbarste Weise. Leandra wünschte sich später, sie hätte wenigstens in dieser Sekunde zufällig in eine andere Richtung geblickt.
    Etwas flog von rechts heran, etwas Großes, Kantiges auf schnellen Beinen. Es traf Vendar von der Seite her, bevor er sich auch nur umwenden konnte. Seine Fackel flog in hohem Bogen davon, prallte gegen eine Wand und fiel in einem orangeroten Funkenregen wieder herab. Vendar selbst flog auch, und im Schein der Fackel konnte man einen Bogen dunkelroten Blutes sehen, der ihn verfolgte, bis er schwer irgendwo gegen einen Felsen krachte.
    Im nächsten Augenblick schon hockte das Wesen, so

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