Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
damals in Unifar einiges über die Wesensart dieser aus dem Stygium herbeigerufenen Dämonen gelernt und wusste, dass sie nur einen Daseinszweck kannten: nämlich ihr Opfer so lange zu verfolgen, bis sie es vernichtet hatten. Also gab es keine Aussicht auf Entkommen - er musste den Wurm erwischen, bevor der Wurm ihn erwischte. Bald darauf stand er wieder am Zugang zu der Grotte, in welche der Wurm abgetaucht war.
    Plötzlich hörte er ein Geräusch.
    Im nächsten Augenblick durchfuhr ihn ein heißer Schreck. Nur zwei Dutzend Schritte entfernt befand sich der Unterwassergang zu ihrem Versteck - und dort wartete Hellami auf ihn. Der Wurm konnte Hellami gefunden haben - und warum sollte er zögern, sie anzugreifen?
    Jacko stieß ein Knurren aus und sprang sofort los -ohne recht Luft geholt zu haben. Mit Bewegungen, die mehr einem angsterfüllten Umsichschlagen als kontrollierten Schwimmzügen glichen, tauchte er vorwärts, umso schnell wie irgend möglich zu Hellami zu gelangen.
    Unterwegs ging ihm die Luft aus, aber er gestattete sich kein Auftauchen. Mit allerletzter Kraft kämpfte er sich durch den Unterwassergang, um gleich darauf in der Nebengrotte aufzutauchen und mit einem gequälten Aufatmen nach Luft zu schnappen.
    Für lange Momente war er nicht in der Lage, irgendetwas wahrzunehmen, so sehr kämpften seine Lungen um Luft. Bunte Sternchen schwirrten vor seinen Augen und ein heftiger Schwindel drohte ihm für Augenblicke das Bewusstsein zu nehmen.
    Als er dann endlich wieder bei sich war und sich, noch immer keuchend, zu orientieren versuchte, nahm er wahr, dass sich hier, in der Dunkelheit, etwas abspielte. Er vernahm ein Wimmern und ein plötzliches, heftiges Platschen, konnte aber nichts erkennen. Er kämpfte sich voran, spürte plötzlich Sand unter den Füßen und schoss aus dem Wasser.
    Er rief Hellamis Namen, nur um im nächsten Augenblick erneut aufzuschreien, denn er war gegen etwas geprallt, dessen Berührung ihm höllische Schmerzen bereitete.
    Er warf sich zur Seite, holte aus und stieß seinen Zweihänder in diese Richtung - ins Leere. Erst dann wurde ihm klar, dass er genauso gut Hellami hätte treffen können.
    Es half nichts - er brauchte ihr Schwert. Er brauchte dessen magische Kräfte und vor allem seinen Lichtschein, denn sonst würde er am Ende noch Hellami verletzen.
    »Jacko!«, hörte er ihre Stimme.
    »Ich bin da«, keuchte er. »Bist du in Ordnung?«
    »Hier ist etwas!«, wimmerte sie angstvoll. »Irgendein Monstrum.«
    Statt zu antworten, schüttelte er die Lederschlaufe seines Zweihänders vom Handgelenk, holte tief Luft und zog dann unter Aufbietung allen Mutes das Schwert aus der Scheide auf seinem Rücken.
    Dann brüllte er nur noch.
    Einen Augenblick lang sah er Hellamis entsetztes Gesicht im fahlen Lichtschein, den das Schwert ausstrahlte. Sie hatte sich gegen eine Wand gedrückt und er hatte schon fast vergessen, wie wunderschön sie war, trotz der Angst und dem Entsetzen, das in ihrem Gesicht geschrieben stand. Aber länger als die Dauer eines Wimpernschlages konnte er sich diesem Gedanken nicht hingeben, denn das verfluchte Schwert brannte in seinen Händen, als hätte er glühende Kohlen angefasst.
    Nur um den Schmerz loszuwerden, stürzte er voran und hieb in Richtung des Umrisses, den er aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte.
    Er traf. Und wieder bäumte sich das höllische Wesen auf, peitschte hin und her und wirbelte dabei Unmengen von Wasser auf. Jacko aber erkannte, dass er dabei war, abermals einen Fehler zu machen. Wenn sich der Wurm erneut zurückzog, würde dieses Spiel weitergehen, bis entweder das Schwert oder der Wurm ihn umgebracht hatten.
    Endlich kam ihm die Lösung in den Sinn.
    »Hellami!«, rief er. »Hier, nimm du das Schwert!«
    Er warf es in ihre Richtung und es klirrte vor ihr auf einen Felsen, der aus dem Wasser ragte.
    Jacko wusste, dass Hellami es anfassen konnte -warum auch immer. Vielleicht hatte Leandra es auf sie zugeschneidert. Aber er traute Hellami nicht unbedingt einen Kampf gegen einen Dämon zu. Selbst Leandra hatte das damals nicht allein geschafft, und Leandra war wohl eine weitaus geübtere Kämpferin als Hellami.
    Er stürzte in Richtung seines Zweihänders, der da irgendwo im Wasser lag - noch während das getroffene Monstrum brüllend und umherrasend mit seiner Verletzung kämpfte. Jacko wusste, dass solche Treffer nicht lange vorhielten; irgendwie konnten diese Dämonen das nach kurzer Zeit wieder ausgleichen. Und das war auch das

Weitere Kostenlose Bücher