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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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unbewegt.
    Als all die Bestien tot um sie herum lagen und sich ein grässlicher Gestank von ihren geborstenen Leibern auszubreiten begann, kamen die anderen aus dem angrenzenden Gang herangeeilt. Fassungslos blieben sie stehen und blickten sich auf dem Schlachtfeld um - Leandra musste um die dreißig oder vierzig dieser Wesen zerschmettert haben.
    Dann trat Meister Fujima zu ihr. Er sah sich um, nickte verstehend und legte ihr wieder die Hand auf die Schulter. »Ich bin also nicht der Einzige unter uns.«
    Leandra sah ihn lange an und nickte ebenfalls.
    Er studierte ihr Gesicht und sagte dann: »Es wird nicht mehr lange dauern, mein Kind, dann hast du alle Magier in der Höhlenwelt mit deiner Kunst übertroffen. Ich kann fast nicht glauben, was ich sehe.«
    Leandra machte kein allzu glückliches Gesicht. Einesteils war dieses Lob aus dem Munde Fujimas wohl eine der höchsten Auszeichnungen, die eine junge Magierin wie sie erhalten konnte, andererseits aber wusste sie nicht, ob sie diese Rolle überhaupt einnehmen wollte. Vielleicht schon. Aber im Grunde stand ihr der Sinn mehr nach etwas Schöpferischem, nicht nach Zerstörung.

41 ♦ Höllenwurm
     
    Jacko schrie vor Schmerzen. Er brüllte so laut, dass sogar dieses höllische Wesen vor ihm zusammenzuckte und kurz verharrte. Aber irgendetwas sagte ihm, dass er das Schwert festhalten musste, dass er es keinesfalls loslassen durfte. Sonst war er tot.
    Seine Arme fühlten sich an, als bestünden sie aus glühendem Stahl, und sein Innerstes, so kam es ihm vor, versuchte sich nach außen zu stülpen. Die Klinge in seiner Hand funkelte und blitzte in magischem Feuer; ein blasser Lichtschein breitete sich in dem Gang aus. Es war eine wahnsinnige Kraft, die in diesem Schwert steckte, und sie war ihm nicht einmal fremd. Auch diese Sorte Schmerz hatte er schon einmal gespürt.
    Damals, in Unifar, war es gewesen, als er mit seinem Schwert Leandras Jambala berührt hatte. Damals war die Kraft der Jambala in seinen guten, alten Zweihänder geflossen und daher kannte er dieses Gefühl - als würde man innerlich verbrennen. Nur war das bei Hellamis Schwert viel schlimmer.
    Er stieß noch immer lang gezogene Laute des Schmerzes aus, stand da wie ein Mann, der am Rand eines tödlichen Abgrunds balancierte. Er wusste nicht, ob dieses Schwert ihn umbringen würde - aber wenn er es losließ, würde der Wurm es tun. Mit seinem Zweihänder, das wusste er, hatte er keine Chance gegen diese Bestie - selbst wenn er ihn schnell im flachen Wasser wieder fand. Er würde, wie damals in Unifar, die Magie dieses Schwertes brauchen.
    Der Wurm wog seinen insektenhaften Schädel hin und her, während irgendeine Flüssigkeit aus seinem grausigen Maul troff. Er brummelte vor sich hin, schien sich aber nicht zum Angriff entschließen zu können. Offenbar beobachtete selbst dieses tumbe, nur zum Töten geborene Wesen mit Verwirrung (oder Schrecken?) den Kampf, den Jacko mit dem Schwert ausfocht.
    »Verflucht!«, brüllte Jacko. »Hilf mir, du Mistding!«
    Daraufhin fuhr nur eine erneute Welle des Schmerzes durch seine Arme und langsam ging ihm die Widerstandskraft aus. Das verdammte Schwert schien die Absicht zu haben, ihn zu verbrennen, wo es doch spüren sollte, dieses verfluchte magische Ding, dass er damit nicht zuletzt Hellami verteidigte.
    In seiner Verzweiflung stürzte Jacko nach vorn, holte mit einem ohnmächtigen Schrei aus und ließ das Schwert auf das Monstrum niederfahren.
    Eine furchtbare Entladung knisterte durch die Luft, als das Schwert den Wurm traf, und schlagartig flössen die brennenden Energien in eine andere Richtung - in den Wurm hinein. Mit einem unirdischen Brüllen bäumte sich das Wesen auf und schlug wie rasend mehrmals links und rechts gegen die Wände des engen Ganges, so als halte es ein Riese am Schwanz gepackt und schmettere es nun hin und her.
    Jacko zog sich ein paar Schritte zurück und verfolgte das Toben des Wurms. Er nahm zuerst nur am Rande wahr, dass die Energie in seinem Schwert wesentlich nachgelassen hatte. Seine Arme brannten noch immer, aber für den Augenblick war es erträglich.
    Er hatte den Wurm direkt am Schädel getroffen, und aus dem klaffenden Schnitt, der sich über seinen Kopf und seinen Körper ausbreitete, drang jenes tödliche, violettfarbene Licht, das ihn eindeutig als einen Dämon kennzeichnete.
    Doch dann geschah etwas sehr Bedenkliches.
    Während sich die Kraft in Jackos Schwert wieder aufbaute, zog sich der Wurm zurück. Seine kleinen,

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