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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hässlichen Insektenbeine trippelten hierhin und dorthin, während er sich rückwärts von Jacko entfernte. Das violette Licht versiegte langsam wieder.
    Jacko wusste sofort, dass seine einzige Chance darin lag, den Wurm zu töten, sonst würde das Schwert seine Kräfte weiterhin in ihn, Jacko, leiten. Und das würde ihn früher oder später umbringen. Also musste er das Vieh erwischen - und zwar bevor das Schwert ihn selbst getötet hatte.
    Der Wurm wurde schneller in seinem Rückzug, und Jacko spürte, wie das Brennen in seinen Armen wieder zunahm. Er stolperte der Bestie hinterher, warf sich im letztmöglichen Augenblick nach vorn und erwischte das Monstrum noch einmal - nicht schwer, aber immerhin ausreichend, um abermals die Energien des Schwertes abzuladen.
    Der Wurm brüllte auf, stieß einmal nach Jacko, ohne ihn zu treffen und warf sich herum. Mit einer Art Hechtsprung tauchte er in tieferes Wasser. Jacko holte verzweifelt Luft und sprang hinterher. Dann war er schon unter Wasser und sah den Schwanz des Wurmes vor sich hin und her wedeln - und rasch verschwinden. Er war offensichtlich, dass die Bestie im Wasser Vorteile ihm gegenüber besaß. Besonders, da Jacko mit dem Schwert in der Hand tauchen musste. Er gab die Verfolgung gleich wieder auf und tauchte nach oben.
    Hechelnd durchbrach er die Wasseroberfläche. Er watete schwer ins flachere Wasser und gestattete sich dort einige Sekunden Pause. Er war ein abgebrühter Kämpfer, womöglich einer der erfahrensten überhaupt, denn zu seinen Erfolgen zählte auch der Kampf und der Sieg gegen einen Dämon - damals in Unifar. Das dürften nur wenige Nichtmagier dieser Welt vorzuweisen haben. Aber all seine Erfahrung sagte ihm, dass er jetzt nur noch unter Einsatz seines Verstandes gewinnen konnte. Der Wurm war fort, und er würde ihn mit Sicherheit nicht schnell genug wieder sehen, um so lange noch Hellamis Schwert in der Hand halten zu können. Die Energien hatten sich schon wieder so weit aufgebaut, dass das Halten des Schwertes schmerzhaft war - und es wurde schlimmer.
    Jacko presste erschöpft die Augenlider zusammen, holte tief Luft und hob das Schwert aus dem Wasser. Es hatte keinen Zweck. So unerträglich der Gedanke auch war, dieses Schwert später noch einmal ziehen zu müssen - es schien seine einzige Möglichkeit zu sein. Er schob es mit einer Bewegung zurück in die Lederscheide auf seinem Rücken.
    Als der Kontakt zwischen der Waffe und seiner Hand abbrach, erlosch auch schlagartig der brennende Energiefluss. Es war, als würde er seinen geschundenen und verletzten Körper in eine Wanne warmen, wohltuenden Öls sinken lassen. Ein tiefer Seufzer der Erleichterung entfuhr ihm. Er ließ sich keuchend auf die Knie fallen.
    Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, Leandra verstehen zu können, die sich jedes Mal nach dem Einsatz der Jambala so unglaublich erschöpft und mitgenommen gezeigt hatte. Jacko war immer nahe daran gewesen, ihr das als Schwäche auszulegen - nun aber verstand er, dass diese Magie wie ein Abgrund war, wie ein Loch, das in einen anderen Kosmos führte und in das man von seiner eigenen Kraft hineinschütten konnte so viel man wollte - es wurde niemals voll. Sie verschliss einem die Kräfte, saugte einen aus und ließ einen zum Schluss völlig erschöpft zurück. Es war klar, dass bei diesen Massen an fließender Energie auch ein gewisses Maß an purem Verlust entstehen musste. Und das trat natürlich bei dem Glied am stärksten auf, das am schwächsten war - bei dem, der das Schwert führte.
    Langsam erhob er sich wieder, noch immer schwer atmend. Er würde dem Monstrum erneut gegenübertreten müssen; am besten in einem blinden Gang, in dem es nicht entwischen konnte. Dann hatte er vielleicht noch eine kleine Aussicht auf Erfolg.
    Er watete zurück zu der Stelle, wo sein Zweihänder liegen musste - er wollte ihn nicht zurücklassen. Er fand sein treues Schwert bald und überlegte dann, dass er sich bei seiner Verfolgungsjagd wahrscheinlich einen Gefallen tat, wenn er sich das Schwimmen und Tauchen mit seinem Zweihänder leichter machte.
    Umständlich säbelte er mit der riesigen Waffe ein Stück vom Ende einer der Lederschnüre ab, mit denen er die Schwertscheide auf dem Rücken befestigt hatte. Er knüpfte daraus eine Schlinge, mit der er sich das Heft seines Zweihänders am Handgelenk befestigen konnte.
    Langsam wieder ein wenig zu Kräften gekommen, wandte er sich wieder in die Richtung, in die der Wurm verschwunden war. Er hatte

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