Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
dämpfen. Es gelang ihr abermals, diese Magie von ihrem neuen Blickwinkel auf das Trivocum zu wirken, sodass auch sie unbemerkt bliebe. Schließlich war das Loch groß genug. Leandra stieg vorsichtig hindurch.
    Sie fand sich in einem dunklen Gangende wieder, der die typische Form der Höhlengänge dieses Felsenreiches besaß, nur war er ein wenig bearbeitet und geglättet worden. Der Fußboden bestand aus gefügten Steinen. Hinter einer Biegung weiter vorn war helleres Licht zu sehen.
    »Alles klar!«, flüsterte sie in das Loch hinein. »Hier ist niemand.«
    Die Gefährten folgten ihr, bis sie alle den eigentlichen Bereich von Torgard betreten hatten: Meister Fujima, Gablina, Xarbas, Yo, Hamas und sie selbst.
    »Nun kommt die nächste Schwierigkeit«, sagte sie leise. »Wie kriegen wir raus, wo Alina steckt?«
    »Wir sind im neunten Stock«, erwiderte Hamas. »Sie ist mit Sicherheit zwei Stockwerke höher. Also müssen wir hinauf.«
    »Ja - aber wie?«
    Hamas deutete voraus. »Nicht weit von hier ist der Treppenaufgang. Der ist hier oben meist unbenutzt, weil die höheren Brüder immer mit der Gondel fahren. Mit Glück können wir ungesehen bis hinauf gelangen.«
    »Die Gondel? Was ist das?«
    Hamas erklärte es ihnen.
    Nun meldete sich Yo zu Wort. »Ich werde ein bisschen die Gegend auskundschaften«, sagte sie. »Zu irgendwas muss ich ja auch nütze sein!«
    Leandra nickte verstehend. Sie hatte inzwischen ganz vergessen, dass Yo wegen ihrer speziellen Fähigkeiten mit dabei war.
    Yo trat zu ihr. »Hör zu, Zuckerpüppchen ...«, sagte sie zu Leandra und grinste sie listig an.
    Leandra erwiderte das Grinsen, denn sie wusste, dass es nicht mehr so gemeint war wie zuvor. Und sie wusste auch, was Yo sagen wollte. »Ist schon gut, du Raubkatze«, unterbrach sie Yo. »Wenn es sich nicht vermeiden lässt, musst du es tun.«
    Yo nickte knapp, wandte sich um und war im nächsten Augenblick schon verschwunden. Leandra stellte befriedigt fest, dass man nicht das geringste Geräusch von ihr vernahm und sie kaum mehr sah, obwohl sie noch nicht einmal um die Biegung verschwunden war. Sie schien eine echte Künstlerin auf ihrem Gebiet zu sein.
    Die Gruppe folgte ihr leise und Leandra sah als Erste vorsichtig um die Ecke. Dort lag ein von gelben Öllichtern erleuchteter Gang, der sich gerade nach Süden erstreckte; nach rechts und links gab es ein paar Türdurchgänge. Aber alles war ruhig und niemand war zu sehen. Dann erschien Yo plötzlich wieder - geduckt; sie kam offenbar aus einem der Räume. Sie wandte sich nach rechts, aber bevor sie weiterhuschte, winkte sie kurz nach hinten in ihre Richtung. Leandra zuckte zurück und fragte sich, wie Yo sie hatte sehen können.
    Es dauerte eine Weile, bis sie zurückkam.
    Wie ein Schatten huschte sie durch den Gang, leichtfüßig und unhörbar, und wenn es einer Person gelingen konnte, mit dem Gang nahezu zu verschmelzen, dann war es Yo.
    »Sieht gut aus«, sagte sie leise, als sie wieder da war. »Das Treppenhaus ist dunkel und leer. Wir können rauf bis in den elften Stock. Es scheint überhaupt, als sei kaum jemand hier.«
    »Unser Glück«, merkte Xarbas an. »Zur Zeit tobt der Kampf in der Stadt. Sie werden fast alle dort sein.«
    Man nickte zustimmend.
    »Im elften Stock habe ich um die Ecke gelugt«, berichtete Yo. »Da oben sieht es nicht so günstig aus. Da steht vor jeder Tür eine Wache. Im zehnten sind übrigens auch ein paar. Aber da müssen wir ja wohl nicht hin.«
    »Ich hoffe es«, sagte Leandra. »Sah irgendeine dieser Türen so aus, als sei Alina dahinter zu finden?« Sie sah Yo ratlos an, wohl wissend, dass ihre Frage nicht besonders viel Sinn ergab.
    »Wie sieht so eine Tür aus?«, fragte Yo und schnitt eine Grimasse. »Rosa? Mit Blümchen dran?«
    Leandra winkte ab. »Vergiss es«, sagte sie.
    Die anderen grinsten und die Frage war vielleicht doch nicht so schlecht gewesen. Ein bisschen grimmige Kampfeslaune konnte jetzt nicht schaden.
    »Ich gehe wieder vor zum Treppenaufgang«, sagte Yo. »Wenn ich winke, kommt ihr nach, ja?«
    Leandra nickte und Yo huschte wieder davon.
    Doch kaum hatte sie den Gang betreten, kam vom anderen Ende ein Uniformierter heranmarschiert. Er sah Yo sofort.
    Leandra schnürte es die Kehle zusammen. Sie hatte die Nase um die Gangbiegung geschoben und winkte die anderen hinter sich zurück. Mit klopfendem Herzen beobachtete sie, was geschah.
    Yo richtete sich sofort auf und ging ganz normal weiter.
    »He!«, rief der Soldat von weitem und

Weitere Kostenlose Bücher