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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Duuma-Mann inzwischen Verdacht geschöpft, wäre er sicher schon wieder erschienen. Sie ging langsam weiter. Dann erreichte sie das Treppenhaus und wurde von den anderen in Empfang genommen.
    »War das nicht ein bisschen waghalsig?«, fragte sie Meister Fujima.
    Er zwinkerte ihr zu. »Ich habe so meine Tricks. Der Mann hatte plötzlich ein Schuldgefühl, nicht zu wissen, dass hier jemand in einer Cambrier-Kluft unterwegs sein könnte. Da habe ich ihn in Ruhe gelassen.«
    »Das habt Ihr gespürt?«, fragte sie verblüfft.
    Meister Fujima nickte. »Nennen wir es Menschenkenntnis mit einem Schuss Magie.«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Und ... wenn er nun mit jemandem redet? Dort drin?« Sie deutete in Richtung des Raumes, in dem der Mann verschwunden war.
    »Er war ziemlich müde«, erklärte Meister Fujima. »Ich bin sicher, er liegt bereits in seinem Bett und schläft.«
    Leandra verzog den Mund. »Wenn das mal gut geht!«, sagte sie.
    »Wir können nicht mordend und um uns schlagend durch Torgard ziehen!«, sagte Fujima und zog sie am Arm langsam mit sich die Treppe hinauf. »Die Gefahr, dabei bemerkt zu werden, ist weitaus größer. Hab Vertrauen, mein Kind!«
    Yo ging voran, die Stufen einer breiten Wendeltreppe hinauf. Die Treppe war sehr unregelmäßig gebaut, teils mit hinzugemauerten Stücken versehen, teils direkt durch in den Fels getrieben. Nach zwei Windungen erreichten sie eine Öffnung, die in einen Gang hinaus führte.
    »Jetzt wird's ein bisschen schwierig«, flüsterte Yo. »In dem Gang stehen Wachleute und sie können ins Treppenhaus hineinsehen. Allerdings ist es hier dunkel. Wir müssen, einer nach dem anderen, nahe an der Säule in der Mitte vorbeischleichen.«
    »Und wenn wir es machen wie Meister Fujima?«, fragte Leandra. »Einfach ungerührt hinaufgehen? Wenn es einigermaßen dunkel ist, kann uns keiner genau erkennen. Und wen interessieren schon vorbeilaufende Leute?«
    Yo sah sie an, dann nickte sie. »Eigentlich keine schlechte Idee. So machen wir's!«
    Das taten sie dann auch, sogar mit Gemurmel, wie eine Gruppe von Leuten, die Wichtiges zu besprechen hatte. Erwartungsgemäß sahen einige der Wachsoldaten herüber, jedoch kümmerte sich niemand um sie.
    »Die Masche gefällt mir«, sagte Leandra. »Vielleicht hilft sie uns auch im elften Stock!«

42 ♦ Erwachen
     
    Jacko hatte gar nicht mehr damit gerechnet, noch einmal zu sich zu kommen. Aber er tat es.
    Seine Sinne meldeten ihm als Erstes, dass er auf dem Bauch lag, und als Nächstes, dass sein Rücken brannte wie Feuer. Er dachte: Du musst jetzt sofort aufspringen und dein Schwert packen! Aber dann kam eine weitere Wahrnehmung hinzu, nämlich dass um ihn herum völlige Ruhe herrschte. Kein Kampf, kein Monstrum.
    Dafür aber gab es Licht. Nicht viel, aber genügend, dass er es noch durch seine geschlossenen Lider hindurch wahrnehmen konnte. Sein Kopf lag zur Seite gewandt und an seiner Wange spürte er ... feuchten Sand. Er musste irgendwo außerhalb des Wassers liegen. Vorsichtig öffnete er seine Augen und sah als Erstes das Gesicht von Hellami.
    Sie lag neben ihm im Sand, ganz nahe, schlief offenbar, und unweit stand eine der kleinen Öllampen auf dem Boden und verbreitete ein warmes Licht. Hellami schien unverletzt zu sein.
    Er schloss kurz die Augen und stieß einen leisen, erleichterten Seufzer aus.
    Hellami schlug die Augen auf. Sie blieb unbewegt liegen, aber ihre Miene drückte liebevolle Freude aus und ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. Sie hob eine Hand und schob ihm sacht mit dem Zeigefinger eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Na, großer Krieger?«
    Er schnitt eine kleine Grimasse - um anzudeuten, dass diese Bezeichnung im Augenblick wohl nicht so recht passte.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    Sie nickte, ihre linke Wange lag flach auf dem Sand.
    »Und ... der Dämon?«
    »Hab ihn fertig gemacht«, antwortete sie.
    »Ganz allein?«
    »War gar nicht schwer.«
    Er atmete flach und rührte sich nicht; wusste, dass jede Bewegung ein Flammenmeer auf seinem Rücken entfachen würde. »Wie geht es mir?«, fragte er. »Muss ich sterben?«
    »Blödsinn. Deinen Rücken hat es allerdings ziemlich erwischt. Du hast einen hübschen Abdruck - deine Schwertscheide stand in hellen Flammen, als du ins Wasser fielst.«
    »Ich hätte ertrinken müssen«, stellte er fest.
    »Hab dich rausgefischt. Bist ein ziemlich schwerer Brocken.«
    Er lächelte. Ihre liebevolle, sanfte Art tat ihm unendlich gut. »Und dann?«
    Sie richtete

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