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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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aus.«
    Chast spitzte nachdenklich die Lippen und nickte dann leise.
    »Und ... welche Aufgabe sollte dieser Orden von Yoor übernehmen?«, fragte er.
    Rasnor hob die Schultern. »Nun - das weiß ich leider nicht genau. Ich vermute jedoch, dass er die Gesinnung der Mitglieder der Bruderschaft überwachen sollte. Sardin rechnete offenbar damit, innerhalb einer gewissen Zeitspanne die Macht im Lande innezuhaben, und ich nehme an, dass er den Orden dazu einsetzen wollte, die Einhaltung des neuen Rechts und die Ergebenheit seiner Brüder und Soldaten zu überwachen.«
    Chast starrte mit scharfen Blicken auf einen Gobelin mit einem abwegigen Motiv, der gegenüber an der Wand hing. Lange Zeit schwieg er. Dann holte er tief Luft, wandte sich zu Rasnor und fragte: »Einmal angenommen, wir würden diese Idee wieder ins Leben rufen. Angenommen weiterhin, du hättest dies zu überwachen. Wie könnte man diesen Orden einsetzen?«
    Chast sah, wie sich zuerst ein gewisser Schrecken in Rasnors Zügen abzeichnete, dann aber ein kleines Leuchten in seinen Augen aufging. Aber noch hielt er sich zurück. »Ich ... ?« Er schluckte. »Vergebt mir, Meister! Ich weiß nicht, ob ich der richtige Mann für so etwas bin ...«
    Chast hieb mit der Faust so heftig auf den Schreibtisch, dass rechts eine Papierlawine abging. »Vergiss deine Bücher, Rasnor!«, rief er mit scharfer Stimme. »Du hast mich auf eine Idee gebracht, und ich gebe dir jetzt die Gelegenheit, dich zu beweisen! Ich selbst habe keine Zeit für so etwas!«
    Chast stand so heftig auf, dass sein Stuhl wieder nach hinten kippte und zu Boden polterte. Er liebte diese Aufsehen erregende Geste und wusste, dass man ihm deswegen im Geheimen schon einen entsprechenden Titel verliehen hatte. Er marschierte in den Raum hinein, und während er weitersprach, umkreiste er Rasnors Stuhl wie ein Habicht.
    »Das ist genau die Idee, nach der ich gesucht habe!«, rief er aus. »Als Quendras das Wort Geheimpolizei erwähnte, wusste ich augenblicklich, dass dies genau die Sache ist, die uns retten kann! Eine Quästur innerhalb der Bruderschaft! Ein Instrument der Überwachung, dem ihr gnadenloser Ruf vorauseilt! Ja! Das ist ein Mittel, um Ordnung in die Bruderschaft zu bringen!« Chast fuhr herum und maß den kleinen Rasnor, dem die Erkenntnis, dass dies die Gelegenheit für ihn war, förmlich ins Gesicht geschrieben stand.
    »Du hast diese Idee gehabt, Bruder Rasnor«, rief Chast mit gespielter Begeisterung aus, »und nun gebe ich dir die Möglichkeit, sie umzusetzen! Ich schätze deine Fähigkeiten und gerade jetzt benötige ich dringend fähige Männer! Jetzt, da wir der Bedrohung durch die Drakken gegenüberstehen! Vergiss deine Bücher! Nimm dir ein Dutzend Brüder und setze sie daran, den Aufbau dieses Ordens zu organisieren. Heuere Söldner für die Gefolgschaften an! Ich selbst werde die ersten zehn Quästoren auswählen!«
    Rasnor war bleich geworden.
    »Ja!«, rief Chast und hob beschwörend die Arme. »Das ist wirklich großartig! Damit können wir die Bruderschaft und nicht nur sie allein überwachen! Wir statten die Quästoren mit den höchsten Befugnissen aus! Und du ... «, damit deutete Chast mitten in Rasnors schreckensbleiches Gesicht, »wirst die Verantwortung innehaben!«
    »Meister ...!«, keuchte Rasnor.
    Chast erhob die Stimme und die Fäuste. »Beweise mir, dass du ein echtes Mitglied der Bruderschaft und mir bedingungslos ergeben bist! Zur Belohnung wird es dir ab heute an nichts mehr mangeln! Du wirst hier im oberen Stockwerk der Feste von Torgard einziehen, ein Schreibzimmer und Gemächer erhalten. Weiber, Wein und Bequemlichkeiten, so viel du willst!« Dann beugte er sich vor und musterte Rasnor mit gefährlich funkelnden Augen. Er hob einen drohenden Finger. »Aber rufe mir diesen Orden ins Leben, hörst du? Und zwar innerhalb einer Woche! Seine erste Aufgabe wird sein, dieser verfluchten Leandra drei Hundertschaften auf den Hals zu hetzen, wenn sie Savalgor erreicht!«
    Er richtete sich wieder auf, stemmte entschlossen die Fäuste in die Seiten und starrte in die Dunkelheit unter der hohen Decke hinauf. »Das Zweite ist«, fuhr er fort, »dass ich ab sofort genaue Berichte, und zwar erfolgreiche, über die Handlungen der Duuma und des Militärs in den Städten des Landes haben will! Es sollen Häuser als Stützpunkte für den Orden beschlagnahmt werden! Und zwar höchst nachbarschaftlich zu den Duuma-Ordenshäusern! Ich will innerhalb einer weiteren Woche ein

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