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Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zwar erstaunt, aber mit Erleichterung entgegen. Keiner von ihnen war ein großer Anhänger Rasnors gewesen.
    Valerian entschied sich dazu, Martiel zu seinem persönlichen Assistenten zu machen. Martiel war ein großer, rothaariger Bursche, meist gut gelaunt und in der Lage, eine ganze Truppe mit seinen verrückten Witzen zu unterhalten. Auf der anderen Seite verfügte er über ein beachtliches Talent beim Sichten und Erfassen alter Schriften. Besonders dann, wenn die Anzahl der Schriften das Ausmaß einer Flut annahm. Und genau das stand ihnen nun bevor. Valerian würde von überall her im Land weiteres Schriftgut anfordern; aus Hegmafor, den alten Bibliotheken in Kambrum und auch aus Orten wie Wasserstein, Usmar und welche ihm sonst noch einfielen. Es würde viel zu tun geben. Sehr viel.
    Neben Martiel würde er die meisten Skriptoren aus Rasnors alter Gruppe behalten, vielleicht noch den einen oder anderen hinzunehmen. Den Nachmittag verbrachte er damit, seine Arbeit neu zu ordnen und einige Kuriere loszuschicken, die aus den besagten Orten neues Schriftwerk für seine Leute holen sollten.
    Gegen Abend, nachdem er einige Erkundigungen über Rasnors geheimnisvolle neue Aufgabe eingezogen hatte, rief er die Gruppe zu einer Besprechung zusammen. »Jetzt, da wir diesen Rasnor los sind«, sagte er mit offenem Bekenntnis in die Runde, »wollen wir sehen, ob wir nicht wirklich etwas Vernünftiges zu leisten imstande sind!«
    Beifälliges Gemurmel erhob sich. »Ich weiß, dass jeder von euch etwas kann!«, sagte er. »Wir wollen sämtliche Förmlichkeiten unter uns beiseite lassen und sehen, was wir dieser Bibliothek entreißen können. Ich habe heute Schriften von überall her angefordert - die Kuriere sind schon unterwegs. Und ihr braucht mich nicht mit ›Meister‹ anzureden, obwohl ich diesen Titel jetzt habe. Jedenfalls nicht dann, wenn wir unter uns sind. Kommt jemand wie der Hohe Meister oder Rasnor vorbei, sollten wir uns an die allgemeinen Umgangsformen halten. Um Ärger zu vermeiden. Einverstanden?«
    Wieder folgte beifälliges Gemurmel. »Bedeutet das, dass wir nur noch dem Hohen Meister und Rasnor und dir unterstehen?«, fragte Yannas, ein schmächtiger Bursche aus Nordakrania.
    Valerian nickte. »Was Meister Chast und mich angeht - ja. Dass Rasnor euch in Zukunft etwas zu sagen hat, bezweifle ich. Wenngleich ihr vorsichtig sein solltet. Nach allem, was ich gehört habe, wird Rasnor in einen anderen Bereich überwechseln - es muss irgendetwas mit Aufsicht und Schnüffelei zu tun haben. Er hat mir heute Morgen einen ziemlich undurchsichtigen Spruch an den Kopf geworfen. Und seit heute hasst er mich regelrecht. Lasst uns lieber wachsam sein, damit er uns keine Knüppel zwischen die Beine wirft. Denn das wird er versuchen, wenn er kann - da bin ich sicher!«
    Betroffenes Schweigen breitete sich aus.
    »Ich vertraue darauf, dass ihr mich unterstützen werdet«, fuhr Valerian fort. »Sowohl in der Arbeit als auch persönlich. Wir alle sollten das füreinander tun, denn wir haben eine verdammt schwierige Aufgabe vor uns und müssen praktisch das Unmögliche schaffen: nämlich hinter ein Geheimnis kommen, das eigentlich so angelegt wurde, dass man es auf keinen Fall je aufdecken sollte. Außerdem reicht es bis in das Dunkle Zeitalter zurück, also zweitausend Jahre!«
    Valerian blickte in die Runde, aber er sah nur neugieriges Interesse in den Augen seiner Mitbrüder. Keiner schien die Aufgabe zu scheuen. Alle verspürten offenbar Lust auf eine neue Herausforderung.
    »Unsere Aufgabe ist folgende«, sagte er. »Zuerst müssen wir die Zweitausfertigung des Paktes finden - jene, die Sardin von den Drakken erhalten haben muss. Währenddessen kann sich ein anderer Teil von uns damit beschäftigen, die magischen Strukturen der Krypti aus dieser Zeit zu ergründen. Gelingt es uns, dann müssen wir nur noch den Pakt finden und können uns mit einer gewissen Aussicht auf Erfolg an die Arbeit machen, den Antikryptus endgültig zu entschlüsseln. Die Zeit ist dabei wohl unser größter Gegner!«
    »Was für eine Aufgabe«, meldete sich Martiel zu Wort. »Wer soll sich welchem Gebiet zuwenden?«
    Valerian hob die Hand und deutete auf drei Personen. »Hano, Chet und Yannas - ihr werdet weiterhin die Schriften durchforsten. Aber wir machen das anders als bisher. Ihr werdet nicht mehr die Bücher und Pergamente auflisten, sondern unmittelbare Spurensuche betreiben. Verfolgt alle Hinweise direkt und kümmert euch nicht mehr um das

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