Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur

Titel: Höhlenwelt-Saga 02 - Leandras Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
»Verstehst du? Es war keine schlechte Sache, dass die Jambala die Entscheidungen, die ich fällte, immer mit mir trug. So war ich gewissermaßen dagegen geschützt, ihre Macht im falschen Augenblick einzusetzen.«
    Hellami schürzte die Lippen. »Gefällt mir eigentlich nicht schlecht, diese Sache«, gab sie zu. »Obwohl ...«, fuhr Leandra unsicher fort. »Was denn?«
    »Nun - Chast schaffte es irgendwie, sie berühren zu können. Damals, als er sie mir wegnahm. Er konnte zwar ihre Macht nicht gebrauchen, aber immerhin - er wusste irgendeinen Trick, mit dem er sie quasi außer Gefecht setzen konnte. Das gab mir zu denken.«
    »Meinst du, er könnte es schaffen, sie sogar zu benutzen?«
    Leandra zuckte die Schultern. »Kaum anzunehmen. Die Jambala richtet sich gegen stygische Kräfte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gegen Ziele, wie Chast sie verfolgt, einzusetzen wäre. Gegen Menschen an sich ... oder so.«
    »Und - warum gibt dir das dann zu denken?« Leandra zögerte. »Ich weiß auch nicht. Sardin benutzte damals die Canimbra, um das Trivocum niederzureißen. Er verwendete die Kräfte der Canimbra für einen bösen Zweck - einen, für den sie nie vorgesehen war. Ich bin nicht sicher, ob einer wie Chast mit den Kräften der Jambala nicht doch etwas ausrichten könnte, für das sie nicht vorgesehen ist. Irgendetwas Böses, an das wir heute gar nicht denken.« »He - warte mal! Das würde ja heißen ...«
    Leandra studierte Hellamis Gesicht, schien herausfinden zu wollen, ob sie das Richtige vermutete.
    Hellami lief es eiskalt den Rücken herunter. »Glaubst du, Chast könnte vielleicht ... im Besitz der echten Jambala sein?«
    Leandra holte tief Luft. »Ich habe keine Ahnung. Ich habe nur so meine Befürchtungen. Er hat seinen Sieg in Unifar damals auf geradezu ... beängstigende Weise vorbereitet. Vielleicht war alles, was geschah, von ihm geplant. Nicht nur Sardins Tod, sondern auch seine Flucht, zusammen mit Alina, unser aller Tod - und vielleicht auch, dass er in den Besitz der drei Stygischen Artefakte gelangte.«
    »Uuh!«, machte Hellami. Leandra nickte nur niedergeschlagen. »Könnte das denn sein? Ich meine ... damals sind doch die ganzen Katakomben von Yoor eingestürzt, oder? Hätte er in diesem Chaos noch an die Artefakte kommen können? Bevor er von dort verschwinden musste?«
    »Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Ich war bewusstlos und bin nie auf die Idee gekommen, Victor oder Jacko zu fragen, wie die Katakomben eingestürzt sind. Ob Chast die Stygischen Artefakte vielleicht im letzten Moment noch hätte bergen können. Ich war mit der Jambala im gleichen Raum wie er, als es zu der Entladung und dem Einsturz kam. Die Jambala könnte er vielleicht haben. Aber die anderen Artefakte ... nein, das kann ich nicht sagen.«
    Hellami nickte verstehend. »Ja, jetzt bekomme ich eine Vorstellung davon, warum du glaubst, diese zweite Jambala so dringend zu brauchen. Aber ... was ist nun das Geheimnis? Welche Rolle soll ich dabei spielen?«
    Leandra sah Hellami ratlos an. »Es ist ein widerliches und dreckiges Geschäft«, sagte sie. »Du solltest das wissen, bevor ich weitererzähle.«
    Hellami schnaufte. »Das sagtest du bereits. Na gut, dann leg los.«
    Leandra ließ sich noch einen Augenblick Zeit. »Die Jambala wurde mit Blut gemacht.«
    Hellami nickte bitter. »So etwas dachte ich mir schon.«
    Leandra deutete auf das kleine Büchlein. »In einem sehr seltsamen Gedicht, das ganz vorn in dem Buch steht und das ich nie verstand - bis vor kurzem jedenfalls -, erwähnt Darios, dass er sein Liebstes opferte, um dem Schwert seine Macht zu geben. An einer anderen Stelle steht etwas, aus dem ich jetzt ableiten kann, dass er mit dem Schwert, das er offenbar zuvor jemandem hatte stehlen müssen, seine Liebste tötete - ebenfalls eine Magierin aus der Gilde. Die Kraft der Magierin floss in die Jambala und verlieh ihr diese Macht. Diese Frau muss ... Jambala geheißen haben.«
    Hellami war bleich geworden.
    Leandra grinste sie schief an. »Keine Angst, ich habe nicht vor, dich damit abzumurksen.«
    Hellami ließ einen lauten Seufzer der Erleichterung hören.
    »Obwohl - es wäre vielleicht auch eine Möglichkeit«, räumte sie grimmig ein.
    »He!«, rief Hellami ärgerlich. »Jetzt reiß dich zusammen! Solche Witze finde ich echt blöd.«
    Leandra reagierte kaum auf Hellamis Ärger. Sie hob das Schwert vor sich in die Höhe und studierte abermals die Klinge. »Nein, es ist anders«, gab sie bekannt. »Du

Weitere Kostenlose Bücher