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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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jetzt allein in dieser teuflischen Falle?
    Leandra steigerte sich vor plötzlicher Ungewissheit und Verzweiflung innerhalb kürzester Zeit in eine unkontrollierte Panik hinein. Sie begann zu toben, schrie und wand und drückte sich verzweifelt hin und her, schlug ihren Kopf gegen die Röhrenwände und hatte zunehmend das Gefühl, sie müsste ersticken. Alles wurde nur noch schlimmer, weil sie sich von Yo alleingelassen fühlte. Dabei geriet sie immer weiter vorwärts, der Platz um ihre Schultern wurde immer enger, bis sie schließlich tatsächlich feststeckte, bis sie vollkommen eingeschnürt und hilflos in der Röhre festhing. Sie stieß einen langen, ohnmächtigen Schrei aus, als sie spürte, dass es an dieser Stelle tatsächlich auch noch leicht abwärts ging. Nein, ihre Schultern waren völlig eingeschürt, und nach allem, was sie in der letzten Stunde an Erfahrung gesammelt hatte, würde sie von hier aus nicht einmal mehr einen Fingerbreit rückwärts kommen können.
    Es war wahrhaftig aus und vorbei. Sie würde hier jämmerlich sterben.

16 ♦ Lichtblicke
     
    Der Drache war ein widerborstiges Vieh. Rasnor hatte noch nie zuvor selbst einen gelenkt, und es war ein riesiges Glück gewesen, dass er bei seiner Flucht aus Hammagor sofort den richtigen Befehl gefunden hatte, um dieses Monstrum zum Schnellstart zu veranlassen.
    Nun saß er auf dem Gipfel eines kleinen Tafelberges, etwa sechs Meilen von Hammagor entfernt, und starrte mit finsteren Blicken auf die nächtliche Ebene hinab. Der Sturmdrache hockte dumpf und starr ein Stück von ihm entfernt, und Rasnor hatte ständig das Gefühl, dass ihn das Tier mit den Resten seiner Intelligenz und Persönlichkeit, die ihm trotz des mentalen Blocks noch verblieben waren, voller Hass anstarrte.
    Der Hass beruhte auf Gegenseitigkeit - er mochte keine Drachen. Diese riesigen Bestien waren ihm unheimlich, und er hätte sich lieber auf irgendeine andere Weise fortbewegt. Leider aber gab es in dieser Welt nichts, was einem Drachen in Geschwindigkeit und Beweglichkeit gleichkam. Deswegen brauchte er ihn. Er kannte nicht einmal seinen Namen, aber das war ihm eigentlich auch egal. Hauptsache, der mentale Block hielt und er hatte das Tier unter seiner Kontrolle. Ohne den Drachen wäre er hier, im Lande Noor, völlig verloren. Besonders jetzt, wo sich die Dinge grundlegend geändert hatten. Zu Fuß wäre er von hier aus nirgendwohin gelangt.
    Er seufzte voller Unmut. Die Lage der Festung konnte er nur erahnen, es war schon zu dunkel, um sie noch sehen zu können. Zu gern hätte er gewusst, was jetzt dort vor sich ging.
    Die Brandverletzungen auf seinen Armen schmerzten, und sein Gesicht fühlte sich an, als hätte er sich viel zu lange in der Sonne aufgehalten. Seine Haut musste puterrot sein, sie war heiß und hart wie Papier. Ein Teil seiner Haare war verkohlt und bei seiner Flucht aus dem Gebäude war er zweimal gestürzt und hatte sich die Knie und Ellbogen aufgeschlagen. Am Schlimmsten aber war das ständige Pfeifen in seinem rechten Ohr, das nicht mehr weichen wollte, seit bei dem magischen Kampf irgendetwas in seiner Nähe mit einem scharfen Knall explodiert war.
    Den größten Teil des Gefechtes hatten Teljas und Heron bestritten, nachdem Ommek und Petar diesen dreimal verfluchten Quendras verfolgt hatten und offenbar von ihm getötet worden waren. Als dann Quendras gekommen und auf sie losgegangen war, hatte Rasnor zunächst versucht, sich im Hintergrund zu halten. Aber als er gesehen hatte, dass die beiden Kampfmagier gegen Quendras nicht angekommen waren, hatte er kurz entschlossen seine Magie gewirkt.
    Diese eine Magie - aus seinem Buch.
    Die Wirkung war verheerend gewesen. So unglaublich es ihm zuerst erschienen war, dass Quendras tatsächlich vier höchst fähigen Kampfmagiern zu widerstehen vermocht hatte, so maßlos hatte es ihn dann verblüfft, dass seine eigene Magie diesen unglaublich starken Mann gefällt hatte. Es hatte so ausgesehen, als wäre die Welt in blau strahlendes Metall verwandelt und dann in Scheiben geschnitten worden. Er hatte keine echte Vorstellung davon gehabt, was wirklich passieren würde, und im Nachhinein war ihm klar, dass er eine Menge Glück gehabt hatte. Wenn irgendeine Magie der Bruderschaft tatsächlich die Bezeichnung >Rohe Magie < verdient hatte, dann diese hier. Es hätte nicht Viel gefehlt, dann wäre er das Opfer seiner eigenen Tat geworden.
    Dennoch empfand er Stolz und finsteres Vergnügen über die urzeitliche Gewalt dieser

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