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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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irgendetwas Seltsames durch ihr Denken.
    Sie glaubte, einen plötzlichen Lichtschein wahrgenommen zu haben, keinen der Hoffnung, sondern einen richtigen Lichtschein. Sie versuchte den Kopf zu heben, der von ihrem Panikanfall noch immer dröhnte wie eine Bronzeglocke, und durch ihre Tränen zurück in den Tunnel zu peilen. Dort irgendwohin war Yo verschwunden, aber es war nichts zu sehen, keine Fackel, mit der sie zurückkam, oder gar irgendeiner der Wachmänner, der ihr hinterher gekrochen kam. Nichts auf der Welt wäre ihr lieber gewesen, als dass man sie wieder eingefangen hätte. Auch ein Blick nach vorn zeigte ihr nur undurchdringliche Finsternis. Dennoch, sie war sich sicher, dass irgendein Lichtschein über sie gestrichen war. Sie sann verzweifelt nach.
    Und schließlich kam sie darauf.
    Es war beinahe ein Zufall zu nennen, eine alte Gewohnheit. Völlig unbedarft blickte sie kurz nach dem Trivocum, und als sie den Kontakt schon wieder aufgeben wollte, weil sie nichts Besonderes erkennen konnte, entfuhr ihr plötzlich ein ungläubiges Stöhnen.
    Es war rot
    Rötlich, besser gesagt - es besaß die typische verschleierte Farbgebung, die ihr so vertraut war, die sie schon unzählige Male erblickt hatte. Sie musste bereits aus dem Bereich der magischen Versiegelung der Verliese heraus gekrochen sein!
    Leandra stöhnte - und wusste im selben Augenblick, dass sie leben würde.
    Nein, sie würde hier unten nicht sterben müssen, notfalls würde sie den gesamten verfluchten Savalgorer Stützpfeiler zum Einsturz bringen, und wenn sie dazu eine zwölfte Iteration wirken musste. Sie lachte grimmig auf bei dem Gedanken, eine Konklusion zu entfesseln, eine magische Gewalt, die eigentlich nur auf der theoretischen Ebene existierte. Nach allem, was man wusste, hatte in den letzten tausend Jahren kein Magier dieser Welt so etwas gewirkt - wenn es überhaupt jemals geschehen war. Aber sie würde es tun, wenn es sein musste, genug Zeit und Ruhe für die Konzentration hatte sie hier unten ja. Sie würde alles tun, um hier herauszukommen.
    Aber eine Konklusion war gar nicht notwendig.
    Mit einer gewissen Verächtlichkeit setzte sie ein einfaches Aurikel der vierten Stufe - mit einem Schlüssel einer Erdmagie, die eine auflösende Kraft beinhaltete. Es kostete sie nicht die geringste Mühe. Das Aurikel ploppte mit seinen hellgelben Rändern im Trivocum auf und ein heller Energiestrom ergoss sich aus dem Stygium ins Diesseits. Leandra lenkte ihn mit ihrer Willenskraft auf das Material der Röhre und spreizte ihre Schultern
    auseinander. Der Ton der Röhre zerplatzte unter dem Druck und in Sekunden hatte sie sich wieder mehr Bewegungsspielraum verschafft. Sie atmete erleichtert auf. Was für ein Segen war die Magie! Nichts auf der Welt hätte ihr mehr helfen können.
    Kurz darauf musste sie erkennen, dass ihre Idee nur mäßig gut gewesen war, denn jetzt hatte sie Schutt und Sand um sich, der ihr das Vorankommen erschwerte und ihr die Haut zerschinden würde. Aber dann lächelte sie wieder - schließlich gab es ja Magie.
    Zuerst ließ sie vor sich ein schwebendes Licht aufflammen, musste aber schnell die Augen schließen, denn nach der langen Zeit in völliger Dunkelheit blendete selbst dieses winzige Licht ihre Augen schmerzhaft. Mit Hilfe einer Wassermagie kondensierte sie dann alles an Luftfeuchtigkeit um sie herum und half noch ein bisschen mit der Feuchtigkeit nach, die im blanken Fels steckte. Das Ergebnis war erstaunlich: Ein leichter Nieselregen setzte ein, ein wahrhaftiger Regen - mitten in einer Röhre, die kaum eine Elle Durchmesser besaß! Überall an den Wänden sammelte sich Wasser, es lief und tropfte herunter, und sogar in der Luft entstanden kleine Tröpfchen und fielen herab. Der Hohlraum der Röhre füllte sich rasch zu einem guten Sechstel mit Wasser.
    Leandra musste noch ein wenig tricksen und herumprobieren, ehe sie sich so weit befreit hatte, dass es wieder vorwärts ging. Nach kurzer Zeit aber schwamm sie schon bäuchlings in einer schlammigen Brühe, und der Tunnel um sie herum bot ausreichend Platz, dass sie die Arme nach vorn bringen und sich voranarbeiten konnte.
    Als sie mehrere Ellen auf diese Weise zurückgelegt hatte, spürte sie, dass sich das Seil an ihrem Fußgelenk straffte. Alarmiert fuhr sie herum, setzte augenblicklich eine noch kräftigere Magie ein, um sich dort, wo sie war, einen winzigen Hohlraum zu schaffen, damit sie sich aufsetzen konnte. Es gelang ihr auch und sie holte, noch während sie

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