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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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hinauf und es würde empfindlich kalt werden.
    Als bald darauf die südlichen Vorberge des Ramakorums in Sicht kamen, schwenkte er leicht ab und ging wieder tiefer. Leandra rollte sich zusammen, umklammerte mit der rechten Hand den Hosengürtel des inzwischen schlafenden Hochmeisters und fiel dann selbst in einen leichten Schlummer.
    Den ganzen Tag über hielten sie sich im Wald versteckt. Victor hatte keine große Mühe, Faiona dazu zu überreden, denn sie schien von dem Anblick und der Gegenwart der Drakkenschiffe bis ins Mark erschüttert zu sein. Für sie war ein übermächtiger Gegner in ihr ureigenstes Medium eingedrungen - ein Gegner, der nun die Hoheit über ihre Welt innehatte. Die Drachen waren nicht länger die Beherrscher der Lüfte.
    Nach ihrer glücklichen Flucht vor den Drakken waren sie in einem hügeligen Waldstück gelandet und hatten sich in einer kleinen Schlucht unter einem weiten Felsüberhang versteckt. Darunter war so viel Platz, dass Faiona sogar einen Eilstart hätte durchführen können. Der Boden war eben und bestand fast nur aus Sand; ein breiter, flacher Blach gluckerte unter dem Überhang dahin. Es war ein geradezu idyllisch abgeschiedener Ort, den sie da gefunden hatten, und sogar Faiona fühlte sich einigermaßen sicher. Sie hatten sich darauf geeinigt, erst dann weiterzufliegen, wenn die Dämmerung das Land in Schatten getaucht hatte. Es belastete sie allerdings sehr, dass Quendras weiterhin leiden musste und dass er am Ende sterben würde, weil sie ihm keine Hilfe bringen konnten. Und Roya natürlich - vielleicht war sie nun ganz allein in Hammagor.
    Sie verbrachten den Tag mit langen Gesprächen und Victor erfuhr einiges über das Leben und die Geschichte der Drachen. Aber er hörte oft nur mit halbem Ohr zu und verließ immer wieder den Überhang, um freie Sicht auf den Himmel zu haben. Das Wetter war schön und die Luft war klar und warm - es war einer der wenigen Tage, an denen man schemenhaft die Struktur des Felsenhimmels sehen konnte, der naturgemäß in ewigem Schatten lag und durch den Dunst in der Luft kaum jemals richtig zu erkennen war. In der Nähe der Sonnenfenster wurde seine Struktur von der Helligkeit überstrahlt, und es gab auch etliche wolkige Tage, an denen man ohnehin nichts erkennen konnte.
    Aber es war nicht der Felsenhimmel, für den Victor sich heute interessierte, sondern die Drakken. Sein Blick führte fast senkrecht nach oben, da er sich auf dem Grund einer Schlucht befand. Nur ein einziges Mal erblickte er eines der Schiffe über dem Gipfelkamm rechts über ihnen. Zweimal kletterte er aus der Schlucht heraus und verschaffte sich einen besseren Überblick. Was er sah, ließ ihm den Mut gehörig sinken. Zeitweise waren es fünf dieser seltsamen fliegenden Dinger, die er gleichzeitig im Blickfeld hatte, und es war keine Frage, dass sie nach ihnen suchten. Er beeilte sich jedes Mal, wieder in die Sicherheit der Schlucht hinabzusteigen, wenn sich eines der Schiffe ihm irgendwie zu nähern schien. Es war ein Glück, dass sie ein so gutes Versteck gefunden hatten.
    Sie überlegten, ob es angesichts der vielen Drakkenschiffe überhaupt noch Sinn hatte, nach Hilfe zu suchen. Victor sorgte sich mehr und mehr um Roya. Faiona schlug vor, dies heute Abend, wenn es dunkel wurde, zu entscheiden. Vielleicht waren die Drakken dann ja schon aus dieser Gegend abgezogen, weil sie dachten, er und Faiona wären entkommen und längst woanders. Zögernd willigte Victor ein. Wenn es irgend möglich war, mussten sie versuchen, etwas für Quendras zu tun.
    Während des langen Wartens beschäftigte sich Victor, allerdings von der gleichen Unruhe wie Faiona erfüllt, mit dem seltsamen Buch, das er aus Sardins Turm mitgenommen hatte. Wieder betrachtete er das rätselhafte, dreifach gefaltete Blatt mit den bunten Bildern, der kleinen Landkarte und den ihm unbekannten Schriftzeichen.
    Leandra hat mit mir einmal darüber gesprochen, wandte er sich an Faiona, dass die Menschen vielleicht früher auf der Oberfläche der Höhlenwelt gelebt hätten.
    Auf der Oberfläche? Welche Oberfläche? Wie meinst du das?
    Victor hob den Kopf und betrachtete den Felsüberhang. Na, so wie dort, sagte er und deutete hinauf. Da ist eine Felsendecke über uns. Aber noch weiter oben ist sie irgendwo zu Ende und darüber liegt freier Himmel. Die Oberfläche. Unsere Welt ist doch eine Kugel im All und die muss eine Oberfläche haben!
    Faiona gab sich erstaunt. Wie kommst du auf so etwas?, wollte sie

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