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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Mittel, die ganze Stadt zu einer einzigen Falle für seine Widersacher zu machen. Ja, das würde er tun!

22 ♦ Faionas Tod
     
    Es wurde Tag, und Tirao, der mit bemerkenswerter Spritzigkeit durch die Lüfte in Richtung Westen schnitt, berichtete Leandra und Hochmeister Jockum, was alles geschehen war, seit Faiona mit Victor und Roya von Torgard aus gestartet war, um nach Hammagor zu gelangen.
    Der Primas fand Gelegenheit, die Sprache der Drachen zu studieren. Sie war, wie er schon festgestellt hatte, einigen alten Sprachen der Menschen und besonders dem antiken Anglaan ähnlich, das für viele als die Ursprache der Höhlenwelt galt. Er als Gelehrter hatte diese Sprache selbstverständlich erlernt, und so war es ihm möglich, Tiraos Worte wenigstens ansatzweise zu verstehen.
    Am Vormittag schon überflogen sie die Blaue Ishmar bei Tulanbaar und am späten Nachmittag ihren Schwesterfluss, die Rote Ishmar, jenseits von Mittelweg. Der Flug war für Leandra und den Primas anstrengend, denn die kaum veränderbare Sitzposition und der ewig zerrende Wind waren auf Dauer alles andere als angenehm. Besonders für den hochbetagten Primas.
    Aber Leandra signalisierte immer wieder, dass sie weiter mussten. Sie konnte ihre Angst und Unruhe nicht ablegen. Der Primas versuchte ständig neue Gründe zu finden, um ihr Hoffnung zu machen, dass Roya und vor allem Victor nichts passiert war.
    Als die Sonne unterging, überflogen sie die Gegend von Hegmafor, was der Primas mit Interesse verfolgte.
    Er erzählte Leandra allein zum Zeitvertreib noch einmal die alte Geschichte, wie er zusammen mit Ötzli, Munuel und einem gewaltigen Heer aus Magiern und Soldaten vor dreißig Jahren gegen einen furchtbaren Dämon gekämpft hatte, der sich in der alten Abtei eingenistet hatte.
    Hegmafor war, wie sie jetzt wussten, seit damals nie wieder richtig von diesen dunklen Mächten frei geworden. Im Laufe der letzten Jahre musste es eine der Hochburgen der Bruderschaft von Yoor gewesen sein. Jetzt, seit Chast tot und die Bruderschaft aus Savalgor vertrieben war, mochten sich in Hegmafor noch immer Bruderschaftler tummeln, und die Kräfte wussten, ob sich nicht längst einer zum Nachfolger Chasts aufschwang, um das Land erneut der Bedrohung durch die Rohe Magie und die abgründigen Ziele der Bruderschaft auszusetzen.
    Wir kommen sehr schnell voran, sagte Leandra bei Anbruch der Nacht pflichtschuldig zu Tirao. Möchtest du nicht lieber eine Pause machen?
    Ich glaube, ich kann noch bis morgen durchhalten, sagte Tirao. Im Augenblick fühle ich mich sehr gut. Vielleicht schaffe ich es sogar bis morgen zur Mittagszeit. Wenn ihr es auch könnt. Mit etwas Glück sind wir dann schon in Hammagor.
    Obwohl es genau das war, was Leandra hören wollte, sah sie den Primas unsicher an. »Das ist eine Strecke, für die man normalerweise vier Tage braucht«, sagte sie. »Wenn man tagsüber fliegt und nachts rastet. Aber nur knapp zwei Tage? Ich weiß nicht - wird das nicht gefährlich für ihn?«
    Hochmeister Jockum wandte müde den Kopf. »Tirao schafft das schon«, sagte er. »Er ist jung und stark.« Dann seufzte er. »Aber ich...? Ich weiß nicht, ob ich noch so viel Kraft habe.«
    Seine weißen Haare flatterten im Wind. Er hatte sich hinter der Hornzacke klein gemacht, aber seine Sitzposition war nicht gerade bequem.
    »Ich werde Tirao bitten, möglichst ruhig und gleichmäßig zu fliegen, Hochmeister«, sagte sie. »Dann könnt Ihr Euch hier ein wenig auf den Rücken legen und ich halte Euch fest. Würde das gehen?«
    Der Primas nickte dankbar. »Ja. Ich denke, das wäre eine wirkliche Erleichterung.«
    Leandra tat wie angekündigt, und bald darauf hatte sich Hochmeister Jockum in eine entspanntere Lage bugsiert. Er lehnte mit dem Rücken in Flugrichtung an seiner Hornzacke und schaffte es sogar, die Augen zu schließen und ein wenig zu dösen. Leandra saß schräg hinter ihm und behielt ihn im Auge. Tiraos Rücken war breit genug, dass keine unmittelbare Gefahr bestand hinunterzurutschen.
    Leandra selbst ging es auch nicht besonders gut. Sie war ebenfalls müde und der Wind machte ihr zu schaffen. Er war nicht so kühl wie in der letzten Nacht, und sie half sich immer wieder mit ein wenig Magie, indem sie den Luftstrom an ihnen vorbeileitete oder sie in eine kleine Aura der Wärme hüllte, aber dies höhlte sie gleichzeitig immer mehr aus. Tirao sagte ihr, dass er über das Salmland und nicht über das Ramakorum fliegen wollte, denn dort müsste er zu hoch

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