Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
Vom Netzwerk:
dich retten konnten. Und es tut mir Leid, dass ich euch vorhin so sehr... misshandelt habe. Als ich auf das Drakkenschiff losging.
    Ich kann deinen Zorn gut verstehen, sagte Victor. Vielleicht war es auch recht so, dass wir von deiner Magie ein bisschen gebeutelt wurden. Damit wir nie vergessen, was ihr Drachen alles für uns tut. Faiona ist unsertwegen gestorben. Ich wünschte, ich könnte es irgendwie ungeschehen machen.
    Wie ist es passiert?, fragte Tirao.
    Victor erzählte es ihm. Die ganze Geschichte, von dem Augenblick an, da sie auf das Drakkenschiff gestoßen waren. Vielleicht habe ich eines Tages einmal die Chance, etwas Großes für dich oder für euch Drachen zu tun, schloss er. Etwas wirklich Wichtiges, auch wenn es unter Einsatz meines Lebens ist. Ich werde nicht zögern, das verspreche ich dir.
    Danke, Victor, sagte Tirao. Es ist ein großer Trost zu wissen, dass wir Freunde sind, die füreinander einstehen.
    Damit war alles gesagt.
    Es gab große Unterschiede zwischen den Menschen und den Drachen, und Victor hatte immer ein wenig Angst, irgendetwas zu sagen, was die Würde seines Drachenfreundes verletzen konnte. Die Drachen waren sehr empfindsam und achteten auf jedes Wort. Für den Moment schien es ihm gelungen zu sein, Tirao gegenüber seine Gefühle und seine Trauer in passender Weise zu äußern. Später, wenn sich der Schmerz ein wenig gelegt hatte, war genügend Zeit, mehr zu reden.
    Victor war froh, als dieses Gespräch beendet war, und wandte sich wieder Leandra zu. Er studierte ihr Gesicht und wünschte sich, dass ihr Wiedersehen unbefangener hätte stattfinden können. An einem anderen Ort, frei von all der Gefahr, der Unruhe und den bohrenden Fragen, die über allem hingen. Er seufzte.
    Sie fuhr ihm mit dem Zeigefinger über die Wange. »Ich... muss zugeben, dass ich neugierig bin«, sagte sie. »Du scheinst eine Menge durchgemacht zu haben.«
    Er schnaufte und legte dann seinen Kopf auf Leandras andere Hand, die vor ihm auf der Hornzacke ruhte. »Kann man wohl sagen. Und ich bin todmüde.« Er hob wieder den Kopf. »Werdet ihr aber wahrscheinlich auch sein, oder? Tirao ist vor kaum vier Tagen von Hammagor aus losgeflogen. Wie kann es sein, dass ihr jetzt schon hier seid? Seid ihr ihm entgegengekommen?«
    Leandra schüttelte den Kopf. »Nein. Er hat uns direkt in Savalgor abgeholt. Ist eine ziemlich verwirrende Geschichte. Aber... sag: Habt ihr den Pakt gefunden?«
    »Du weißt von dem Pakt? Nein. Sardin rückt ihn nicht raus.«
    Leandra versteifte sich. »Was...? Sardin?«
    Victor schluckte, als ihm klar wurde, was er gerade gesagt hatte. Er hätte es ihr schonender beibringen sollen.
    »Ich verstehe nicht...«, begann Leandra kopfschüttelnd. »Sardin? Was meinst du damit?«
    Er spürte, wie sich sein Puls wieder beschleunigte. Er begann das Gefühl zu hassen. »Nun«, sagte er schwer und holte tief Luft, »Sardin ist in Hammagor.«
    Ihre Augen spiegelten grenzenlose Verwirrung. »Sardin? In... Hammagor?«
    »Ja.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter, in die Flugrichtung von Tirao, der auf die Festung in der Hochebene von Noor zuhielt. »Sardin hat den Pakt. Und er hockt da in seinem verfluchten Turm am anderen Ende des Tales.«
    Leandra richtete sich auf, so als könnte sie jetzt schon ausmachen, wovon er sprach. »In seinem Turm?«, stammelte sie.
    Er nickte. »Ja. Einige Meilen von Hammagor entfernt. Da steht ein Turm auf einem riesigen Pfeilerstumpf.« Er breitete die Arme aus. »Ein monströser Turm. Wir waren da.«
    Sie starrte ihn noch immer verstört an. »Und... da war Sardin?«
    »Ja, Leandra. Als eine Art Erscheinung. Der Turm muss so etwas wie der Ursprungsort der Quellen der Rohen Magie sein. Da hängt so ein seltsames Gebilde in der Dunkelheit... wie ein riesiger Strudel... mittendrin ist Sardin. Und er hat den Pakt.«
    Hochmeister Jockum hatte sich vorgebeugt, hielt Leandras Schultern und starrte Victor an. »Sardin? Der Gründer der Bruderschaft? Derjenige, der den Pakt mit den Drakken abschloss?«, fragte er. »Aber - wie kann er noch leben?«
    »Ob man das leben nennen kann, weiß ich nicht. Er behauptet, er wäre so eine Art... Gott. Ein Geistwesen. Er hat den Pakt, aber er will ihn nicht herausgeben. Jedenfalls nicht an mich oder Roya.« Er sah Leandra ernst an. »Er... nun, er will ihn nur dir geben.«
    Leandra stieß ein Gurgeln aus. Sie erwiderte nichts. Offensichtlich hatte es ihr vollkommen die Sprache verschlagen.
    Vier Stunden später mussten sie eine

Weitere Kostenlose Bücher