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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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zwei Stützpfeilern glitt, wohl noch zehn Meilen. Bewegungslos starrte Rasnor ihm nach, bis es hinter den Pfeilern verschwand.
    Eine ganze Weile stand er da, von einer seltsamen Furcht erfüllt, und starrte in die Ferne. Nein, es war offenbar wirklich fort, dieses Ding. Er atmete unwillkürlich auf.
    Irgendetwas ließ ihn nun abermals zögern, das durchzuführen, wozu er sich gerade halbwegs durchgerungen hatte: hinab nach Hammagor zu gehen, um sich Gewissheit zu verschaffen. Vorgestern, am frühen Morgen, war jemand mit einem Drachen von Hammagor aufgebrochen, aber er wusste nicht, wer. Vielleicht war jetzt seine einzige Chance, noch etwas auszurichten. Wenn er in Erfahrung bringen konnte, ob Quendras überlebt hatte und ob er vielleicht derjenige auf dem Drachen gewesen war, dann konnte er sich einen neuen Plan zurechtlegen - oder sogar, mit ein wenig Glück, unmittelbar handeln. Er brauchte den Pakt, sonst waren all seine Pläne keinen Kupferfolint mehr wert.
    Aber was, bei allen Höllen, war das nur für ein rätselhaftes Objekt dort am Himmel gewesen? So etwas hatte er noch nie gesehen. Er hatte Angst, dass dieses Etwas vielleicht wieder erscheinen könnte, gerade wenn er auf dem Rücken seines Drachen saß. Noch für Minuten stand er da, versuchte seine Angst niederzukämpfen und beobachtete mit scharfen Blicken die Gegend, wo das Ding verschwunden war. Endlich wurde er wieder ruhiger.
    Rasch wandte er sich um und eilte zu seinem Drachen, der unweit von ihm auf dem blanken Fels des Tafelberges saß und taub in die Gegend starrte. Rasnor warf ihm übers Trivocum einen Befehl entgegen, sprang auf den rechten Schwingenansatz und kletterte in das Holzgestell auf dem Rücken des Tiers. Der Drache erwachte ein wenig aus seinem Dämmerzustand. Nachdem Rasnor sich mit den Lederschnüren festgemacht hatte, befahl er den Start.
    Er hasste es. Noch mehr, als er diese verfluchte Drachenbestie hasste. Schneller, als ihm lieb war, ging der Drache tief in die Knie und warf sich dann mit einem gewaltigen Sprung in die Luft. Es knackte und krachte nur so - sowohl im Tragegestell als auch in Rasnors Knochen. Er stöhnte, richtete sich mühsam auf und warf, obwohl er auch das nicht mochte, einen Blick in die Tiefe. Der Tafelberg lag schon ein gutes Stück hinter ihnen; der Drache schwang sich mit klatschenden Flügelschlägen hoch in die Luft hinaus, erfüllte die stille, graue Morgendämmerung mit dem Wirbelwind seiner kraftvollen Bewegung. Rasnor befahl dem Tier, tiefer zu gehen und in langsamem Gleitflug an die Festung heranzufliegen. Er spürte den unterdrückten Widerwillen des Drachen, der sich gegen seine Befehle auflehnen wollte, aber für jedes einzelne Mal musste er Schmerz und Pein erleiden - Rasnor gab ihm, was er verdiente. Bald darauf glitt er wieder brav und ruhig durch Luft. Er verlor an Höhe und schoss bald knapp über das weite Geröllfeld vor der Festung dahin. Als Rasnor eine günstige Stelle entdeckte, befahl er dem Drachen zu landen.
    Er kletterte vom Rücken des Tiers herab und befahl ihm, sich niederzulegen und nicht zu rühren. Auf geradezu hündische Weise gehorchte der mächtige Drache und Rasnor lachte höhnisch auf. Dann wandte er sich um und eilte durch die Morgendämmerung auf die Festung zu.
    Bald darauf kauerte er hinter ein paar Felsen in Rufweite der Festung. Er hatte die letzte halbe Meile zu Fuß zurückgelegt und inzwischen schlug ihm das Herz bis zum Hals. Jetzt waren es nur noch hundert Schritt bis zur Festung und in seinem Magen rumorte es.
    Nichts rührte sich. Mit aller Vorsicht verließ er sein Versteck; zum Glück war es noch so dämmerig, dass man ihn über eine größere Entfernung wohl kaum würde sehen können. Im Schutz der großen Mauer schlich er an die Festung heran und huschte dann durch das riesige, offene Tor in den Innenhof. Er sah sich gründlich um, drückte sich an den Mauern entlang und erreichte schließlich den Eingang zum Hauptgebäude. Die große Halle war verlassen. Wer auch immer sich noch in der Festung aufhielt, würde ein Stockwerk weiter oben sein. Nötigenfalls musste er die Treppe hinaufschleichen, aber seine Hoffnung bestand darin, aus der Ferne Stimmen zu vernehmen und daraus schließen zu können, wer von den dreien sich noch hier aufhielt. Dann würde er eine Entscheidung treffen, wie er weiterhin vorging.
    Zum Glück war er vor den Fallen, die es hier gab, gewarnt. Quendras hatte sich sehr gut damit ausgekannt, immerhin etwas, wofür sich dieser miese

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