Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
drückte sie an sich. »Entschuldige, Leandra. Es tut mir so Leid. Hast du dir Sorgen gemacht?«
»Verdammt, wo warst du?«
Er löste sich von ihr und grinste sie breit an. »Ich habe was ganz Verrücktes entdeckt. Komm mit!«
Sie schluckte und ließ sich von ihm an der Hand nehmen. Victor zog sie mit sich, blieb dann aber stehen. »Stimmt was nicht?«, fragte er.
Leandra hielt sich den Kopf. »Mir ist plötzlich... ganz seltsam«, sagte sie und ließ sich in die Hocke sinken. Victor kniete sich besorgt zu ihr, noch immer ihre Hand haltend. »Hast du etwas Schlechtes gegessen?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf. »Nichts anderes als du.«
Sie schloss die Augen, atmete ein paar Mal tief durch. »Es geht schon wieder«, sagte sie dann.
»Bist du sicher?«, fragte er besorgt.
Sie nickte. »Vielleicht sind das nur Nachwirkungen. Von dem Blitz, der mich und Quendras getroffen hat.«
Victor sah nicht sehr glücklich aus. Er studierte mit sorgenvoller Miene ihr Gesicht. Aber sie schien sich schon wieder besser zu fühlen. »Nun zeig schon. Was hast du Verrücktes entdeckt?«
Victor setzte ein Lächeln auf und zog sie mit sich in Richtung des Torbogens, der sich am anderen Ende des Raumes befand. Eines zugemauerten Torbogens. Leandra hatte ihn zuvor bereits registriert, aber nicht weiter über ihn nachgedacht.
»Schau mal hier«, sagte er und streckte lächelnd seine Hand durch die Mauersteine. Durch die Mauersteine! Leandra stieß einen überraschten Laut aus.
»Los, mach dein Licht aus und komm mit!«
»Aber... warte, Victor! Ich...«
»Keine Angst. Nun komm schon!«
Widerstrebend folgte sie seiner Bitte und schloss das Aurikel. Einen Augenblick später standen sie in der Dunkelheit. Dann wurde sie vorwärts gezogen. Augenblicke später herrschte Zwielicht um sie herum, und Victor zog sie, maßlos erstaunt, wie sie war, an der Hand durch den Raum. Sie schritten an mehreren dunklen Durchgängen vorbei, die nach rechts und links führten. Dann erreichten sie ein großes Tor mit zwei geöffneten steinernen Türflügeln. Victor hielt sie noch immer an der Hand und zog sie hindurch. Sie hatten einen weiteren Raum erreicht, der nach einem Dutzend Schritten in eine Treppe mündete. Mit wachsender Verwirrung drehte sie sich um die eigene Achse.
»Sag mal... sind wir hier nicht...«
»Genau!«, sagte Victor und breitete die Arme aus. »Willkommen in Hammagor! Komm mit!«
Er nahm sie an der Hand und führte sie durch das offene Tor zurück in den dunklen Raum, in dem sie die anderen Durchgänge gesehen hatte. Am hinteren Ende versperrte ihnen ein zugemauerter Torbogen den Weg.
Als Victor durch die dunklen Mauersteine unterhalb des Torbogens hindurchmarschierte, als bestünden sie aus Luft, stieß Leandra einen leisen Schrei aus. Dann war sie selbst schon hindurch, von Victor an der Hand mit sich gezogen, und stand da in völliger Dunkelheit.
»Los, mach ein Licht an!«, forderte er sie auf.
Sie tat abermals wie ihr geheißen und rief dann: »Das ist ja...«
»Haha. Eine Abkürzung. Wirklich verblüffend, was? Ich habe gar nicht gewusst, dass man mit Magie so etwas anstellen kann. Ein Schritt, und schon hast du sechs oder sieben Meilen hinter dich gebracht! Kein Wunder! Sardin, oder wer auch immer, wird keine Lust gehabt haben, ständig diesen ewig langen Tunnel zu benutzen, wenn er in seinen Turm wollte.«
»Das... das ist ja...!«, keuchte Leandra.
»So etwas gibt es meines Wissens in der Elementarmagie nicht«, erklärte Victor. »Nun wissen wir endlich, wie Chast aus Unifar fliehen konnte - damals, als wir im Tempel von Yoor gegen ihn und seine Leute kämpften und die Katakomben einbrachen! In der Rohen Magie scheint es Methoden zu geben, mit denen man innerhalb eines Augenblicks an einen anderen Ort gelangen kann.« Er pochte mit der Faust gegen den steinernen Bogen des Tores. »So eine Magie muss hier drin stecken.«
Leandra streckte die Hand nach dem kalten Stein aus und streckte dann probehalber eine Hand durch die Mauersteine im Torbogen. Sie verschwand bis zum Handgelenk. »Ich spüre nichts«, sagte sie fasziniert.
»Noch viel interessanter ist«, sagte Victor und nahm sie wieder an der Hand, »wohin die anderen Durchgänge führen!« Er zog sie abermals mit sich, und Augenblicke später standen sie wieder in dem dunklen Raum in Hammagor, von dem aus die anderen Durchgänge abzweigten.
Er deutete durch die offene, zweiflügelige Tür. »Übrigens: Da draußen gleich links beginnt unser Tunnel
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