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Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt

Titel: Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Evers
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Texte und weitere Abbildungen, teils in Farbe auf glänzenden Seiten, teils nur gezeichnet.
    Dann spürte sie etwas, das ihr die ganze Zeit schon aufgefallen war, und sie tastete nach dem Trivocum. Ja, sie konnte eine schwache Aura ausmachen, die von diesen Büchern und Schriftwerken ausging, ganz so wie bei Victors Büchlein und dem gefalteten Blatt. Es steckte eine Magie in diesen Sachen, eine äußert schwache, aber sehr dauerhafte Magie, deren Struktur ihr fremd war. Es lag auf der Hand, dass sie der Haltbarmachung des Papiers diente. Es musste uralt sein, wenn ihre Vermutungen zutrafen - viele tausend Jahre. Gewöhnliches Papier wäre längst zerfallen. Vorsichtig legte Leandra das Buch beiseite.
    Ein drittes Objekt, das sie nun herausholte, ließ sie fast vor Ehrfurcht erstarren. Es war eine Landkarte, eine offenbar riesig große Landkarte, vielfach gefaltet. Mit äußerster Vorsicht klappte sie zwei der Lagen auf; das Papier knisterte und knackte, während winzige Staubwölkchen aufflogen. Sie hielt inne. Trotz aller Magie, die in dem Papier stecken mochte, war hier ein Fachmann wie Meister Zerbus vom Cambrischen Orden vonnöten. Wenn sie weitermachte, würde diese Landkarte nur einmal geöffnet werden und dann nie wieder.
    Sie betrachtete fasziniert die bunte Abbildung von Wegen, Ortschaften und Flüssen. Auch Karten wie diese hatte sie schon gesehen, allerdings von bedeutend geringerer Kunstfertigkeit und Genauigkeit. Diese hier zeigte Unmengen von Ortschaften und Straßen, sie musste ein riesiges Land wiedergeben. Leandra faltete die Karte vorsichtig wieder zusammen und legte auch sie beiseite. Als Nächstes förderte sie ein kleines Kästchen aus unbekanntem Material zutage, das einen Deckel besaß. Als sie es öffnete, fand sie neun kleine Fächer vor, in denen glasartige Würfel von der Größe einer Fingerspitze lagen. Sie besaßen ein paar Rillen, das war aber schon alles. Welchem Zweck diese Würfel dienten, konnte sie nicht sagen.
    Dann fand sie ein einzelnes Blatt, das ein Kind mit einem Kätzchen zeigte. Ein kleines, dunkelhaariges Mädchen, mit Schleifen im langen Haar, niedlich den Betrachter anlächelnd und ein kleines, braun-weißes Kätzchen an die Brust gedrückt. Das Mädchen saß... nun, im Nichts, alles um sie herum war weiß, nur zum oberen Bildrand hin wurde das Weiß ein wenig grauer. Leandra schüttelte verwundert den Kopf. Das Bild war von solcher Schärfe, dass es einfach nicht gemalt sein konnte. »Victor, schau mal«, sagte sie, »ich...«
    Sie blickte auf. »Victor...?«
    Er war nicht da. Ein plötzlicher Schreck fuhr durch ihre Glieder; sie hatte nicht auf ihn geachtet, als sie die Truhe durchsuchte. Verstört blickte sie sich um, aber der Raum war bis auf sie und die Truhe leer. Er würde doch nicht fortgegangen sein, ohne ihr etwas zu sagen!
    Sie sprang auf und eilte zum Ausgang, lief die Treppenstufen hinauf - und stand in völliger Dunkelheit da. Erst einen Augenblick später folgte ihr der glühende Funke, den sie auf magischem Wege entfacht hatte. Doch kein Victor war zu sehen. Voller Unruhe setzte sie das Norikel, ließ den Funken verlöschen, betrachtete kurz das Trivocum, das in matten Rottönen vor ihrem Inneren Auge lag, und öffnete ein Aurikel der sechsten Iterationsstufe. Normalerweise hätte dies genügt, um nachts ganz Angadoor zu erhellen. Aber hier fiel das Ergebnis viel bescheidener aus. »Victor!«, rief sie.
    Keine Antwort.
    Um sie herum war ein gespenstisches Reich entstanden, eine geheimnisvolle, halbkugelförmige Welt, die um sie herum bis in die Höhe des Simses anstieg, mit zahllosen Stegen, Treppen, Absätzen, Brückchen und anderen Wegen. Leandra schnappte vor Schreck nach Luft. Sie hatte gewusst, dass es hier so aussah, aber diese wirre Architektur im Licht zu betrachten war eine ganz andere Sache.
    Ihr wurde flau im Magen, Panik beschlich sie. Wo, bei den Kräften, steckte Victor? War es ein Trick Sardins, der sie durcheinander bringen wollte? Sie prüfte das Trivocum, sah nach dem Mahlstrom, aber der lag so leblos und grau da wie zuvor. Offenbar war der Gründer der Bruderschaft nicht zurückgekehrt. Noch zweimal rief sie Victors Namen, aber er antwortete nicht. Tränen der Angst stiegen in ihre Augen. Wieder und wieder rief sie seinen Namen, ließ dann das Licht verebben und wandte sich um, um noch einmal unten in dem Raum nachzusehen.
    Als sie unten ankam, lief sie ihm direkt in die Arme.
    »Victor!«, keuchte sie.
    Er nahm sie in die Arme,

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