Höhlenwelt-Saga 03 - Der dunkle Pakt
Wipfeln von Bäumen heraufscheinen. »Da«, rief er, »da kannst du landen!«, als er am Ufer des Sees eine kleine, sandige Fläche erblickte.
Als hätte der Drache seine Worte verstanden, legte er sich in eine Kurve, ging tiefer, und flog das kleine, freie Uferstück an, um darauf niederzugehen. Rasnor glaubte, einzelne Golaabäume zu erkennen, an denen mehrere dieser Riesennüsse hingen - groß wie Kürbisse. Doch kurz bevor der Drache niederging, entschloss er sich offenbar anders und startete durch. Er begann eine Schleife zu fliegen.
»Was ist denn los?«, rief Rasnor verblüfft. »Du landest doch sonst überall?« Er mahnte sich zur Geduld, vielleicht hatte der Drache einen falschen Aufwind oder etwas Ähnliches verspürt. Wieder flog der Drache die Stelle an, aber diesmal merkte Rasnor schon im Vorhinein, dass er nicht landen wollte. Er schoss nur über die freie Uferstelle hinweg und gewann wieder an Höhe.
»Verdammt, was hast du?«, rief er. Er wandte sich um, untersuchte den Uferstreifen, konnte dort aber nichts erkennen, was die Landung des Drachen hätte verhindern sollen. Abermals wartete er einen neuen Anflug des Drachen ab, aber wieder vergebens. Rasnor kam ein hässlicher Verdacht.
Dieses Biest wollte ihn ärgern! Jetzt, da der mentale Block gelockert war, nutzte das Monstrum seine Freiheit aus, um Rasnor zu reizen, ja vielleicht hatte er sogar irgendeine Hinterlist vor, um ihm Schaden zuzufügen. Rasnors Laune wurde schlagartig schlechter.
»Du willst mich ärgern, ja?«, knirschte er leise. »Dann versuche es noch mal!«
Der Drache kreiste unschlüssig über dem Uferstück, ging dann ein wenig tiefer, aber als er wieder aufsteigen wollte, schraubte Rasnor den Block zu, stach dem Drachen eine Lanze stygischer Energie in die Kopf und das Tier schrie gepeinigt auf.
»Du hast dir den Falschen ausgesucht für dein verfluchtes Spiel!«, brüllte Rasnor. »Los, lande«
Der Drache schien zu verstehen, denn er winkelte sogleich die Schwingen an und ging tiefer. Diesmal verharrte er rudernd über der freien Stelle, wollte aber dennoch nicht landen. Rasnor spürte, dass dieses Manöver den Drachen viel Kraft kostete, aber aus irgendeinem verdammten Grund wollte sein Dickschädel nicht aufgeben! Rasnors Wut nahm zu. In dem Augenblick, da er spürte, dass der Drache wieder in den Gleitflug übergehen wollte, um abzudrehen, zog er die Kraft seiner mentalen Gewalt abermals an. »Geh runter, du Scheißvieh«, brüllte er, außer sich vor Zorn.
Abermals schrie der Drache verzweifelt auf, hielt sich mit Mühe in der Luft und versuchte, der Gewalt Rasnors zu widerstehen. Und dann geschah das Bemerkenswerte.
Als Rasnor, ziemlich unbedacht, wie er später zugeben musste, abermals seinen Druck verstärkte und der Drache beinahe die Kontrolle über sich verlor und abzustürzen drohte, brach plötzlich eine unglaubliche Kraft in dem Tier aus. Irgendetwas brandete aus seinem Inneren hoch und Rasnors Haare stellten sich auf, während der ganze Drache von einem beißenden Funkenflug umhüllt wurde. Dann richtete das Tier seinen langen Hals abwärts und eine grellweiße Feuerwolke schoss aus seinem Hals wie Erbrochenes. Es raste in das Waldstück neben der freien Uferstelle. Im nächsten Augenblick stieg eine Flammenwolke aus den Bäumen auf und ein unirdisches Brüllen ertönte - von dort .
Danach dauerte es keine fünf Sekunden mehr, bis sie unten waren. Der Drache hatte seine letzten Kräfte eingebüßt, taumelte abwärts, schaffte kaum noch eine vernünftige Landung und klappte, kaum dass er auf dem Boden war, kraftlos zusammen.
Rasnor wurde von seinem Rücken geschleudert, landete im Sand. Er hatte Glück, dass er nicht vom langen Hals und vom Schädel des Drachen erschlagen wurde, der nur eine Armlänge von ihm entfernt auf dem Sand aufschlug. Rasnor heulte vor Schreck, robbte auf allen vieren davon und blieb schwer atmend sitzen.
Und dann sah er es. Auf der anderen Seite, dort wo die Flammen in den Bäumen loderten, wand und wälzte sich irgendetwas im Feuer und stieß tierische Brülllaute aus - etwas Großes und Starkes*. Rasnor stöhnte, bemühte sich, auf die Füße zu kommen, und trat so weit weg von dem Ding, wie er nur konnte. Es musste auch so etwas wie ein Drache sein oder eine monströse Schlange... Rasnor wusste es nicht. Das Tier dort in den Büschen war
zwar ein gutes Stück kleiner als sein Drache, aber vielleicht hätte es ihm dennoch gefährlich werden können. Deswegen hatte er nicht
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